Lincoln als Lieferwagen? 2008 Deco Rides Deco Liner

Custom US-Car der besonderen Art

Lincoln als Lieferwagen? 2008 Deco Rides Deco Liner: Custom US-Car der besonderen Art
Erstellt am 11. November 2009

Die Firma Deco Rides wurde bekannt durch den Custom in Form eines 39er Lincoln Zephyr Coupés. Company-Owner Terry Cook aus Long Island, New Jersey (USA) tourte sogar vor ein paar Jahren mit diesem außergewöhnlichen Amerikanischen Auto durch Europa. Auch auf der Essen Motor Show wurde das US-Car ausgestellt. Auf Basis dieses gechopten Streamliners entstand der hier gezeigte Deco Liner als Sedan Delivery.

Die Idee zu einem solchen Fahrzeug hatte Terry schon seit 1999, im letzten Jahr war es aber endlich soweit. Nach dreijähriger Entwicklungszeit konnte der Amerikaner seinen Traum endlich in Realität bestaunen. Terry wollte aber nicht nur einfach einen Lincoln Lieferwagen bauen, den es so wohl nie gegeben hat, er wollte etwas besonderes. Das eine besondere war das Motorrad, doch nicht allein dieses, sondern das Bike in dem Wagen. Die andere Besonderheit ist der üppige, handgefertigte Chromtrim.

Fiberglass-Karosse für den Deco Liner

Terry’s Deco Liner kommt zwar mit einer Fiberglass-Karosse, die Arbeiten an dem Sedan Delivery sollte aber die Firma Brown’s Metal Mods aus Indianapolis bekommen. Dafür kannten sich Gary und Dylan Brown aber auch mit Arbeiten an Chassis aus, und die waren für die Umsetzung dieses US-Car Customs dringend nötig. Schließlich sollte ein Motorrad auf einer Rampe in den Delivery gefahren werden. Da wäre eine starre Hinterachse störend gewesen.

Bike Shuttle

Das war auch der Grund, warum dieses Konzept mit dem in der Custom Szene Amerikas verpönten Frontantrieb kommt. Nur so konnte auf das große Differenzial verzichtet und eine niedrige Fußbodenhöhe erreicht werden, damit das ein Meter hohe Bike auch in den Lieferwagen auch passte. Als Hinterachse verwendete Gary eine Vorderachse von Fat Man Fabrications mit Air Ride Fahrwerk. Kurze Spurstangen zwischen Rahmen und Achsschenkel verhindern seitliche (Lenk-)Bewegungen. So passte auch die 2,70 lange Rampe aus in U-Form gekantetem Alu-Tränenblech, die mittels eines Elektromotors bewegt wird, problemlos in das Heck. Das zum Wagen passende Motorrad, im Übrigen eine 92er Harley Davidson Sportster, wird auf die ausgefahrene Rampe gerollt, verzurrt und dann wieder in das Fahrzeug gefahren.

Vorderachse als Hinterachse

Doch welche Vorderachse wollte man nehmen? In Frage kamen u.a. die bekannten FWD-Plattformen von den 60er Jahre Eldorado-Toronado-Riviera-Modellen und die der 96-98er Lincoln Continentals. Einfacher und günstiger zu bekommen waren allerdings Chevy S-10/Blazer oder GMC Jimmy/S-15 Modelle mit Allradantrieb, schließlich standen diese zu Hauf an den Schrottplätzen herum. Die hintere Hälfte des S-10 Chassis wurde abgetrennt, die Kardanwelle entfernt und der hintere Teil des Verteilergetriebes mit einem Deckel verschlossen.

Schließlich ersetzten Gary und Dylan den 4,3-l-V6 durch einen 350-ci-Chevy Small Block V8 mit passendem TH-700R4 Automatikgetriebe. Der Motor wurde noch etwas aufgehübscht, sowohl technisch durch einen Edelbrock-Vergaser und –Ansaugbrücke als auch optisch durch Aluminium-Ventildeckel und –Luftfilter im Oldstyle-Look.

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Handgefertigter Chrom für den Custom

Der Blechkünstler Tommy Caruso von Contour Metalshaping aus Plainfield, NJ sollte das Blech für den späteren Chromtrim anfertigen. Zusammen mit Terry legte er mit Maskierklebeband das Design für den Zierrat fest, um es dann auf ein Millimeter dickes Stahlblech zu übertragen. Auch die Zierleisten an den unteren Enden der vorderen Radhäusern wurden angefertigt, die die Lenkung nicht behindern sollen. Der angefertigte Trim wie auch die von Juan Rice angefertigten Rückleuchteneinfassungen, wurde schließlich bei den Jungs von The Finishing Touch aus Chicago hochglänzend verchromt.

Passendes Design für die Harley

Ein anderer Kollege kümmerte sich derweil um das Motorrad, das das Design des Deco Liners aufnehmen sollte. Denny Jamison von Automotive Hammer Art aus Gasoline Alley in Indianapolis baute die stromlinienförmige Verkleidung für das Deco Scoot genannte Bike. Auch der Trim und die Hecktür des Deliverys stammen aus seiner Werkstatt.

Strader’s Auto Interieurs aus Greenwood, DE hübschten die Türverkleidungen mit silbernem und schwarzem Naugahyde auf, verlegten den schwarzen Teppich und bauten auch die beiden Sitze aus einer Dodge Viper ein. Dabei dient der vordere Kotflügel des Bikes in Position als Armlehne. Auf der höhenverstellbaren Lenksäule (S-10) montierten die Jungs ein Billet-Lenkrad, das nun von dem stylischen 1960-'62er Chrysler 300 "Goldfischglas“-Cockpit sitzt. Der Innenhimmel besteht wie die Karosse aus GFK und wurde einfach matt lackiert.

Schließlich hüllten die Browns noch die Karosserie in ein „True Violet pearl“-Purple von RM Carizzma. Der Deco Liner Zephyr Sedan Delivery mit dem passenden Deco Scoot Motorrad wurde in einem Sechs-Monate-Marathon angefertigt. Ein Einzelstück soll der Lieferwagen allerdings nicht bleiben, die Firma Deco Rides bietet den Wagen sogar in verschiedenen Versionen an.



Text: Thomas Frankenstein / AmeriCar.de

Fotos: Hotrod Portraits

AmeriCar-Facts

2008 Deco Rides Deco Liner & Scoot



Antrieb: OHV-V8, 350 ci, 5735 ccm, Edelbrock-Vierfachvergaser, Ansaugbrücke, Aluminium-Ventildeckel, -Luftfilter, ;Vierstufen-Automatikgetriebe (TH-700), Frontantrieb (mod. Chevy S-10)

Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung (Chevy S-10), Schraubenfedern, Gasdruckdämpfer, Stabilisator, Scheibenbremsen; Hinten Fat Man Fabrications-Vorderachse, Querlenker, Air Ride Fahrwerk, Scheibenbremsen

Räder: 15“-Stahlfelgen mit Radkappe,

Sonstiges: Elektrisch ausfahrbare Laderampe , Farbe: “True Violett Pearl” (RM Carizzma), Billet-Lenkrad, höhenverstellbare Lenksäule, Türverkleidungen mit silbernem und schwarzem Naugahyde-Leder, Dodge Viper Sitze, Harley Davidson Sportster Custom

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