Love at first Sight und Live am Harley Stand: 1947er Dodge Pick Up

Truck der Woche: Liebe geht durch den Wagen

Love at first Sight und Live am Harley Stand: 1947er Dodge Pick Up: Truck der Woche: Liebe geht durch den Wagen
Erstellt am 18. September 2009

Wie viele amerikanische Autos in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg war auch der hier gezeigte 47er Dodge Pick Up keine Neuentwicklung sondern eine Weiterführung der Vorkriegsmodelle. Die Vorkriegs-Generation hieß ursprünglich T-Serie und bestand aus seiner Vielzahl an verschiedenen Modellen, mit unterschiedlichen Radständen und Aufbauten.

So gab es den so genannten “Half-Ton”-Pick Up als Delivery mit festem Aufbau oder Canvas-Stoff-Seitenteilen, als reines Chassis, Kabine mit Chassis oder auch nur Front mit Chassis. Das Design lag damals etwas hinter dem der Dodge Personenwagen, fiel aber durch seine interessante herumgezogene, stromlinienförmige Front auf. Zwischen den freistehenden Scheinwerfern in Geschoss-ähnlichen Gehäusen auf den runden Kotflügeln befand sich der außergewöhnliche Grill, der bereits damals schon ein Dodge Kreuz trug.

Art Deco Laster

Wegen ihres Designs wurden die Laster auch oft Art Deco Trucks genannt. In 1942, im letzten Jahr vor dem Krieg, wurden die Dodge Pick Ups etwas umgestaltet und in WC bzw WD (1/2 ton / 1 ton) umbenannt. Die Fertigung von zivilen Fahrzeugen wurde zugunsten militärischer Fahrzeuge eingestellt und erst Mitte 1945 lief die Produktion dieser Modelle wieder an.

Die 1946er WC Pick Ups besaßen einen leistungsgestärkten 201 ci großen Sechszylinder, der nun 95 statt 75 PS hervorbrachte, das Drehmoment war mit 232 Nm ganz brauchbar. Preislich hatten die Nachkriegsmodelle zugelegt, doch der 46er WC war mit 925 Dollar immer noch 120 $ günstiger als ein vergleichbares Ford-Modell.

Spartanische Ausstattung

Die Laster waren recht spartanisch ausgestattet, doch bot Dodge jede Menge optionales Equipment an, wie z.B. eine stärkere Kupplung der Viergang-Schaltung, größere Reifen, elektrische Scheibenwischer, Chromwindschutzscheibenrahmen, Sonnenblenden, Armlehne für den Fahrer, Innenlicht, Blinker, Mittelwellen-Radio und sogar Lederbezüge.

So viel Luxus hatten Harry Pick und seine Lebensgefährtin Beate Holz aus Koblenz gar nicht erwartet, als sie das erste Mal ihren 47er Dodge Pick Up sahen. Eigentlich hatten die beiden US-Car Fans nach einem Chevrolet Apache gesucht, doch beim Stöbern nach einem geeigneten Fahrzeug den hier gezeigten Dodge gefunden. „Es war Liebe auf den ersten Blick“, berichtet Harry. Nach einer schlaflosen Nacht und mehreren Telefonaten machten sich die beiden („nur mal gucken“) auf in das rund 350 km entfernte Trossingen. „Das `Nur mal gucken` fuhr dann eine Woche später auf eigener Achse nach Koblenz“, erzählt Harry.

Vom Daily Driver zum Freizeitmobil

Der Wagen stammt ursprünglich aus dem US-Bundesstaat Kalifornien. „Das Auto wurde in der Wüste gefunden und komplett neu aufgebaut“, berichtet Harry. Der Pick Up stand dann auf dem Pomona Swap Meet zum Verkauf, wo der deutsche Vorbesitzer Ralf Mann den Laster erstand. „Der Dodge diente bei ihm als Daily Driver im Einsatz als Werkstattfahrzeug seiner Firma Automotive Concepts“, erklärt Harry, „bei uns sollte der Dodge als Fan- und Freizeitmobil genutzt werden“.

Da das Fahrzeug in einem guten Zustand war, mussten die beiden Koblenzer nichts Gravierendes verändern. Der Truck kam bereits mit den Smoothie-Chromfelgen und verchromten Runningboards und bekam u.a. von den beiden eine Edelstahl-Sonnenschute sowie neue Spiegel, Rückleuchten und ein Pinstriping verpasst.

Leider gab der Kühler gab nach kurzer Zeit seinen Geist auf“, berichtet Harry, der umgehend ein neues Netz einlöten ließ, schließlich wollten die beiden Koblenzer auf das nächste Treffen fahren. Derzeit steht der Dodge Pick Up übrigens auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) auf dem Stand von Harley Davidson und SLS in Halle 9 - falls jemand dem alten Laster einen Besuch abstatten will…

AmeriCar-Facts

1947er Dodge Pick Up



Antrieb: SV-R6, 200 ci, 95 PS, 232 Nm, Einfach-Vergaser, Einrohr-Auspuff, Viergang-Schaltgetriebe, Heckantrieb

Fahrwerk: Starrachse vorne mit Blattfedern, Öldruckdämpfer, 20 mm Tieferlegung, Trommelbremsen, Starrachse hinten mit Blattfedern, Öldruckdämpfer, 20 cm Tieferlegung, Trommelbremsen

Räder: Stahlfelgen, verchromt “Smoothie”, 8x15” mit 235/75 R15 Cornell Weißwandreifen

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