Auch in Schweden gab es einmal Linksverkehr! Das besondere an dem schwedischen Linksverkehr war allerdings, dass die Fahrer – trotz Linksverkehrs – auf der linken Seite des Fahrzeugs saßen! Denn im Gegensatz zu Großbritannien, wo man ebenfalls links fährt, wurden in Schweden überwiegend Fahrzeuge verkauft, bei denen das Lenkrad auf der linken Seite lag. Und da die Nachbarländer Schwedens auf der rechten Straßenseite fuhren und Schweden keine Insellage wie die Briten hat, war das Wechseln an der Grenze etwas komplizierter.
Bis zum 3. September 1967! An dem besagten Septembertag, den die Schweden „Dagen H“ oder „Höger Dag“ wechselten die Schweden per Gesetz auf die rechte Straßenseite! Während sich viele Autofahrer nur schwer mit dem Rechtsfahrgebot anfreunden konnten, die echten Verlierer waren der öffentliche Nahverkehr und im Besonderen die Straßenbahnen. Die meisten hatten nämlich nur auf einer Seite Türen und der Umbau des Schienennetzes mit Haltestellen war teuer! Malmö, Göteborg und Norrköping haben mittelfristig ihre Straßenbahnen eingestellt, die U-Bahn in Stockholm allerdings fährt – wie auch die Bahnen – immer noch links.
Viele schwedische Oldtimer haben heute noch kleine sechseckigen Platten mit einem gelben H auf dem Armaturenbrett kleben, das sollte die Fahrer erinnern, sich rechts zu halten. Bereits seit dem 1. Juli 1966 mussten alle neu zugelassen Autos in Schweden rechtssymetrische Scheinwerfer haben, Besitzer älterer Autos konnten ab da die Beleuchtung ändern oder mussten zum „Dagen H“ die Scheinwerfer zum Teil abkleben.
Der Wechsel von links nach rechts erfolgte am 3. September früh morgens um 5.00 Uhr. Bereits zehn Minuten vorher musste der komplette Verkehr stoppen und auf die rechte Seite rollen. Um 5.00 Uhr wurde schließlich per Radio der Rechtsverkehr freigegeben.
Hier gibt es ein paar nette Videos zu dem Thema:
1 Kommentar
ARON
7. September 2017 23:14 (vor über 7 Jahren)
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