Aktuelle Generation des Ford Mustang im Fahrbericht

Die Zeitenwende

Aktuelle Generation des Ford Mustang im Fahrbericht : Die Zeitenwende
Erstellt am 26. Januar 2016

Das wurde aber auch Zeit: Seit mehr als 50 Jahren rollt der Ford Mustang nun schon vom Band und verkörpert wie kaum ein anderes Modell des America Way of Drive. In seiner aktuellen Generation ist das Pony-Car nun endlich auch beim heimischen Ford-Händler im Showroom zu finden. Auch wenn sich der Mustang optisch nicht ganz so perfekt zwischen Mondeo und Fiesta einreiht. Die Fans lieben den Mustang und bescheren ihm einen regelrechten Boom.

Der Preis ist einfach heiß

Bei einem Basispreis von 38.000 Euro für die 317-PS-Version ist dies auch kaum verwunderlich. Ja selbst die 43.000 Euro für den GT mit 5.0-Liter-V8 sind im direkten Vergleich mit anderen heimischen Herstellern ein regelrechtes Schnäppchen.

Mit zwei Sonderausstattungen zum Traumwagen

Der von uns getestete GT bringt es mit zwei Sonderausstattungen auf gerademal 47.300 Euro. Für 2.500 Euro bekommt man sozusagen ein „Rundum-Soglos-Paket“, bestehend aus Navigationssystem, Rückfahrkamera, Soundsystem, silbernen 19-Zoll-Felgen, Chrom umrandeten Fenster, PCD sowie Tür- und Armaturenbrettverkleidungen in “Soft Touch“.

Für weitere 1.800 Euro sollten die optionalen Recaro-Sportsitze aber auf keinen Fall fehlen. Die sehen nämlich nicht nur schick aus, sondern bieten tollen Seitenhalt und sind ausgesprochen langstreckentauglich. Damit hat es sich dann aber auch schon, was die Aufpreisliste des Mustang angeht.

Euro-Upgrades für den Mustang

Um in unseren Breitengraden aber wirklich punkten zu können, gehört mehr als nur ein heißer Preis und ein cooler Look dazu. Das wissen auch die Ford-Ingenieure und rüsteten das Pony-Car für europäische Märkte kräftig auf. Wichtigste Neuerung des Mustang und Hauptvoraussetzung dafür ist, dass man dem Mustang erstmals eine Einzelradaufhängung an der Hinterachse verpasste.

Nach 50 Jahren ist die Zeit der Starachse endlich vorbei, die trotz aller Anstrengungen eine wirklich sportliche Fahrweise nur mit vielen Kompromissen zuließ. Und das ist jetzt endgültig vorbei: Extrem präzise lässt sich der neue GT um die Ecken zirkeln, und die Lenkung kann auf Knopfdruck sogar noch sportlicher abgestimmt werden und passt so noch besser zum neu entwickelten Fahrwerk.

Der neue Mustang reagiert exakt auf kleinste Lenkbewegungen und setzt jede Richtungsänderung augenblicklich um. Das berüchtigte Trampeln und Springen der alten Starachse ist Geschichte und wir fragen uns, warum man darauf so lange warten musste. Auch in Sachen Bremsanlage legt der Mustang deutlich zu - und das serienmäßig. Denn anders als in seinem Heimatland schickt man ihn ausschließlich mit einer 6-Kolben-Performance-Bremse von Brembo und einem feiner abgestimmten Fahrwerk zu uns.

Speziell das “Performance-Fahrwerk“ in Verbindung mit der hinteren Einzelradaufhängung lässt den Mustang endgültig zum Sportwagen werden, auch wenn er mit seinen gut 1,7 Tonnen Gewicht doch einiges zu schleppen hat. Dieser Mustang zaubert dem Fahrer nicht nur ein Lächeln, sondern ein fettes Grinsen ins Gesicht, ein einfacher Druck auf den Startknopf genügt dafür völlig.

 

Politisch nicht korrekt aber einfach geil, der V8

Das satte Bollern des V8-Motors ist es, wofür wir ihn lieben. Mit seinen obenliegenden Nockenwellen ist die Leistung des 5-Liter-V8 mit ordentlichen 530 Nm Drehmoment und 421 PS allemal reichlich. Spontan dreht der Achtzylinder hoch und macht dank der verstellbaren Nockenwellen im oberen Drehzahlbereich eine gute Figur. Das Handschaltgetriebe passt mit seinen kurzen Schaltwegen perfekt zum V8.

Im Nu lassen sich die Gänge sauber, zielsicher und dank minimalen Schaltwegen blitzschnell wechseln. So vergehen beim Sprint auf 100 km/h gerade einmal 4,9 Sekunden, beendet wird der Vortrieb erst durch die Elektronik bei 250 Stundenkilometer. Das optional lieferbare Automatikgetriebe haben wir jedenfalls nicht vermisst.

 

Die Haube macht den Flattermann

 Einziger Wehmutstropfen, ab 180 km/h macht die Motorhaube regelrecht den “Flattermann“ und hebt sich deutlich an. Hat man den ersten Schock darüber überwunden stört es nicht weiter. Dank des langen sechsten Gangs hält sich der Kraftstoffverbrauch selbst auf schnellen Autobahnetappen angenehm in Grenzen.

Mit Liebe zu Detail

Angenehm fällt auch der Innenraum auf. Hier wertet Ford den Mustang kräftig mit Türverkleidungen und Armaturenbrett in “Soft Touch“ auf. (Beides Bestandteil des Premium-Pakets). Doch selbst bei kleinen Dingen investierte man bei Ford viel Liebe zum Detail. Wer beispielsweise beim Drehzahlmesser genau hinschaut, findet die Drehzahlangabe in “Revolutions per Minute“ und die Geschwindigkeit in “Ground Speed“ in Anlehnung an die Luftfahrt angegeben.

AmeriCar-Facts: Technische Daten

2016 Ford Mustang GT

Motor: V8-Benziner, 4.951 ccm, Sauger, Direkteinspritzung
Leistung: 310 kW / 421 PS bei 6.500 U/min
Max. Drehmoment: 530 Nm bei 4.250 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (elektr. abgeregelt)
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 4,9 Sek.
Länge x Breite x Höhe (in m): 4,78 x 1,91 (mit Spiegeln 2,08) x 1,38
Radstand (m): 2,72

ECE-Durchschnittsverbrauch: 13,5 Liter
CO2-Emissionen: 299 g/km (Euro 6)
Leergewicht: min. 1.720 kg
Kofferraumvolumen: 408 Liter
Wendekreis: 12,2 m
Räder / Reifen: 9 J x 19 / 255/40 R 19
Preis: ab 43.000 Euro

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