Fahrbericht: 2010 Dodge Challenger SRT8 = Reinkarnation des Muscle Cars?

Dodge Challenger: 2010 meets 1971

Fahrbericht: 2010 Dodge Challenger SRT8 = Reinkarnation des Muscle Cars?: Dodge Challenger: 2010 meets 1971
Erstellt am 29. November 2010

Der 2011er Dodge Challenger ist letzten Monat auf der Los Angeles Auto Show präsentiert worden. Neben einem leichten Facelift gegenüber dem drei Jahre fast unverändert gebauten amerikanischen Auto kommt der neue Dodge Challenger SRT8 auch mit einem leistungs- und hubraumgesteigerten Motor mit 470 PS und 6,3-Liter Hubraum. Den neuen 2011er Challenger konnte AmeriCar.de leider noch nicht fahren, wir hatten allerdings ein 2010er Modell, das wie AmeriCar.de berichtete auch offiziell über die deutschen Chrysler-Händler zu bestellen sein soll.

War das eine Aufruhr in der Redaktion als die Nachricht über den Verkauf der US-Cars in Deutschland wie eine Bombe platze. Über die europäische Zentrale, die sich vorwiegend um die Märkte außerhalb Deutschlands kümmert, bekamen wir einen Dodge Challenger SRT8 zur Verfügung gestellt: Schwarz mit Rallye-Streifen in Carbon-Optik, fetten 20“-Felgen und einem Mörder-Sound!

Challenger als Grauimport über Händler

Wir bringen den Fahrbericht leider erst jetzt, da es einige Unklarheiten über die Preise und Lieferbarkeit gibt. So sollen Dodge Challenger und Charger offiziell über die Chrysler Händler mit Werksgarantie zu beziehen sein. Bis dato konnte uns Chrysler Europe nicht erklären, welche Händler und zu welchem Preis der Dodge Challenger in Deutschland angeboten wird.

Aus der Kommunikationsabteilung bekamen wir trotz mehrerer Nachfragen nur die lapidare Auskunft „Der Challenger SRT8 kann bei jedem Chrylser/Jeep/Dodge Händler bestellt und erworben werden“. Weshalb wir ein paar Test-Anrufe gemacht haben, die uns in unserer Vermutung bestätigt haben: Die Händler wissen, wie man dem Kunden einen Challenger besorgt, offiziell mit Werksgarantie wird dieser aber nicht angeboten!

Preislich fair?

Wem das egal ist, der kann also auch über den Chrysler-Händler – so lange es sie noch gibt und nicht zu Lancia-Händlern umgelabelt werden – ein solches amerikanisches Auto bestellen. Dabei macht jeder Händler seine eigenen Preise, die von knapp 40.000 Euro bis rund 50.000 Euro variieren!

In den USA liegen die Preise bei 42.930 Dollar bis 44.375 Dollar – je nach Ausstattung. Neben den Transportkosten muss man natürlich die Kosten für die Umrüstung, Abgasgutachten, Garantie etc. mit kalkulieren – ob sich da der Import in Eigenregie lohnt? Fakt ist, wer auf Nummer sicher gehen will, geht zum erfahrenen Importeur bzw. Chrysler-Händler seines Vertrauens.

Visiting: Moparshop

Weniger erfahren mit dem Import und Service der neuen Modern Muscle Cars wie dem aktuellen Dodge Challenger, dafür aber mehr im Thema Mopar-Oldtimer ist der Moparshop in Olfen, dem wir mit unserem Testwagen zu einem Vergleich Alt gegen Neu besucht haben. Das Konzept des neuen Challenger ist sicherlich gelungen, neben dem Design haben es viele Elemente von früher – mit zeitgenössischer Modifikation – auch in den neuen Challenger geschafft.

Weiterlesen...

...auf der nächsten Seite!


Alt gegen Neu

Die Optik ist insgesamt stimmig, da die Formen und Proportionen stimmen, auch wenn „der Neue“ doch einiges größer ist, wie man im Direktvergleich sieht. Doch wie sieht es mit der Performance aus? Der klassische Challenger kam mit schmalbrüstigen Sechszylindern bis hin zu sieben Liter Hochleistungs-Aggregaten in V8-Bauform. Der legendäre 426-ci-Hemi-V8 war zwar nicht der größte – es gab noch einen 440er – aber mit 425 PS der stärkste Motor im Dodge Challenger R/T.

Mopar Power: Leistung satt

Der R/T kommt in der Neuzeit lediglich mit einem 5,7-l-Hemi-V8, der heute leistungsstärkste Motor dreht in dem SRT8 seine Kurbelwelle und bringt es aus 6,1-Liter Hubraum auf satte 431 PS – ein würdiger Nachfolger, bedenkt man das gegenüber dem Original größere Gewicht! Fuhr ein 70er Dodge Challenger R/T die Viertelmeile in 13,7 Sekunden, so benötigt der 2010er Dodge Challenger 13,3 Sekunden für die 402 Meter. Die Beschleunigung auf 100 km/h liegt bei 6,2 (1970er) bzw. 4,9 Sekunden (2010er).

Sportlichkeit hoch 3

Diese Beschleunigungswerte kommen in der Realität gar nicht so schnell vor, wo der 2010er Dodge Challenger aber auf jeden Fall punkten kann, ist die Elastizität bzw. die Beschleunigung aus der Fahrt. Tritt man beim gemütlichen Cruisen von 80 oder 100 km/h mal das Gaspedal etwas tiefer, quittiert der Motor dies mit einer Drehzahlerhöhung und umgehender Geschwindigkeitszunahme – begleitet von einer Geräuschkulisse, die süchtig macht.

Ein Sound mit Suchtgarantie

Das sonore Grollen, das bei der Beschleunigung des US-Cars emittiert wird, sorgt für Gänsehaut und Adrenalin beim Fahrer und herumdrehende Köpfe von unbeteiligten Passanten. Bei dem so genannten „Kopf-Drehmoment“ verpassen wir dem SRT8 definitiv eine glatte Zehn!

Weiterlesen...

...auf der nächsten Seite!


Fahrkomfort

In Sachen Fahrkomfort sind die beiden Modelle natürlich nicht zu vergleichen. Der 2010er hat mit den schwammigeren Fahrwerken aus den 70er Jahren nichts gemein, der Challenger übernimmt nämlich wegen der mittlerweile geschiedenen DaimlerChrysler-Ehe Komponenten der Mercedes-Benz E-Klasse (W210). Dabei spielen natürlich auch die Räder eine Rolle, Diagonalreifen oder selbst Radialreifen mit einer Gummiwulst auf 15“-Rädern fahren sich natürlich anders wie Niederquerschnittsreifen auf 20-Zöllern. Auch die Bremsen – der SRT8 kommt mit modernen Brembo-Scheibenbremsen – sind zeitgemäßer.

Ausstattung

Der 2010er Dodge Challenger SRT8 kommt mit einer fast kompletten Ausstattung. Lediglich die Sechsgang-Kraftübertragung und das Entertainmentsystem, das sogar mit deutschen Karten und Sprache funktioniert, sind extra zu bestellen. Der Kunde kann zwischen acht verschiedenen Farben auswählen – von dem legendären Hemi-Orange über Tor-Red und Bright Silver bis hin zu dem klassischen B5 Blue und Detonator Yellow. Unser Testwagen kam in „Brilliant Black Crystal Pearl“ - einem funkelnden Schwarz mit vielen kleinen Effekten im Lack.

Preis / Fazit:

Der Preis für den (noch) aktuellen Dodge Challenger SRT8 liegt – wie eingangs erwähnt – in der Hand des jeweiligen (Chrysler-)Händlers. Vergleichen lohnt da auf jeden Fall! Fest steht aber, dass man zu diesem Preis wohl kaum ein vergleichbar leistungsstarkes und individuelles Automobil bekommen kann...



Text: Thomas Frankenstein

Fotos: Thomas Frankenstein, Joel Weyers

AmeriCar-Facts

2010 Dodge Challenger SRT8



Antrieb: OHV-V8, 6,1 l, 6.059 ccm, 431 PS, 570 Nm, Direktzündung, sequentielle Mehrpunkteinspritzung, Fünfstufen-Automatik, Hinterradantrieb

Fahrwerk: McPherson-Einzelradführung an Trapezlenkerachse, Schraubenfedern, Gasdruckstoßdämpfer, Querstabilisator, Scheibenbremsen; Fünflenkerachse an Hilfsrahmen, separate Schraubenfedern und Gasdruckstoßdämpfer, Querstabilisator, Scheibenbremsen

Räder: Leichtmetallfelgen 9 x 20“, ET 20 mm mit 245/45R20

Länge x Breite x Höhe: 5.023 x 1.923 mm x 1.449 mm

Radstand: 2.946 mm

Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h

Beschleunigung (0-100 km/h): 5,1 s

Gewicht: 1.850 kg

Kraftstoffverbrauch (l/100 km): 21,0 l / 9,9 l / 14,1 l (innerorts, außerorts, komb.)

CO2-Emission kombiniert: 330 g/km

[b]Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h

Beschleunigung (0-100 km/h): 5,1 s

Preis: von knapp 40.000 Euro bis rund 50.000 Euro

73 Bilder Fotostrecke | Fahrbericht: 2010 Dodge Challenger SRT8 = Reinkarnation des Muscle Cars?: Dodge Challenger: 2010 meets 1970 #01 #02

1 Kommentar

  • ARON

    ARON

    Ein Traum...aber der kleinere 5.7 Hemi zieht auch gut.

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community