Ein kaputtes Zündkerzen-Gewinde, ein zerfranstes Kolbenstangen-Gewinde oder eine überdrehte Ölablassschraube. Kleine Ursache – grosse Wirkung, doch die Reparatur defekter Gewinde ist möglich! In der Regel empfiehlt sich bei einem defekten Gewindegang das Aufbohren und dann das nächst größeres Gewinde reinschneiden. Das klappt, solange noch ausreichend "Fleisch" zum Ausbohren da ist. Bei Leichtbauweisen und geringer Wandstärke ist hier aber guter Rat teuer. Was also tun?

Helicoil

Da wären zunächst Reparatursets wie Helicoil von der Fa. Böllhoff. Statt einer Buchse, die vor dem Aufbohren für das notwendige Wandmaterial sorgen soll, wird ein vorgespannter Drahtgewindeeinsatz aus hochkorrosionsbeständigem Stahl verwendet. Durch die Form des verwendeten Drahts, die Vorspannung und einen kleinen Mitnehmerzapfen verbindet sich dieser Einsatz mit der alten Gewindebohrung. Dabei kann man im alten Bohrungsquerschnitt bleiben und muss nicht im Gewindemaß höher gehen. Doch ganz ohne Aufbohren geht es auch hier nicht immer. Das verlangt präzises Arbeiten. Am besten verwendet man eine Ständerbohrmaschine, um den Bohrer nicht zu verkanten. Geliefert werden aktuell Gewindeeinsatz für hochbelastbare Verbindungen in Werkstoffen geringer Scherfestigkeit wie Aluminium, Magnesium oder auch faserverstärkten Kunststoffen wie Kohlefaser-Verbundwerkstoffen oder Gewindeeinsätze für hochbelastbare Verbindungen in metallischen Werkstoffen. Neben den metrischen Ausführungen sind auch Sonderausführungen und zöllige Gewindeeinsätze verfügbar.

Time-Sert

Der zweite Kandidat zur Reparatur von Gewinden und deren Verstärkung kommt aus dem Hause Würth in Künzelsau. Die Produktreihe von „Time-Sert“ basiert auf dünnwandigen Stahlbuchsen, die mit dem Werkstück verpresst werden. Time-Sert eignet sich für hohe Dauerbelastungen und häufiges Ein- und Ausschrauben. Die lieferbaren Buchsen können bei metrischen ISO-Regel-, Fein- und Zollgewinden angewandt werden. Ob Aluminium, Messing, Stahl oder Gusswerkstoffe - durch die synchron verlaufenden Gewindegänge ist Time-Sert sehr dünnwandig und damit universell einsetzbar. Durch die Verpressung mit dem Werkstück sind die Gewinde auch nach der Reparatur mit Time-Sert vollkommen dicht. Der Gewindeeinsatz sichert sich durch das automatische Ausformen der nicht voll ausgebildeten Gewindegänge beim Eindrehen selbst. Auch hier ist während der Bearbeitung eine genaue Positionierung durch einen Bund gewährleistet.



Infos:

www.boellhoff.com

www.wuerth.de