Jetzt auch in Deutschland

Adopt a Highway - Bürger reinigen die Autobahnen

Jetzt auch in Deutschland: Adopt a Highway - Bürger reinigen die Autobahnen
Erstellt am 1. April 2023

"Adopt-a-Highway"-Schilder sind auf den Straßen der Vereinigten Staaten allgegenwärtig, und es gibt einen guten Grund dafür: Die Bundesstaaten sparen jedes Jahr Millionen von Dollar, indem sie die Reinigung an Gruppen übergeben, die sich tatsächlich engagieren wollen.

Der erste "Adopt-a-Highway" wurde am 9. März 1985 ins Leben gerufen, an einem Abschnitt des U.S. Highway 69 nördlich des Loop 323 in Tyler, Texas (USA). Und es war ein Geniestreich, die Gruppen, die an "Adopt-a-Highway" teilgenommen haben, durch Schilder am Straßenrand zu kennzeichnen. 

Jetzt soll es "Adopt-a-Highway"-Programme auch in Deutschland geben, hat die Deutsche Autobahn AG bekannt gegeben. Lohnen wird es sich, blickt man gerade auf die Ränder der deutschen Autobahn-Ausfahrten und den Bereichen vor den Ampeln an deren Ende. Die Initiative "Lass es, es wächst nicht" sollte in den 1980er Jahren in genau in diesen Bereichen für weniger Müll sorgen, doch entweder funktionierte dies in der Vergangenheit aufgrund von sinkender Intelligenz oder Sprach-Barrieren immer weniger.

Nach Berechnungen der TU Darmstadt sollen die Kosten für die Beseitigung von illegal weggeworfenem Abfall hierzulande pro Kilometer Land- und Bundesstraße bei rund 9.000 Euro liegen. Bei 12.800 Autobahnkilometern in Deutschland bedeute dies rund 115 Millionen Euro extra.

"Die Kosten für die Müllbeseitigung verschlingen mittlerweile soviel Zeit und Geld, dass wir nun den Bürger beteiligen wollen", berichtet Heinz Elmann von der Deutschen Autobahn AG. "Die Menschen wollen sich ehrenamtlich engagieren, und das Geheimnis liegt darin, den Leuten Anerkennung für ihre Arbeit auf einem großen Schild zu geben."

Die Autobahnmeistereien erstellen nun Reinigungspläne für Autobahnen und vor allem für die Ausfahrten. Die Autobahnmeistereien stellen auch die wichtigsten Dinge wie Sicherheitswesten und Müllsäcke zur Verfügung und lassen dann die Freiwilligen die eigentliche Säuberungsaktion auf dem definierten Abschnitt durchführen. Zuvor gibt es in der Regel eine kurze Sicherheitsunterweisung, in der erklärt wird, wo man den Müll aufsammeln muss, was man aufsammeln darf und worauf man besonders achten muss, manchmal in Form eines Schulungsvideos. Die Gruppe stapelt den Müll ordentlich in Säcken am Straßenrand, und die Autobahnmeistereien transportieren diese Säcke anschließend ab. Im Gegenzug erhält diese Gruppe ihren Namen auf einem der neuen "Adopt-a-Highway"-Schilder.

Das "Adopt-a-Highway"-Programm hat einen doppelten Effekt, meint Verkehrspsychologe Arno Nym: "Wenn sich die Menschen an Säuberungsaktionen beteiligen würden, würden sie vielleicht auch zweimal darüber nachdenken, bevor sie Müll aus ihren Auto werfen."

Übrigens: Wer Müll aus dem Autofenster wirft, kann in Deutschland je nach Bundesland verschieden streng bestraft werden. Da reicht die Skala von 5 bis 10 Euro in Mecklenburg-Vorpommern für das Wegwerfen einer Zigarettenschachtel oder in Hamburg bis zu 1.000 Euro für das Ausleeren von Aschenbechern oder das Wegwerfen von Glas. Wer in Baden-Württemberg Zigarettenschachteln und -kippen, Kaugummi oder Verpackungsmaterial unterwegs aus dem Auto wegwirft, kann mit Bußgeldern zwischen 50 und 250 Euro belangt werden. In Bayern kostet eine weggeworfene Zigarettenschachtel 20 Euro, in Nordrhein-Westfalen 10 bis 25 Euro und im Saarland 10 bis 100 Euro.

Hier kann man sich für das "Adopt-A-Highway"-Programm in seiner Region informieren!

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