Ob breiter Straßenkreuzer oder edler Klassiker für den Alltag, amerikanische Oldtimer üben seit jeher eine besondere Faszination aus. Wer sich den Traum von einem Oldtimer aus den USA erfüllen möchte, muss nicht zwangsläufig tief in die Tasche greifen. Während für einen Porsche 356 oder Mercedes SE sechsstellige Beträge auf den Tisch gelegt werden müssen, sind alltagstaugliche US-Fahrzeuge ab den 1960er Jahren durchaus erschwinglich. Wir stellen zehn Oldtimer vor, die schon einmal zum Träumen einladen.
Plymouth Superbird (1970)
Der Superbird wurde von Plymouth nur ein Jahr lang gebaut und ist somit eine echte Rarität. Es wurden weniger als 2.000 Stück produziert. Einen Plymouth Superbird zu finden, gleicht somit einem Lottogewinn. Ähnlich hoch sind die Chancen, in einem Echtgeld Casino den großen Jackpot abzuräumen. Das mit einem überdimensionierten Flügel ausgestattet Muscle-Car schafft eine Höchstgeschwindigkeit von 350 km/h. Bei einem Verzicht auf den riesigen Flügel wären sogar noch höhere Geschwindigkeiten möglich gewesen. Aufgrund seiner Seltenheit muss für den Kauf eines Superbird einiges investiert werden. Unter einer sechsstelligen Summe ist ein Fahrzeug mit Originalausstattung kaum zu haben.
Buick Riviera (1963-'65)
Vom Buick Riviera wurden innerhalb von 35 Jahren acht Baureihen produziert. Für Sammler sind jedoch in erster Linie die zwischen 1963 und 1965 gebauten Fahrzeuge der ersten Generation interessant. Der stattliche Riviera hat eine Länge von 5,30 Metern und einen Radstand von drei Metern. Nach seiner Präsentation zeigte sich die Fachwelt neben den Fahrleistungen vorwiegend von der opulenten Inneneinrichtung begeistert. Selbst die Konkurrenz bezeichnete den Buick Riviera als „eines der schönsten amerikanischen Autos, das je gebaut wurde“. Charakteristisch waren vertikal ausgerichteten Doppelscheinwerfer, die bei den Modellen der ersten Generation horizontal im Kühlergrill angeordnet waren. In der Basisversion sorgten 325 PS für jede Menge Power.
Ford Mustang Shelby (1965)
Der erste Ford Mustang Shelby bringt Autofans auch heute noch zum Träumen. Der Autobauer wollte mit einem auf Basis des Ford Falcon gebauten Sportwagen begeistern. Dieser Plan ist voll aufgegangen. Sportwagen-Fans kampierten vor den Händlern, um eines der begehrten Fahrzeuge zu bekommen. Zu den Highlights gehören die Modelle des 1967er Baujahrs, bei denen Ford im Vergleich zum Vorgänger nochmals einige PS nachlegte.
Ein Shelby GT 500 aus dem Jahre 1967 erzielte bei einer Versteigerung einen Verkaufspreis von 2,2 Millionen US-Dollar. Damit ist er der teuerste Mustang, der jemals versteigert wurde. Der Ford Mustang war auch in Europa sehr erfolgreich und wurde von 1965 bis 1967 im niederländischen Ford-Werk in Amsterdam gebaut.
Chevrolet Camaro (1967)
Mit dem Camaro hat Chevrolet ab 1967 den Ford Mustang herausgefordert. Innerhalb kurzer Zeit hat sich der Camaro zu einem echten amerikanischen Kulturgut entwickelt. In rund 1.000 Hollywood-Filmen spielte der Klassiker mit. Im Streifen "Transformers" begeisterte Megan Fox mit einem 1976er Camaro eine ganze Generation von Teenagern.
Mit Coupé und Cabrio bot Chevrolet zwei Karosserievarianten an, wobei Käufer zwischen 80 Werks- und weiteren 40 Händler-Ausstattungsvarianten wählen konnten. Schon im ersten Jahr hat der Hersteller 220.000 Exemplare verkauft. Chevrolet produzierte den Camaro zwischen 1967 und 2002 ohne Unterbrechung. Sieben Jahre später kam 2009 die fünfte Generation auf den Markt.
Plymouth Hemi Cuda (1970/'71)
Der Hemi Cuda aus den Jahren 1970/'71 ist für viele Autofans das amerikanische Muscle-Car schlechthin. Es zählt nicht nur zu den schnellsten, sondern auch zu den seltensten Fahrzeugen in dieser Kategorie. In den Jahren 1970/'71 liefen lediglich 780 Hemi Cudas vom Band. Die Seltenheit rührt primär vom damals mangelnden Interesse der Käufer. Heute gehört der Hemi Cuda unter Sammlern zu den gefragtesten Modellen und erzielt bei Auktionen Spitzenpreise. Bei einer Versteigerung wurden 2021 für ein Cabrio 4,8 Millionen US-Dollar geboten. Die schnellsten Modelle schaffen es in weniger als sechs Sekunden von 0 auf 100 km/h.
Pontiac GTO (1966/'67)
Mit dem Gran Turismo Omologato (GTO) brachte Pontiac 1966 ein weiteres berühmt gewordenes Muscle-Car auf den Markt. Weltweite Bekanntheit erlangte der Pontiac GTO insbesondere durch den Kinofilm "Triple X" mit Vin Diesel. Mit einem 348 PS starken V8 Motor ausgestattet, war der GTO in den 1960er Jahren das erste Kult-Fahrzeug, das zu einem für Normalverbraucher erschwinglichen Preis angeboten wurde. Vorbild war der 250 GTO von Ferrari. Pontiac gelang es tatsächlich, den europäischen Konkurrenten bei einem Sprintrennen über eine Viertelmeile zu schlagen. Ein Markenzeichen war der Tigerschwanz an der Antenne, in Anspielung auf einen populären Werbespot.
Lincoln Continental (1961-'64)
Der erste Lincoln Continental wurde 1940 gebaut und seither kamen zehn Modellreihen der Luxuslimousine auf den Markt. Zu den bekanntesten Modellen gehört die zwischen 1961 und 1964 produzierte vierte Baureihe. Traurige Berühmtheit erlangte sie, da 1963 der damalige US-Präsident John F. Kennedy in einem Fahrzeug dieser Reihe erschossen wurde.
Der Continental konnte in den 1960er Jahren jedoch auch mit einigen Neuheiten aufwarten. Um ein versehentliches Öffnen der hinteren Türen zu vermeiden, gab es erstmals eine Warnleuchte in den Fahrzeugen, wenn diese nicht korrekt geschlossen waren. Weitere charakteristische Merkmale waren die höhenverstellbare Lenksäule sowie vakuumverriegelbare Türen. Der Lincoln Continental zählt heute zu den erschwinglichen US-Oldtimern. Je nach Ausstattung sind Modelle der vierten Baureihe schon ab einem Preis ab 26.000 Euro zu haben.
Chevrolet Corvette C2 Sting Ray (1963-'67)
Die Corvette zählt zweifelsohne zu den schönsten Sportwagen, die jemals gebaut wurden. Zehn Jahre nach der ersten Baureihe kam 1963 mit der Corvette C2 Sting Ray die zweite Generation des Sportwagens auf den Markt. Wurde der Vorgänger ausschließlich als Roadster angeboten, gab es die C2 erstmals auch als Coupé. Allerdings verkauften die Händler mehr als doppelt so viele Modelle der offenen Version. Neu waren auch die Klappscheinwerfer, die für mehr als 40 Jahre zum Markenzeichen der Corvette werden sollten.
Auch bei der Leistung hatte Chevrolet kräftig aufgestockt. Je nach Modell hatten die Fahrzeuge zwischen 250 und 335 PS unter der Haube. Eine Einzelradaufhängung sowie Scheibenbremsen sorgten dafür, dass sich die Autos bei sportlicher Fahrt in den Kurven besser beherrschen ließen.
Die edle Innenausstattung mit einer geteilten Mittelkonsole orientiert sich an der europäischen Konkurrenz. Wer eine Corvette Sting Ray aus den 1960er Jahren sein Eigen nennen möchte, muss in jedem Fall eine siebenstellige Summe investieren. Zuletzt wurde ein Fahrzeug dieser Baureihe für rund vier Millionen US-Dollar versteigert. Wer etwas weniger ausgeben möchte, sollte einen Blick auf die Nachfolgemodelle werfen. Die achte Generation kam 2019 auf den Markt.
Keine Kommentare
Schreibe einen Kommentar