Chrysler in Europa am Ende?

Alle Chrysler-Händler gekündigt, Modellreihen eingestellt - Händler und Kunden entsetzt über das Chrysler Horror Szenario!

Chrysler in Europa am Ende?: Alle Chrysler-Händler gekündigt, Modellreihen eingestellt - Händler und Kunden entsetzt über das Chrysler Horror Szenario!
Erstellt am 26. Mai 2010

Ist Chrysler am Ende? Was ist los mit dem amerikanischen Autobauer? Wie wir aus gut unterrichteten Quellen erfahren haben, wurde allen Chrysler-Händlern zum 26. Mai 2010 gekündigt. Damit ist das Thema Europa für Chrysler wohl vorerst erledigt. Auch die Marke Dodge zieht sich vom europäischen Markt zurück, einzig Jeep soll bleiben!

Der Autobauer Fiat macht nun erste Schritte in Richtung eines neuen Vertriebsnetzes in Europa. Die erfolgreichen Chrysler Modelle 300C und Voyager sollen unter der italienischen Fiat Tochter Lancia verkauft werden. Bei Dodge schafft es der Journey in das Fiat Portfolio, während der Nitro und Caliber gestrichen werden. Allerdings sollen US-affine Kunden die Dodge Modelle Charger und Challenger über das neue Vertriebsnetz bestellen können.

Die Kündigung der Verträge wirkt sich nicht umgehend aus, erst Mitte 2011 soll der Prozeß abgeschlossen sein. Erste sichtbare Konsequenzen gibt es Mitte diesen Jahres. Bleibt nur die Frage, wo die Kunden ihren Chrysler PT Cruiser, Dodge Caliber usw. in den Service bringen sollen - schließlich haben diese ein amerikanisches Auto mit Sechs-Jahre-Rundum-sorglos Garantie gekauft...

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13 Kommentare

  • ARON

    ARON

    Das Problem sieht folgendermaßen aus: WIR sind US Cars Liebhaber, SIE deren Konstrukteure. WIR wissen, was uns/die Käufer fasziniert, SIE wie das Auto funktionieren soll. Was fehlt ist die Kommunikation, das Mitwirken der beiden Polen! Für mich einfach unfassbar, weleche dämliche Entscheidungen, Ideen die amerikanischen Automacher meist nachgehen...
  • Smallblockbear

    Smallblockbear

    Die diesjährige Detroit Autoshow hat die Rat- und Perspektivlosigkeit der Autohersteller in vollem Ausmass gezeigt. Normalerweise zelebrieren die Amis ihre automobile Kultur auf dieser Veranstaltung mit Entertaintment, lauter Musik und ner Menge Lichtspektakel - stattdessen gab es nur verschämte Stille überall. Im Untergeschoss des Cobo-Centers gab es einen grossen Parcour, wo die Besucher alle aktuellen Hybrid-und Elektroeimer ausgiebig probefahren durften - nur wollten die Messebesucher das garnicht. Niemand wollte die neue ökologische Linie der Hersteller sehen, niemand wollte etwas über Umweltverträglichkeit hören - die Leute wollten einfach Autos sehen, die man sich leisten kann und auch leisten will, und das mit Entertaintment, Lightshows und lauter Musik. Das muss eine Katastrophe für die Hersteller gewesen sein - da entscheiden die Vorstandsetagen, den scheinbaren Erwartungen und Wünschen der Kunden zu folgen und denen dieses übertriebene Umweltdenken möglichst leicht verdaulich servieren zu müssen, und statt dessen tummeln die sich auf den Ständen des neuen Challenger, der neuen Caddys, des Ford Fusion und des Camaro. Dummerweise sprach sich dieses Maleur schnell herum, und in den letzten Tagen der Autoshow brachen die Besucherzahlen dramatisch ein - die Detroit Autoshow 2010 war die bisher am schlechtesten besuchte Messe überhaupt bisher. Das sollte eigentlich zu denken geben. Eigentlich. Was Detroit braucht, sind wieder Gearheads mit Benzin im Blut, die wissen, was der Kunde will, und die sich nicht von den Erbsenzählern vorschreiben lassen, was gut für den Konzern ist. Es würde schon viel Arbeit erfordern, um den heimischen Markt wieder in den Griff zu bekommen, dann käme der Erfolg auch wieder von ganz allein, und mit ihm die Umsatzzahlen und das Geld. Aber ein Konzern wie FIAT, der kaum in der Lage ist, im eigenen Interesse die richtigen Entscheidungen zu treffen, kann für Chrysler wohl kaum der richtige "Partner" sein. Solange man von einer "Partnerschaft" und nicht um eine feindliche Uebernahme ausgeht. Aber hier rächt sich scheinbar auch, dass die Hersteller sich von der Politik genötigt sehen, den Kunden vorschreiben zu müssen, was sie kaufen dürfen und was nicht. Doch stellt sich die Politik hinter die Konzerne, wenn die Kunden diese neue Richtung nicht annehmen? Wohl kaum. Mir wird mit jedem neuen Tag mehr bewusst, was John DeLorean für ein brillianter Kopf und Konstrukteur gewesen ist.
  • thomas1

    Thomas1

    @smallblockbear du beschreibst es ja selbst. eigentlich wollten die nieten in nadelstreifen noch ganz anders entscheiden, sind dann aber jeweils von den markt realitäten eines besseren belehrt worden. das war aber in europa noch schlimmer. nur ein winzig kleines beispiel, das zeigt wie weit die verantwortlichen von der realität weg waren. für das erste jahr wurde vom PT Cruiser eine kleinere menge in den USA geordert als vom Neon, weil die verantwortlichen in berlin der ansicht waren, wenn von dem volumenmodell NEOn schon sowenig autos gekauft würden, dann würden es vom nischen auto (nische weil typischer US-.-look) PT cruiser logischerweise noch weniger sein. natürlich wurde die entscheidung durch eine markterhebung abgefedert, die den auftraggebern aber nur das bestätigte, was sie selbst schon zu glauben wußten. dabei wäre die richtige entscheidung sehr einfach gewesen - man sollte nur den markt kennen!
  • Smallblockbear

    Smallblockbear

    Ich finde diesen Niedergang der Marke Chrysler tragisch. Ich habs ja quasi live in Detroit verfolgen müssen - die Kurskorrektur, die man kurz vor dem Insolvenzantrag vorgenommen hatte, schien endlich in die richtige Richtung zu gehen, und so viele Menschen setzten ihre Hoffnungen in den neuen Kurs. Der bereits eingestellte PT Cruiser wurde aufgrund der hohen Nachfrage wieder ins Modellprogramm aufgenommen, der Challenger fing an, sich seinen Kundenkreis zu erschliessen, und der beliebte 300 bekam, anders als ursprünglich geplant, ein nur sanftes Facelift, um das von den Kunden so geschätzte Konzept nicht zu verwässern. Und jetzt das. Hätte es Chrylser eigentlich noch schlimmer als mit FIAT treffen können? Immerhin haben die bis vor 5 Jahren ihren eigenen Laden noch nicht im Griff gehabt - ohne den 500 wäre der FIAT-Konzern selbst Opfer seiner eigenen Misswirtsachaft geworden. Ich kann mich nur wiederholen - ich hoffe inständig, dass zumindest der Challenger diese Krise überleben wird.
  • thomas1

    Thomas1

    der zusammenbruch der amerikanischen automobilmarken ist ein drama. da ist soviel potenzial, soviel tradition und es gibt millionen von menschen die fans amerikanischer autos sind. nur arbeiten die dummerweise nicht bei der us-auto-industrie. es gibt soviele weiße felder, wo eine us-marke mit sinnvollen konzepten hätte reinspringen können, aber sie haben sie nicht gesehen. dass chrysler nun bye-bye sagt, ist mehr verursacht durch die jetzigen statthalter als durch die neuen inhaber. man hätte ja auch erfolgreich sein können....
  • bestofruhrpott

    Bestofruhrpott

    Lächerliche Italiener beerdigen eine lebende Legende. Die spinnen die Italiener. Aber wieder wiederholt sich ein Sprichwort: Das dünnste Buch der Welt, (2 seiten) besteht aus italienischen Heldensagen.
  • chevy454

    Chevy454

    Die Fiat-Chrysler-Fusion wird noch weniger funktionieren, als die mit Daimler, und so wie jetzt geplant, schon mal überhaupt nicht! Die Art, Autos zu konstruieren, zu bauen und zu verkaufen wird in den Staaten und Europa aufgrund der unterschiedlichen Mentalitäten völlig anders umgesetzt, und das ist gut so! Während ich trotz des letztendlichen Scheiterns die Leistung Daimlers für Chrysler während der Fusion als gut bewerte (mehr war aus meiner Sicht nicht drin), hat Fiat wohl jegliches Gefühl verloren, und zwar nicht nur für Chrysler und Co, sondern vor allem auch für die eigene Marke Lancia! Ein Chrysler Voyager oder Dodge Journey als Lancia oder Fiat, dass ich nicht lache! Fiat sollte aufpassen, sich nicht an Chrysler zu verschlucken! Was Daimler nicht gelang, schafft Fiat erst recht nicht! Schade.
  • Smallblockbear

    Smallblockbear

    Wenn ich nicht schon immer was gegen italiensiche Autos gehabt hätte, würde ich jetzt schon aus Prinzip keine Pasta-Rakete mehr haben wollen - weder von FIAT noch von Lancia. Ich fürchte, in 5 Jahren können wir in jedem Autolexikon nachlesen: "FIAT, der letzte Sargnagel für Chrysler". Ich finde nur eines unendlich traurig: Der Challenger kam Anfang der 70er zu spät, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein (Kult geworden ist er ja trotzdem) - sein Nachfolger wird aber vermutlich auch kein besseres Schicksal ereilen - obwohl ich insgeheim sehr hoffe, dass der Challenger dieses FIAT-Desaster überleben wird.
  • AlexS

    AlexS

    FIAT's neuer Werbespot - echt oder Fake? [url=http://www.youtube.com/watch?v=rw_ZQkFeh28&feature=player_embedded][b]KLICK[/b]![/url]
  • Dr-Malibuse

    Dr-Malibuse

    Charger und Challenger sollen kommen? Die Frage ist nur zu welchem Preis? In England soll Chrysler übrigens bleiben, gibt es da kein Lancia?

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