Im Herzen der russischen Hauptstadt trafen sich am 5. und 6. Juli Oldtimerfans, Rockabillys und Liebhaber klassischer US-Cars zur Moscow Oldscoolshow 2025. Für AmeriCar.de berichtet Vladimir, der auch schon einige internationale Meetings in den USA und Deutschland besucht hat.
Im Herzen der russischen Hauptstadt trafen sich vom 5. bis zum 6. Juli Oldtimerfans, Rockabillys und Liebhaber klassischer US-Cars zur „Moscow Oldscoolshow 2025”. Zwei Tage lang wurde auf einem weitläufigen Open-Air-Gelände der „American Way of Drive” gefeiert – mit sattem V8-Sound, glänzendem Chrom und einer authentischen Dosis Retro-Lifestyle.
Das Festivalgelände im Danilovsky-Distrikt war gesäumt von stilvoll arrangierten Klassikern – von restaurierten Chevrolets aus den 50ern über imposante Lincoln- und Cadillac-Modelle bis hin zu patinierten Pick-ups mit echten Lebensgeschichten auf dem Blech. Die Besucher flanierten zwischen Heckflossen, Whitewalls und originalen Route-66-Schildern, begleitet vom Soundtrack der 60er: Rock ’n’ Roll, Doo-Wop und frühem Surf-Rock.
US-Cars als Publikumslieblinge
Während sich die russische Oldtimer-Szene über die Jahre stark diversifiziert hat – mit Ladas, Moskwitsch und osteuropäischen Raritäten –, dominierten bei der Oldscoolshow eindeutig die US-Modelle. Besonders gefragt waren Fahrzeuge mit unrestauriertem „Survivor“-Look. Ein Ford Galaxie 500 aus dem Jahr 1966 im Originallack zog ebenso viele Blicke auf sich wie ein mattschwarzer Dodge Charger aus dem Jahr 1969 – laut, kompromisslos und voll im Trend.
Auch Freunde von Hot Rods und Custom Cars kamen auf ihre Kosten: Flammenlackierungen, tiefgelegte Chassis und jede Menge Eigenbau-Kreativität prägten das Bild in der Custom Area. Besonders auffällig war ein umgebauter Mercury Coupé aus dem Jahr 1949 mit Chop-Top und Airride-Fahrwerk, der auch in Kalifornien für Aufsehen gesorgt hätte.
Szene-Lifestyle mit Herz
Was die Moscow Oldscoolshow von anderen Automessen in Russland unterscheidet, ist ihre "Atmosphäre": Hier geht es nicht nur um PS und Hubraum, sondern um Stil, Leidenschaft und den Spirit vergangener Jahrzehnte. Viele Besucher kamen im Vintage-Outfit – Petticoats, Jeanswesten und Pomade waren fast schon Pflichtprogramm. Auf der kleinen Hauptbühne gab es Burlesque-Shows, Swing-DJs und am Samstagabend sogar ein Live-Konzert mit russischer Rockabilly-Band.
Die Mischung aus Marktständen, Foodtrucks und Schrauberecke machte die Veranstaltung auch für Familien attraktiv. Kinder konnten sich in Miniatur-Rennwagen austoben, während Eltern beim „Retro Bazaar“ nach Emaille-Schildern, Modellautos oder originalen Fahrzeugteilen stöberten.
Internationale Besucher und Community-Spirit
Bemerkenswert war auch die internationale Beteiligung. Neben lokalen Schrauberclubs waren Gäste aus Polen, Finnland und sogar Deutschland angereist – teils mit dem eigenen Fahrzeug auf dem Trailer. Ein paar bekannte Gesichter aus der US-Car-Szene, darunter Influencer und YouTuber, nutzten das Event als Bühne für Interviews und Community-Treffen.
Moskau liebt Amerika auf Rädern
Die Oldscoolshow 2025 war mehr als nur eine Fahrzeugausstellung – sie war ein **kulturelles Statement**, ein Statement für Freiheit auf vier Rädern, für Stil statt Effizienz, für das Lebensgefühl zwischen Diner, Highway und Drive-in. Wer US-Cars liebt, sollte - mit Blick auf friedvollere Zeiten - diesen Termin künftig auf dem Zettel haben. Es braucht keine 10.000 Kilometer Flug, um sich wie in den Staaten zu fühlen – manchmal reichen auch ein paar Meilen außerhalb des Moskauer Zentrums.
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