Ein guter Kamerad – 1970 Chevrolet Camaro Z/28

Mustang-Konkurrent von General Motors

Ein guter Kamerad – 1970 Chevrolet Camaro Z/28: Mustang-Konkurrent von General Motors
Erstellt am 14. Oktober 2011

Als Ford Mitte der 1960er Jahre den Mustang auf den Markt brachte, erschloss sich den Herstellern ein völlig neues Verkaufsfeld und die Bezeichnung „Pony Cars“ hielt Einzug in die amerikanische Automobilgeschichte. Der Begriff „Pony Car“ bezeichnete kleine Sportcoupes mit einem großvolumigen Motor unter der, in Relation zum Heck, langen Motorhaube („Long hood – short deck“). Erster Verstreter dieser Gattung US-Cars ist der Ford Mustang, welcher gegen Ende der Sechziger Jahre unter anderem mit dem Chevrolet Camaro konkurrieren musste. Jedoch verschwimmen die Grenzen zwischen den kleinen „Pony Cars“ und den größeren Vertretern, der „Muscle Cars“ immer wieder, wie der hier gezeigte Camaro von Michael aus Velbert zeigt.

Im Jahre 1966 stellte Chevrolet den ersten Camaro vor, und wollte damit ein Stück vom Erfolgskuchen der Ära „Pony Cars“ abbekommen. Jedoch war der Erfolg des Mustangs unbeschreiblich groß und kein anderer US-Car Hersteller hatte in der neu erschlossenen Marktlücke auch nur annähernde Verkaufszahlen zu verbuchen.

Im Laufe der Jahre wurde die Auswahl an Fahrzeugen im Bereich der sportlichen Coupes mit großem Motor immer größer und dank der gestiegenen Vielfalt, flachten die Verkaufszahlen bei Ford ab und auch Chevrolet, Dodge und AMC bekamen ihre Chance zu zeigen, was Camaro, Challenger und Javelin zu bieten hatten.

Was die Motorenpalette anging, hatte der Camaro schon zwischen 1966 und 1969 die Nase vorn, konnten die Kunden beim Camaro zwischen neun verschiedenen Motorvarianten entscheiden. Eine vollkommen unbeworbene Option für den Bestellschein war die Z/28, für welche sich im Modelljahr 1967 deshalb nur 609 Kunden für ein Kreuzchen an passender Stelle entschieden.

Grund der Z/28 Option war die Homologation für die damals beliebte „Trans Am“-Rennserie. Bei dieser Rennserie durften nur Fahrzeuge an den Start gehen, die es auch in straßentauglicher Variante bei den Händlern zu kaufen gab. So entschied sich Chevrolet, einen leistungsstarken Motor unbeworben auf die Optionsliste zu schreiben.

Gewaltige Motorleistung

Der Z/28 Motor war offiziell mit rund 290 PS angegeben, leistete nach Prüfstandmessungen jedoch beinahe 400 PS – im originalen Werkszustand! Neben der Mehr-Leistung des Triebwerks bei Bestellung der Z/28 Option, fanden sich auch dementsprechende Logos am Fahrzeug.

Die zweite Generation des Camaro erschien im Sommer 1970 und unterschied sich schon rein optisch vollkommen von seinem Vorgänger. Die fast schon europäisch anmutende Karosserie des nur noch als Coupe bestellbaren US-Cars bestach durch den großen Grill und die optisch von der Corvette entliehenen runden Heckleuchten. Die durchgehende vordere Stoßstange des Basismodells tauschten viele Besitzer nachträglich gegen das zweigeteilte Pendant der „Rally Sport“ Version.

Zufallsfund beim US-Car Händler

Michael aus Velbert kam eher per Zufall zu seinem 1970 Chevrolet Camaro. „Eigentlich wollte ich mir bei einem Händler einen Dodge Charger anschauen, doch als ich in die Halle kam, stand der Camaro direkt vor mir“, sagt der 48-Jährige. „Plötzlich war der Charger gar nicht mehr so interessant und ich wollte mehr über den Chevy erfahren.“ Nachdem sich Michael für den Camaro entschieden hatte, führte ihn der erste Weg zu einem befreundeten US-Car Schrauber, welcher zusammen mit Michael die ersten Umbauten besprach.

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Frischzellen-Kur unter dem Blech

Als Triebwerk dient dem Camaro mittlerweile ein neu aufgebauter 350 ci V8 mit rund 300 PS samt neuem Edelbrock-Vergaser und elektronischer Zündanlage von MSD. Zur Kraftübertragung wurde ein verstärktes TH-350 Dreistufen-Automatikgetriebe an das Triebwerk geflanscht, welches eine Leistung von bis zu 500 PS verträgt.

Das Highlight der vorgenommenen Optimierungen liegt jedoch versteckt unter dem amerikanischen Auto, entschied sich Michael doch für ein komplett neues Fahrwerk der Firma Hotchkis. „Ohne ein vernünftiges Fahrwerk läuft man immer Gefahr irgendwann mal die Kurve zu verpassen“, sagt Michael. Kontakt zum Asphalt hält der Camaro dank Goodyear Eagle GT Reifen in der Dimension 225/60 auf originalen 15“ Rally-Wheels. Die Maximalverzögerung gewährleisten Scheibenbremsen an der Vorder- und Trommelbremsen an der Hinterachse.

Sportlicheres Interieur

Das Interieur des Coupes glänzt mit beinahe originalem Charme, lediglich das Gestühl bezog Michael komplett neu. „Das neumodische Radio stört mich noch, aber ich habe schon ein originales der Firma Delco bereitliegen.“ An Stelle des originalen Wahlhebels befindet sich mittlerweile ein Shifter der Marke B&M.

Michael bewegt den Camaro bei schönem Wetter regelmäßig und besucht viele US-Car Treffen in der Umgebung. Nur einen Traum hat er sich bisher noch nicht mit seinem Chevy erfüllt, möchte er mit seinem motorisierten Kameraden einmal das Power Big Meet im schwedischen Västerås besuchen.



Text und Fotos: Joel Weyers

AmeriCar-Facts:

1970 Chevrolet Camaro Z/28



Antrieb: OHV-V8, 350 ci, 5.735 ccm Hubraum, ca. 300 PS, Edelbrock-Vierfachvergaser, MSD-Zündanlage; Dreistufen-Automatikgetriebe TH-350, Hinterradantrieb

Fahrwerk: kompletter „Hotchkis“ Fahrwerksumbau; vorne Einzelradaufhängung, Schraubenfedern, Stabilisator, Gasdruckdämpfer, Scheibenbremsen; hinten Starrachse mit Blattfedern, Gasdruckdämpfer, Stabilisator, Trommelbremsen

Räder: 15“ Rally Wheels mit Goodyear Eagle GT Reifen in 225/60 R15 rundum

Sonstiges: Z/28 Logos, durchgehende Stoßstange

Dank an: Fa. Prager in Ennepetal, F-Body Nation insbesondere Tom

30 Bilder Fotostrecke | Ein guter Kamerad – 1970 Chevrolet Camaro: Mustang-Konkurrent von General Motors #01 #02

2 Kommentare

  • Kaltmacher

    Kaltmacher

    Das Power Big Meet haben wir dieses Jahr zusammen besucht was ich nur jeden empfehlen kann, das nächste Jahr ist schon in Planung dieses wahr nicht der letzte Besuch in Schweden. Gruß Andy
  • bademeister089

    Bademeister089

    Geiler Wagen. Macht neidisch! Gute Fahrt und viel Spaß damit.

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