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Im Oldtimer durch die Rockies: Die Rallye Colorado Grand

Ratgeber: Im Oldtimer durch die Rockies: Die Rallye Colorado Grand
Erstellt am 7. Januar 2021

Amerika ist das Land der Superlative. Die Amerikaner lieben sportliche Herausforderungen und schnelle Autos. Nach den Nationalsportarten Football und Baseball gehört der Motorsport zu den beliebtesten Sportarten in den Vereinigten Staaten. Insbesondere die Formel 1 gewinnt in Amerika in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit. Unter Berücksichtigung dieses Trends streben auch in Deutschland agierende Wettanbieter zunehmend nach amerikanischen Lizenzen, um ihr Angebot auf den amerikanischen Markt ausweiten zu können. So präsentiert sich beispielsweise Urgestein Unibet Sportwetten seriös mit einer offiziellen Lizenz aus New Jersey.

Für viele Amerikaner ist die Leidenschaft für schnelle und besondere Fahrzeuge ebenso wichtig wie das Interesse am sportlichen Wettkampf im Motorsport. Insbesondere die alten amerikanischen Klassiker haben es den Motorsportfans angetan. Kein Wunder, dass so manche Oldtimer-Rallye durch die atemberaubenden Landschaften der Vereinigten Staaten führt. Wo sonst könnte man die geliebten Karosserien in dem ihnen gebührenden Glanz präsentieren und unbegrenzten Fahrspaß erleben. Ein echtes Highlight für Autofans ist die Oldtimer-Rallye Colorado Grand, die über tausend Meilen quer durch die Rocky Mountains führt. Werfen wir einen etwas genaueren Blick auf dieses ganz besondere Rennen.

Luxusschlitten mit Geschichte auf Gebirgstour

Die Rallye Colorado Grand ist ein spektakuläres Ereignis für alle Fans amerikanischer Fahrzeuge. Jedes Jahr im September rollen die schönsten Oldtimer über die Gebirgsstraßen der Rocky Mountains. Mehr als tausend Meilen legen sie in vier Veranstaltungstagen zurück und dürfen dabei einmal so richtig zeigen, was ihre Luxuskarossen können. Hier kommt alles zusammen, was das Herz der Fans amerikanischer Klassiker höherschlagen lässt. Vom Bentley über den Mercedes 300 SL Roadster bis zum Cadillac gehen viele Traumautos an den Start. Einhundert Teilnehmer zieht es Jahr für Jahr in die atemberaubenden Landschaften rund um die Rockies, um das Gemeinschaftsgefühl und das grenzenlose Fahrvergnügen zu genießen.
Die Teilnehmerliste ist streng limitiert. Nur exklusive Fahrzeuge aus den Baujahren 1925 bis 1964 dürfen bei der Rallye präsentiert werden. Die Warteliste ist lang und jedes Jahr warten neue Oldtimer-Fans auf ihre große Chance, einmal dabei sein zu dürfen. Wer zur Colorado Grand antreten möchte, sollte allerdings das nötige Kleingeld besitzen. Neben dem entsprechenden Luxusschlitten ist eine Startgebühr von 6.700 Dollar zu entrichten. Bedenkt man allerdings, dass jeder der Oldtimer, der bei der Rallye durch die Rocky Mountains an den Start geht, zwischen 100.000 und mehreren Millionen Dollar wert ist, trifft sich hier eine Klientel, für die das Ticket erschwinglich sein dürfte. Die Fahrzeuge, notwendige Ersatzteile und versierte Mechaniker werden mit dem Privatjet eingeflogen. Geld spielt keine Rolle.
Initiator der Colorado Grand war Bob Sutherland, der vor mehr als 30 Jahren Gefallen daran fand, in historischen Bugattis durch die atemberaubenden Landschaften der Rocky Mountains zu fahren. 1988 lud Sutherland einen größeren Kreis von Oldtimerfans zu diesem Vergnügen ein und veranstaltete die erste Colorado Grand. Seitdem ist das Interesse an dieser spektakulären Veranstaltung stetig gewachsen. Die Wartelisten für das kommende Jahr öffnen bereits zum Ende der aktuellen Veranstaltung. Für die ersten zehn Ersatzautos, die auf dieser Liste einen Platz gefunden haben, besteht eine realistische Chance, bis zum Starttag nachrücken zu dürfen, falls eines der angemeldeten Fahrzeuge kurzfristig ausfällt. Wer weiter hinten auf der Warteliste steht, kann nur hoffen, im nächsten Jahr mehr Glück zu haben.

Das ist die malerische Strecke der Colorado Grand

Start und Ziel der malerischen Colorado Grand ist der berühmte Wintersportort Vail, der in rund 3.000 Metern Höhe westlich von Denver liegt. Von dort aus legen die Teilnehmer vier Tagesetappen zurück. Los geht es mit der Strecke nach Great Junction, die die Luxusschlitten durch das malerische Hotchkiss führt. Anschließend geht es nach Ridgway auf das Hochplateau von Crested Butte. Drittes Etappenziel ist Aspen. Der letzte Streckenabschnitt führt über Steamboat Springs zurück nach Vail. Rund 1.000 Meilen legen die Fahrzeuge zurück. Dabei geht es auf rund 3.000 Höhenmetern über atemberaubende Bergpässe, durch tiefe Täler und weite Steppenlandschaften. Die abwechslungsreiche Landschaft ist auf dieser Fahrt ebenso reizvoll wie das freie Fahrgefühl.
Dicht befahrene Strecken meiden die Teilnehmer weitgehend. Zwar bieten Bauwerke wie die spektakuläre Colorado River Bridge einen bequemen Zugang zum Grand Canyon und seinen Sehenswürdigkeiten, für die Oldtimer der Colorado Grand geht es aber bevorzugt über freie Strecken und durch die atemberaubenden Weiten der amerikanischen Landschaft.

Fahren ohne Tempolimit – zumindest inoffiziell

Ein Highlight der Rallye Colorado Grand ist die Möglichkeit, die Pferdestärken der historischen Klassiker einmal voll auszukosten, ohne sich Gedanken über das Tempolimit machen zu müssen.
Der Staat Colorado hält ein strenges Auge auf Raser. Geschwindigkeitsbegrenzungen um 65 Meilen pro Stunde sind je nach Fahrtstrecke an der Tagesordnung. Die Bußgelder sind beträchtlich, Gefängnisstrafen keine Seltenheit. Wer 25 Meilen und mehr zu schnell fährt, muss mit einem Aufenthalt hinter Gittern rechnen. Für die Colorado Grand drücken die Ordnungshüter allerdings beide Augen zu.
Eine offizielle Aufhebung des Tempolimits gibt es nicht. Die Route führt aber über weite Streckenabschnitte, auf denen die Fahrer es mit der Geschwindigkeit nicht so genau nehmen müssen. Acht Colorado Trooper begleiten die Rallye auf ihren Motorrädern und haben ein wachsames Auge darauf, dass die Sicherheit der Teilnehmer nicht zu kurz kommt. „Wir geben euch keinen Freifahrtschein", ermahnt Trooper Paul Kramer die Teilnehmer vor dem Start. „Aber wir wollen, dass ihr eine gute Zeit habt und eure Autos genießen könnt." Das bedeutet nicht, dass Rasen grundsätzlich ungeahndet bleibt. Wer von den Motorradpolizisten an der Strecke angehalten wird, zahlt eine saftige Strafe. So mancher Ordnungshüter ist allerdings aufgrund der Einzigartigkeit der Veranstaltung durchaus geneigt, die Oldies auch bei höheren Geschwindigkeiten lächelnd vorbeizuwinken und lieber den beeindruckenden Anblick zu genießen, als Strafzettel auszustellen.

Der Spaßfaktor steht im Vordergrund

Wie einzigartig die Rallye Colorado Grand im Vergleich zu anderen Motorsportveranstaltungen ist, zeigt auch die Grundeinstellung der Teilnehmer und Veranstalter. Wer hier teilnimmt, interessiert sich nicht für Fahrtzeiten, Etappensiege oder Preisgelder. Sonderprüfungen für die Fahrzeuge, technische Abnahmen und endlose Papierschlachten durch Halterhistorien sucht man hier vergebens. Dafür gibt es ein unvergleichliches Gemeinschaftsgefühl, die Freude daran, das historische Schmuckstück einmal so richtig genießen zu können und den Reiz der Freiheit und des Geschwindigkeitsrausches.
Statt präzise festgelegten Etappenzielen gibt es so manchen Abstecher zu malerischen Dörfern und historischen Restaurants und Cafés an der Wegstrecke und natürlich den atemberaubenden Ausblick auf die wunderschöne Landschaft der Rocky Mountains.
Wer an der Colorado Grand teilnimmt, ist nicht in erster Linie am Gewinnen interessiert. Etappensiege und ein finaler Gewinner werden am Ende der Veranstaltung zwar ausgerufen, das ist allerdings für die meisten Anwesenden eher Formsache. Die Klientel, die hier zusammenkommt, möchte das Gemeinschaftsgefühl unter Gleichgesinnten genießen, sein Fahrzeug präsentieren und das uneingeschränkte Fahrgefühl vor traumhafter Kulisse spüren.

Die Colorado Grand als Charity-Event

Die Klientel, die sich anlässlich der Rallye versammelt, ist gut betucht. Das Startgeld ist mit 6.700 Doller auch stattlich. Fast 5 Millionen Dollar sind seit dem ersten Startschuss 1988 auf diesem Wege zusammengekommen. Ein Großteil der Einnahmen aus der Colorado Grand wird Jahr für Jahr für wohltätige Zwecke gespendet.
Die Witwen und Waisen aus Hinterbliebenenfamilien der State Patrol erhalten den größten Anteil. Auch an Krankenhäuser, Kindertageseinrichtungen und andere ausgewählte Hilfsorganisationen werden große Summen gespendet. Nur ein Teil der Einnahmen wird aufgewendet, um das spektakuläre Event Jahr für Jahr ausrichten zu können.
So wird die Colorado Grand nicht nur zu einem großartigen Erlebnis für die teilnehmenden Fahrer, sondern auch zu einem Charity-Event, das alljährlich einen wertvollen Beitrag leisten kann.

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