Ratgeber

Teures Nachspiel: Erwischt mit Alkohol am Steuer

Ratgeber: Teures Nachspiel: Erwischt mit Alkohol am Steuer
Erstellt am 3. Juni 2019

Ein wegen Alkoholisierung von der Polizei eingezogener Führerschein ist nur mit viel Aufwand zurückzuerhalten. Neben der Zeit von bis zu vielen Monaten entstehen enorme Kosten. Um ein Durchfallen bei der MPU zu vermeiden, sollte die bestmögliche Vorbereitung gewählt werden. Im Wiederholungsfall fallen die hohen Ausgaben ein weiteres Mal an.

Nach einer Fahrt im alkoholisierten Zustand mit mehr als den erlaubten 0,5 Promille (Fahranfänger 0,0 Promille) zieht die Polizei den Führerschein ein. Der Entzug gilt je nach Schwere des Falls zwischen sechs Monaten und fünf Jahren. Abgesehen von der direkt anfallenden Strafe muss in einer teuren medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) die zukünftige Eignung bewiesen werden. Zu den Grundgebühren für die dreiteilige Untersuchung kommen Kosten für Laboruntersuchungen und Vorbereitungskurse hinzu. Der finanzielle Aufwand hängt von der Art des Vergehens ab. Zu den mehreren Hundert Euro Grundgebühr, die sich auch am Verkehrspunktestand und zusätzlichen Vergehen orientieren, kommen fallabhängige Folgekosten. Beratungs- und Vorbereitungskurse werden nach individuellem Bedarf gewählt. Analyse- und Laborkosten hängen auch vom Vergehen ab. Die Auflistung der Kosten gibt es hier.

Erster und zweiter Teil: Koordination und körperliche Gesundheit

Der erste Teil der MPU besteht aus dem sogenannten Leistungstest. Hier werden in etwa zwanzig Minuten die Konzentration, die Reaktion und die Wahrnehmung geprüft. Ein Gutachter schneidet die Inhalte auf den jeweiligen individuellen Fall zu. Der Test selbst ist mit der Grundgebühr abgedeckt. Im zweiten Prüfbereich, der körperlichen Gesundheit, entstehen große Differenzen bei den anfallenden Kosten. Ja nach Problematik (ab 1,6 Promille obligatorisch) können über einen Zeitraum zwischen sechs bis zwölf Monate Abstinenztests angeordnet werden. Jede Untersuchung schlägt mit bis zu 250 Euro zu Buche. Jeder begleitende Alkoholtest mit Urin oder Haar kostet zwischen 80 und 165 Euro. Eventuell fallen weitere kostenpflichtige Analysen und Labortests an, wie sie beispielsweise beim Verdacht auf andere Substanzeinnahmen wie Drogen und Medikamente vorgeschrieben werden.

Dritter Teil: Psychologische Gesundheit

Der Schwerpunkt in der MPU liegt im psychologischen Einzelgespräch. Der Geprüfte muss eine Dreiviertelstunde Rede und Antwort stehen. Die persönliche Lebenssituation und die Einstellung zu seinem Führerscheinentzug stehen im Fokus. Auch berufliche Aspekte oder besondere Vorlieben mit Verkehrsrelevanz wie der Liebhaberei besonderer Autos wie US-Cars kommen oft zur Sprache. Die Schwierigkeit, eine gute Beurteilung zu erhalten, zeigt sich in den hohen Durchfallquoten von teilweise über fünfzig Prozent. Beratungs- und Vorbereitungskurse erhöhen die Chancen beträchtlich. Im Schnitt buchen Teilnehmer zehn Einzel- oder zwanzig Gruppenstunden. Die Kursgebühren bewegen sich zwischen fünfzig und hundert Euro pro Stunde. Vorbereitungskurse kosten bis zu 300 Euro pro Stunde.

Hilfe zur Selbsthilfe: Beratung und Vorbereitung

Wie hoch die Kosten letztendlich steigen, die für die Wiedererlangung der Fahrerlaubnis aufgebracht werden müssen, variiert. Allein die unveränderlichen Grundgebühren bewegen sich entsprechend dem vorliegenden Delikt zwischen 350 und 750 Euro. Wie viel für Beratungs- und Vorbereitungskurse kalkuliert werden muss, ergibt sich aus der Persönlichkeit und der Zeit. Wenn Abstinenztests absolviert werden müssen, zieht sich die Vorbereitungsphase in die Länge. Beratungsstunden helfen bei Motivation und mentaler Einstellung. Empfehlenswert ist eine tendenziell großzügige Investition, da bei nicht bestandener MPU mindestens die Grundgebühren vollständig erneut anfallen. Für die Gesamtkosten bringen die meisten Teilnehmer einen Betrag zwischen 1.000 und 2.000 Euro auf.

Passende Themen

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community