Leader of the Pack

Einer von 701: 1954 Dodge Royal Indy 500 Pace Car Replica

Leader of the Pack : Einer von 701: 1954 Dodge Royal Indy 500 Pace Car Replica
Erstellt am 1. Juni 2015

Dieses Dodge Cabriolet ist ein Sondermodell, das nur 701 mal vom „Band“ lief, und zwar als Nachbau des damaligen aktuellen Pace Cars. Am 31. Mai 1954 durfte eben dieses Amerikanische Auto das Feld der Indianapolis-Rennwagen anführen – im Jahr des 40jährigen Jubiläums der Marke ein besonderes Ereignis.

Auf der Plattform der Modelle von 1949 legten die Ingenieure unter Leitung von Virgil Exner, der in diesem Jahr zum ersten Mal für den Chrysler-Konzern arbeiten durfte, ein neues Modell auf – den Dodge Royal. Dieser Typ beinhaltete alle Extras des billigeren Coronet und es gab ihn nur mit dem 241 ci Hemi-Motor. Optisch konnte man den Royal an mehr Chrom an den Seiten, einem kleinen Lufteinlass auf der Haube und Chromfinnen am Heck erkennen – abgesehen von den Schriftzügen an den Kotflügeln.

Neben Royal und Coronet gab es noch den Meadowbrook, die günstigste Basisversion bei Dodge. Der Royal wurde in vier verschiedenen Versionen hergestellt: als viertürige Limousine, als zweitüriges Club-Coupé, als zweitüriges Hardtop-Coupé und als zweitüriges Cabriolet. Die Limousine verkaufte sich mit 50.050 Exemplaren am besten, das Cabriolet orderten gerade einmal 2.000 Kunden.

701 Exemplare des Dodge Royal Cabriolet als offizielles Replika des Indy 500 Pace Cars

701 dieser dachlosen Dodges liefen als Replika des Indy 500 Pace Car vom Band. Das waren Werkskopien des offiziellen Pace Cars, in dem am 31. Mai 1954 der Komiker Jerry Lewis und der Sänger Dean Martin das Feld der Rennwagen anführten. Diese Royals erhielten Kelsey-Hayes Chromspeichenfelgen mit Weißwandreifen, ein Continental-Kit und zusätzliche Embleme auf den Seiten und am Heck.

Der 241 ci Hemi-Motor bekam einen Vierfach-Vergaser sowie einen Doppelauspuff. Die Leistung der „Red Rams“ betrug dabei 150 PS. Doch mit dem „Hot Performance Package“, das über das Dodge-Händlernetz vertrieben wurde, gab es u.a. eine Offenhauser-Ansaugspinne – auf eine offizielle Leistungsangabe warten die Kunden heute noch, doch einige Stimmen sagten damals, die Power solle höllisch sein.

 

 

Spartanisches Interieur

Im Innern erwartet den Fahrer weder Hölle noch Himmel. Luxusextras waren damals noch recht spärlich gesät, schließlich schrieben wir erst das Jahr 1954. Ein Radio, noch Mono, eine elektrische Uhr und getönte Scheiben zählten neben der teuren Klimaanlage zu den einzigen Goodies, die man gegen Extra-Kohle bekommen konnte. Die Panorama-Scheibe kam erst ein Jahr später, aber wenigstens musste man nicht mehr durch eine geteilte Frontscheibe, wie noch im Jahr zuvor, blicken.

Wenn man(n) überhaupt groß genug war, um über das riesige Lenkrad zu blicken. Kleinere Zeitgenossen konnten dank der dünnen Speichen des Lenkrades das Hauptinstrument, den Geschwindigkeitsmesser, und die daneben befindlichen Instrumente gut ablesen. Damals waren noch die Zeiten der durchgehenden Sitzbänke, diese waren zumeist Standard. Einzelsitze, wenn überhaupt, gab es nur bei sportlichen Modellen viel später. Nun ja, im Autokino ist eine Bank halt praktischer....

 

Komiker Jerry Lewis und der Sänger Dean Martin fuhren das originale Pace Car

Heute sind die Autokinos zugunsten dieser Multiplex-Cinemas ausgestorben, wozu braucht man da noch die Bänke? Sch... auf den Seitenhalt der modernen Rennsitze, die Beifahrerin ist der Seitenhalt! Und, in welchen Wagen passen heuet noch sechs Personen bequem hinein, ohn dass man gleich einen Kleinbus fahren muss? Alles Argumente, die trotz fehlender elektrischer Fensterheber, Zentralverriegelung und Schiebedach für die guten, alten Fünfziger sprechen, oder?

Das hier gezeigte 1954er Dodge Royal Indy Pace Car wurde auf der RM Auctions Versteigerung in Hershey für 49,500 Dollar ersteigert.

Text: Thomas Frankenstein
Fotos: Blake Mistich ©2014 Courtesy of RM Auctions

23 Bilder Fotostrecke | Rennwagen: 1954 Dodge Pace Car #01 #02

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