In der Vergangenheit hatten viele amerikanische Autos der Marke Chevrolet ihren Namen von besonderen amerikanischen Orten, am bekanntesten sind da sicherlich Bel Air oder Biscayne. Auch Orlando ist nicht nur ein beliebtes Urlauber- und Touristen-Ziel sondern auch ein neuer Chevrolet. Die Bowtie-Marke gibt sich mittlerweile amerikanischer als in ihren ersten Tagen nach der Umbenennung koreanischer Kleinwagen. Mit einem Iconic Car wie Camaro oder Corvette hat der Orlando dennoch wenig zu tun, das gilt aber auch bei anderen Marken und Modelle ein GTI-Fan kann sicher ebenso wenig mit einem Sharan anfangen
- aber wenn der Golf-Fahrer mal familiär wird, kommt ein solches Modell sicher eher in die heimatlich Garage als ein anderer Fremdmarken-Van.
Chevrolet profitiert als General Motors Marke von dem globalen Netzwerk, denn unter dem Orlando steckt eigentlich kein Koreaner. Der Mini-Crossover-Van basiert zwar auf dem Chevrolet Cruze, dieser aber baut auf dem in Rüsselsheim entwickelten Opel Astra auf. Das Design ist ebenfalls global und viele Teile kommen einem aus anderen Fahrzeugen bekannt vor.
Bowtie prägt die Front des amerikanischen Autos
Der Orlando kommt mit dem neuen Markengesicht von Chevrolet, das vorne auf einer Querleiste im Kühlergrill stolz ein goldenes Bowtie trägt. Die 4,65 Meter Länge dahinter fällt durch eine leicht ansteigende Schulterlinie auf und gibt Platz für insgesamt sieben Insassen. Besonders auffällig sind die groß und kantig ausgestellten Radhäuser, die nach 20-Zoll-Rädern zu verlangen scheinen. Dazu gibt es einen angedeuteten Unterfahrschutz vorn und hinten in mattem Chrom-Look.
Großzügiger Innenraum
Der Innenraum weiß zu gefallen, die Gestaltung der Armaturentafel bringt viel Schwung in die Optik, auch wenn die Vielzahl der oft hochwertigen, aber unterschiedlichen Materialien vielleicht ein bißchen zu viel ist. Die Mittelkonsole wird von einem großen Display und der klappbaren Bedieneinheit für das Infotainmentsystem bestimmt.
Die Bedienung und Lesbarkeit des Navigationssytems ist allerdings ausbaufähig. Wer tagsüber wie wir auf der Autobahn mit Licht fährt (Lichtfahrer sind sichtbarer!), kann das abgedunkelte Kartendisplay nur schwer ablesen, auch trotz Tagmodus. In der Nacht ist dies im Gegensatz zu hell hier wäre also eine individuelle Helligkeitsregelung wünschenswert.
Dunkelkammer im Interieur
Licht ist ein weiteres Thema beim Orlando, denn beim Öffnen der Türen leuchtet nur die Innenraumleuchte über der zweiten Reihe, die Insassen vorne sitzen im Dunkeln, da die Leseleuchten nicht automatisch an und ausgehen (zugegeben eine Kleinigkeit, aber eine die uns genervt hat.)
Variabel: Fünf- oder Siebensitzer
Der Orlando ist ein bequemer Vier- bis Fünfsitzer mit hohen Sitzpositionen und gutem Lebensraum für seine Insassen, viel Ablageflächen sowie mit einem 454 Litern fassenden Kofferraum, dessen Sichtschutzrollo allerdings etwas zu niedrig montiert ist und sich leider nur mit zwei Händen schließen lässt.
Im Weg ist dieses Rollo ebenfalls und zwar dann wenn man die beiden Sitze der dritten Reihe, die zur Serienausstattung gehören, aus dem ebenen Kofferraumboden klappen will. Zudem reduziert sich der Kofferraum so auf die Fläche einer Hutablage (89 Liter) auf der man ein paar Einkaufstüten abstellen kann. Bei umgeklappter dritter und zweiter Sitzreihe kann man ein maximales Ladevolumen von 1.499 Liter erreichen.
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Gutes Fahrwerk drehfreudiger Motor
Der Orlando ist ein unkompliziertes Reisemobil, das mit einem guten Fahrwerk und ein leichtgängigen Lenkung auffällt. Neben dem Fahrwerk hat der Chevrolet auch seinen Antrieb von Modellen der Schwestermarke mit dem Blitz übernommen. Der 1,8-Liter Benziner mit seinen 141 PS ist allerdings keineswegs fix wie ein geölter Blitz, was zum Großteil an dem Fünfgang-Schaltgetriebe liegt.
Sechs Gänge wurden lediglich den Diesel-Selbstzündern spendiert. Die Nenndrehzahl des Vierzylinders liegt bei hohen 6200 Touren, was für eine nicht gerade leise Geräuschkulisse bei Geschwindigkeiten jenseits der 140 km/h sorgt hier würden wir eine Sechsgang-Schaltung empfehlen.
Bei Vollgas erreicht der Kompakt-Van allerdings auch eine Vau-Max von knapp 200 km/h irgendwann
Der Verbrauch des Benziners soll im Durchschnitt auf 100 Kilometer bei 7,3 Liter Super liegen, bei unseren Testfahrten kamen wir allerdings auf gut zwei Liter mehr.
Fazit:
Der Orlando setzt das fort, was seine Schwestermodelle von Chevrolet hierzulande seit ein paar Jahren bekannt sind, er kommt mit attraktivem Preis. So beginnen die Verkaufspreise des Kompakt-Vans, der in den Ausstattungen LS, LT und LTZ erhältlich ist, bei 18900 Euro. Selbst wer das Exclusive-Paket mit Ledersitzen, die optionale Sechs-Gang-Automatik und das Glas-Schiebedach ordert, liegt noch unter 30 000-Euro da fangen die Preise anderer Kompakt-Vans erst an
Text: Thomas Frankenstein
Fotos: Thomas Frankenstein, Chevrolet
AmeriCar-Facts
Chevrolet Orlando 1,8 LTZ
Antrieb: Vierzylinder Benziner DOHC, 1796 ccm, 141 PS bei 6200 U/min, 176 Nm bei 3800 U/min; Fünfgang-Schaltgetriebe, Frontantrieb
Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung mit McPherson-Federbeinen, Scheibenbremsen, Hinten Verbundlenkerachse, Scheibenbremsen
Räder / Reifen: 7 J x 17 Leichtmetallfelgen mit 225/55 R17
Länge x Breite x Höhe: 4652 x 2164 x 1659
Höchstgeschwindigkeit: 185 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 12,0 Sekunden
Verbrauch (l/100 km): 7,3
Testverbrauch (l(100 km): 9,5
Kohlendioxidemissionen: 172 g/km (Euro 5)
Leergewicht: 1603 - 1685 kg
Max. Anhängelast (gebremst): 1100 kg
Wendekreis: 11,3 m
Basispreis: ab 18900 Euro
Testwagenpreis: 22.890 Euro
Extras: Metallic 490,- Euro, Exclusive-Paket 1300,- Euro, Exclusive Paket Plus 1950 Euro
4 Kommentare
ARON
16. Juni 2011 20:56 (vor über 13 Jahren)
AmeriCar.de
16. Juni 2011 16:13 (vor über 13 Jahren)
Estatewheels.com
16. Juni 2011 15:53 (vor über 13 Jahren)
ARON
14. Juni 2011 23:57 (vor über 13 Jahren)
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