Buchtipp

All-American Ads

Buchtipp: All-American Ads
Erstellt am 26. Juli 2022

All American Ads - das sind Bücher zum Thema Werbeanzeigen. Sortiert nach Dekaden - von den 1950er Jahren bis zu den 1990er Jahren bietet der Taschen Verlag für jedes Jahrzehnt ein eigenes Werbeanzeigen Hardcover Buch im Maß 19,6 x 25,5 cm mit je mehr als 600 Seiten.

Werbung im Atomzeitalter

Vom „besten Waschautomaten aller Zeiten“ bis zum Cadillac „der Männern eine neue Perspektive gibt“

In einer Ära, in der McCarthyismus und ungebremster Kapitalismus vorherrschten, waren die USA von großem Stolz und einem Gefühl der Sicherheit erfüllt, was sich auch in der Werbung jener Zeit widerspiegelt. In den 50ern konnten Unternehmen via Werbung noch ungestraft gefährliche Falschinformationen verbreiten und ungehemmt ihre Produkte anpreisen. So gab es während eines Urlaubs in Las Vegas z. B. Atombombenexplosionen zu bestaunen, und von den angeblich gesunden und stimmungshebenden Zigaretten der Marke Marlboro behauptete ein Baby, seine Mutter würde sich nach dem Rauchen gleich besser fühlen.

Dieser Band enthält viele schöne bunte Werbeanzeigen für so ziemlich alles, was man für Dollars kaufen konnte: vom „besten Waschautomaten aller Zeiten“ bis zum Cadillac, der „Männern eine neue Perspektive gibt“. „Haben Sie schon bemerkt, wie viele Ihrer Nachbarn Möbel von Herman Miller haben?“ Wenn man doch nur zurück in die Vergangenheit reisen und ein paar Stühle mitbringen könnte…

Americana in voller Blüte

Zum Mond und wieder zurück mit Werbung aus den 1960er Jahren

Der amerikanische Optimismus der 50er Jahre hält noch immer an, die Konsumenten kaufen was das Zeug hält, und das Rennen um die erste Mondlandung wird sich in Kürze entscheiden. Die Anzeigenwerbung der Swinging Sixties ist fröhlich, immer optimistisch und zeitweise sogar revolutionär. Man wirbt für die Errungenschaften des Fortschritts (“just add water”) und ist gleichzeitig bestrebt, die amerikanischen Werte hoch zu halten.

Stars wie Raquel Welch, Sean Connery, Woody Allen und Sammy Davis Jr. werben für nahezu alles, vom Bourbon bis zum Maßanzug. Noch während sich die Brieftaschen in einem gigantischen Konsumrausch bereitwillig öffnen, neigt sich eine Ära schon dem Ende entgegen: Soziale Änderungen kündigen sich an, die Frauen emanzipieren sich und Minderheiten gelangen ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Achten Sie mal auf einige der überraschenderen und umstritteneren Anzeigen – wie die von Tupperware, die ihren Vorratsbehälter als „wifesaver“ anpreist.

Von vergessenen Autos, über Zigaretten bis hin zu Kulinarischem und vielem mehr, erkundet diese bunte Sammlung von Printanzeigen die wunderbare weite Welt der amerikanischen 60er Jahre.

Disko und Entdeckungsreisen

Werbung aus den 1970er Jahren – funky, aber mit sozialem Bewusstsein

Sie stand immer im Schatten des Fernsehens und wurde zugleich von ihm beeinflusst: Die amerikanische Printwerbung der 70er Jahre löste sich von den grafischen Formen und subtilen Inhalten der Sixties und wurde direkter und buchstäblicher. Damit versuchte sie, die Aufmerksamkeit eines an plakative TV-Spots gewöhnten Publikums zu gewinnen.

Da Werbung aber immer auch ein Zeichen der Zeit ist, sensibilisierte sie in den 70er Jahren für das aufkommende soziale Gewissen und Umweltbewusstsein – egal, ob mit Hilfe einer Zigaretten- oder Autokampagne. Die Amerikaner wurden daran erinnert, dass in modernen Zeiten auch alltägliche Produkte für etwas stehen. Um herauszufinden, wie man am besten mit einem Massenpublikum kommuniziert, studierten Marketingspezialisten in wilder Entschlossenheit die Zielgruppen. Daraus resultierten so dümmliche Glanzstücke wie „sisters are different from brothers“, der Slogan für ein afroamerikanisches Haarprodukt. Gegen Ende des Jahrzehnts erholte sich die Print-Werbung und gewann an Originalität und Kreativität zurück, indem sie sich durch sorgfältig ausgewählte Platzierungen in kleineren Publikationen auf die jeweiligen Zielgruppen konzentrierte.

Als faszinierende Studie über die Verbreitung der Massenkultur in einer Post-Hippie-Welt und fernsehbesessenen Nation liefert dieser gewichtige Band einen umfassenden und nostalgischen Überblick über die Werbung der 70er Jahre.

Von Game Boy bis Gucci

Magazinwerbung in den USA der 1990er

Die USA in den 1990ern: Georg Bush senior, Zweiter Golfkrieg, Bill Clinton und Monica Lewinsky, Olympische Sommerspiele in Atlanta, Das Schweigen der Lämmer und Forrest Gump, Twin Peaks und X-Files, Douglas Coupland erfindet zur Freude des Feuilletons eine neue Generation X, Michael Jackson gilt als der „King of Pop“, Kurt Cobain findet ins Nirvana, das Digitalzeitalter ist da, Baywatch reimt sich auf crotch, TWA und Continental Airlines fliegen noch, und billige Kredite bescheren den USA einen gewaltigen Konsumboom. Die Konsumgüterindustrie prosperierte, und die werbetreibende Wirtschaft verkaufte Mrs und Mr Doe und ihrem Nachwuchs benzinfressende Hummer, unschuldige VW Beetle, Luxusartikel von Gucci, Prada und Louis Vuitton und Unmengen Super Soaker, Beanie Babies, Game Boys und PlayStations.

In sechs Kapiteln, von Lebensmitteln über Mode und Kino, Unterhaltungselektronik bis zum Auto und zu Urlaubsreisen, entfaltet sich die ganze bunte Werbewelt des ausgehenden 20. Jahrhunderts – gestern noch der letzte Schrei, heute ein verwehendes Echo einer vergangenen Ära.

www.taschen.com

 

 

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