Wer ist die Nummer 1 unter den Big 3?

Amerikanische Autos in Europa

Wer ist die Nummer 1 unter den Big 3?: Amerikanische Autos in Europa
Erstellt am 9. September 2022

Die Wiege der Automobilindustrie liegt in den Vereinigten Staaten. Henry Ford war einer der Pioniere, welcher die Massenproduktion und somit auch die Verfügbarkeit des Autos für einen großen Teil der Amerikaner sicherstellte. Dieser Boom zog sich auch noch lange Zeit so weiter. Unter anderem war Detroit über Jahre hinweg die Autostadt schlechthin. Große Marken produzierten dort in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ihre Fahrzeuge. Von diesem Aufschwung ist in Michigan heutzutage nur noch wenig zu spüren. Armut und Kriminalität dominieren Detroit in hohem Maße. Doch welche amerikanischen Automarken haben es bis nach Europa geschafft und welche mussten ihre Ambitionen herunterschrauben?

Die amerikanischen Hersteller und der Motorsport

Der europäische Motorsport ist heute geprägt von hiesigen oder asiatischen Marken. McLaren hat seinen Sitz in Großbritannien. Ferrari und Lamborghini sind Luxusmarken aus Italien. Audi, Mercedes oder BMW sind seit Jahren in der aus Deutschland stammenden Motorsport-Branche aktiv. Und sogar Marken wie Volvo aus Schweden oder Renault und Citroën aus Frankreich sind immer wieder ambitioniert dabei, wenn es um Aktivitäten im Rennsport geht. Als japanischer Vertreter versucht sich zum Beispiel Honda immer wieder. Wer die Formel 1 in Abu Dhabi besuchen möchte, wird dort allerdings nicht auf amerikanische Marken treffen.

Zwar gibt es das Haas F1 Team, bei welchem Mick Schumacher unter Vertrag steht. Dieses wird jedoch vom reichen Amerikaner Gene Haas betrieben und verfügt über keinen direkten Anschluss an einen amerikanischen Autohersteller. Obwohl es sehr viele Automarken in Amerika gibt, wagen diese sich kaum über den Rand des eigenen Marktes hinaus. Das war nicht immer so. In LeMans tobte in den Sechzigern das Duell Ford gegen Ferrari und daraus erwuchs eines der spannendsten Kapitel amerikanischer Automobil-Geschichte. Henry Ford II mobilisierte alle Käfte, um Enzo Ferrari bei den Sportwagen-Rennen in die Schranken zu verweisen. Daraus entwickelte sich der Ford GT40, der letztlich die Shelby Cobras ablösen und die Ferrari schlagen sollte. Ab 1966 gewann der Ford GT40 dann mehrfach in LeMans und andere Sportwagenrennen in Europa und Amerika.

Die Formel 1 versteht sich als das Aushängeschild des Motorsports und macht dies besonders deutlich. Möglicherweise ist diese Entwicklung auch darauf zurückzuführen, dass die USA seit jeher eigene Konkurrenzserien betrieben haben, deren Priorisierung im eigenen Land von höherer Bedeutung war. In Austin, Texas, finden jährlich Formel 1-Rennen statt. Hierbei handelt es sich zweifelsohne um ein großes Sportereignis. Die amerikanische IndyCar-Serie ist in der dortigen Wahrnehmung allerdings bedeutsamer. Ebenso betrifft dies die NASCAR-Serie. Für Menschen in Europa liegt der Anreiz eher im Besuch des Formel 1-Rennens in Abu Dhabi. In den USA laden die Ovale der NASCAR-Serie zum Besuch ein.

Amerikas Marken im Privathandel

Die Marke Ford ist in Deutschland inzwischen sehr weit verbreitet. Vielfach wissen die Menschen gar nicht mehr, dass es sich um einen amerikanischen Hersteller handelt. Bei jenen Fahrzeugen, denen man ihren US-amerikanischen Ursprung ansieht, ist die Wahrnehmung jedoch anders. Oftmals sind diese Autos weitaus voluminöser und größer als ihre europäischen Markenbrüder. Die robuste Form macht sie zu einem echten Hingucker, welcher auf dem hiesigen Straßenbild auffällt. Für echte Liebhaber sind derartige Importe ein Muss. Andere belächeln die wuchtigen Karossen eher. Sie wirken auf den schmalen Straßen des Landes etwas überdimensioniert und sind eher ungewohnt. Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass nur wenige Händler die ausgefallenen Marken wie Buick oder Cadillac anbieten.



Ob sich die amerikanischen Autos auf dem hiesigen Markt etablieren werden oder ob diese nicht mehr dem klimafreundlichen Zeitgeist vieler Europäer entsprechen, wird sich erst in Zukunft zeigen. Die als umweltfreundlich geltende Marke Tesla konnte von ihrem Image auch in Europa profitieren, wenn auch längst nicht im gleichen Maße wie auf dem Heimatmarkt. Jeep wird einige Modelle ebenfalls elektrifizieren und in Europa anbieten. Andere Kunden werden wohl eher die synthetischen Kraftstoffe favorisieren, die sowohl in Old- und Youngtimern wie auch in Neuwagen nahezu CO2-neutal verbrennen. Wie auch immer: Echte Liebhaber werden aber immer einen Weg finden, ihr amerikanisches Traumauto auch in Deutschland zu finden und zu fahren.

 

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