Nostalgiefaktor auf vier Rädern

Fahrspaß „made in USA“ – Classic Cars vs. Gebrauchtwagen

Nostalgiefaktor auf vier Rädern: Fahrspaß „made in USA“ – Classic Cars vs. Gebrauchtwagen
Erstellt am 4. Oktober 2017

Sie sind der Inbegriff von Coolness auf vier Rädern, ein klassisches Beispiel vom amerikanischen Traum und mittlerweile heiß begehrte Sammlerobjekte – Classic Cars (zu Deutsch auch Oldtimer genannt) sind nicht nur eine Augenweide, sondern haben sich mittlerweile als lukrative Geldanlage etabliert. Anstatt auf die gebrauchte Massenware zu setzen, greifen Automobilenthusiasten deshalb immer öfter zu den amerikanischen Exoten.

Die Fünfziger Jahre: Eine Zeit, in der Amerika der Zukunft unerschrocken und entschlossen entgegentrat. Diese Gefühle sollten auch ihre Autos widerspiegeln. Also stapelten Sie eine Schicht Chrom auf die andere, wollten alles größer, schneller und schöner haben, und die Autostadt Detroit antwortete mit Fahrzeugen, die Wohlstand und Luxus auf die amerikanischen Straßen brachten. Wo es an Verbrauchseffizienz, Fahrwerk und Bremsen mangelt, machen es die Autos mit ihrer Optik wieder wett. Kraftstrotzende Motorhauben, raketenähnliche Heckflossen und prächtige Felgen lassen Oldtimerherzen seit jeher höherschlagen. Ob Straßenkreuzer, Muscle-Car oder Pickup auf PKW-Basis – der Reiz einen Oldtimer zu besitzen, ist für viele Autofahrer groß. Wer kann schon behaupten beim Anblick einer Rarität aus den 60er oder 70er Jahren nicht kurzzeitig dahinzuschmelzen?

Einer der absoluten Vorzeigeschlitten ist der Cadillac Eldorado, welcher vielen erst als Ghostbusters-Kombi „Ecto 1“ bekannt wurde. Dabei gibt es das Oberklasse-Modell bereits seit 1953 und ist heutzutage absoluter Kult. Wo der Eldorado im ersten Modelljahr zu einem Preis von 7.750 US-Dollar angeboten wurde, ist er heutzutage im einwandfreien Zustand bei deutschen Händlern selten unter 20.000 Euro zu haben. Die Frage aller Fragen ist natürlich: Wie komme ich an so ein Traumauto? Es hierzulande bei einem US-Car-Händler zu kaufen, es im Auftrag eines Händlers importieren zu lassen oder gar selbst importieren? Sowohl bequem als auch sicher ist der Mittelweg des selbstimportierenden Händlers. Dieser bereitet die Fahrzeuge in der Regel soweit vor, dass sie zulassungsfertig und mit allen nötigen Umbauten für den deutschen Straßenverkehr gemacht sind. Das wohl größte Manko hier, ist die im Vergleich zum US-amerikanischen Angebot eingeschränkte Modellauswahl. Wer also auf einen bestimmten Oldie abzielt, welcher nicht zum Ikonen-Mainstream zählt, könnte es bei der Anschaffung schwer haben.

Eine Zulassung mit Vorteilen

Sobald man sein „Dreamcar“ gefunden und gekauft hat, muss dieses selbstverständlich zugelassen werden. Bei klassischen Oldtimern jetzt die passende Zulassungsstelle finden und problemlos ein begehrtes H-Kennzeichen für seinen zu bekommen, wird immer schwieriger. Grund dafür ist, dass TÜV-Prüfer dazu angehalten werden, sich strenger an die bestehenden Oldtimer-Regelungen zu halten. Wer also lange Fahrfreude genießen will, muss mit seinem Fahrzeug den TÜV bestehen. Zuvor muss das Classic Car gemäß §23 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung geprüft und begutachtet werden. Dazu muss ein staatlich anerkannter Sachverständiger ein Gutachten anfertigen, wodurch die Zulassungsbehörde die Betriebserlaubnis in Form des Fahrzeugbriefs ausstellt. Die Kosten belaufen sich hierbei auf circa 120 bis 140 Euro. Genaue Informationen dazu, erhält man beispielsweise auf tuev-sued.de. Nachdem das Auto nach positivem Verlauf der Zulassung das H-Kennzeichen erworben hat, kommt man in den Genuss der vielen Vorteile eines solchen Gefährts. Da diese im Vergleich zu herkömmlichen Gebrauchtwagen seltener genutzt werden, profitieren Fahrer hier neben einer günstigen Steuer, auch von preiswerten Tarifen bei der Versicherung. Zudem lässt sich der Oldtimer als Alltagsfahrzeug nutzen. Ein solches Kennzeichen ist ein wahrer Freifahrtschein für sämtliche Umweltzonen.

Fahrspaß mit Wertsteigerung

Sei es der Inbegriff des sportlichen Coupés, die Ikone der US-Cars oder Amerikas Sportwagen Nummer 1 –sowohl der Ford Mustang, der Dodge Challenger als auch der Chevrolet Camaro haben alle etwas gemeinsam: Seit Jahrzehnten zählen Sie zu den beliebtesten Oldtimern der US-amerikanischen Automobilindustrie. Doch nicht nur ihr cooler Look, das wilde Motorengeräusch oder das klassische Interieur machen sie im Vergleich zum durchschnittlichen Gebrauchtwagen so beliebt. Jedes dieser Modelle glänzt durch eine Wertsteigerung, die sich auszahlt. Am Beispiel des Camaro zeigte sich laut focus.de, dass die erste Generation das Autos in Deutschland einen fast durchwegs konstanten Preisanstieg zu verzeichnen hat. Das 67er Modell ist mittlerweile für circa 45.000 Euro erhältlich. Seit den letzten sieben Jahren hat sich der Wert um fast 15.000 Euro gesteigert. Eine beachtliche Bilanz.
Doch wer einen solchen Klassiker sein Eigen nennen darf, mag ihn in der Regel auch nicht wieder hergeben. Es ist ein Stück US-amerikanischer Geschichte, welches Emotion und Individualität vermittelt, wie es kaum ein modernes Fahrzeug tun kann und eine Investition, mit der man zweifellos immer und überall aus der breiten Masse heraussticht. Genau diese Eigenschaften machen jeden Oldtimer zu etwas Besonderem.

Fotos: GM

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