Spielzeug in der Krise?

Die Pandemie beschert Carrera und Revell deutliches Wachstum

Spielzeug in der Krise?: Die Pandemie beschert Carrera und Revell deutliches Wachstum
Erstellt am 17. Februar 2021

Nicht nur die Fahrradbranche, sondern auch die Spielwarenindustrie profitiert von der Corona-Pandemie – auch wenn der Lockdown die Fachhändler trifft. So verzeichnete Carrera im vergangenen Jahr vor allem bei den Kinderbahnen Carrera Go und Carrera First eine deutlich gestiegene Nachfrage, da Eltern im Homeoffice und angesichts geschlossener Kindertagesstätten ihren Nachwuchs beschäftigt und abgelenkt wissen wollten.

Nicht anders erging es Revell. Der Absatz von ferngesteuerten Produkten der Reihe „Control“ stieg um 24 Prozent, der Verkauf von Pinseln, Klebern und Modellbaufarben legte ebenfalls – offenbar auch für andere Hobbys als den Modellbau – drastisch zu. Die Umsätze der beiden Unternehmen der Carrera Revell GmbH stiegen im vergangenen Jahr auf 142 Millionen bzw. 52,8 Millionen Euro.

Und da Corona so schnell wohl nicht wieder verschwinden wird und viele Neukunden gewonnen wurden, soll es mit attraktiven Angeboten auch in diesem Jahr weitergehen – auch wenn die Nürnberger Spielwarenmesse als Plattform für die Neuheitenpräsentationen in diesem Jahr gestrichen ist. So wird Carrera RC beispielsweise nach den Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr bei Revell wieder stärker zurück aufs Wasser kommen.

Neben allerlei neuen Fahrzeugen für die klassische Automodellrennbahn in den Maßstäben 1:32 und 1:24 erweitert das Einsteigersystem Go um die neue Produktline Build’n’Race. Sie verbindet zwei Spielewelten, die der Autorennbahn mit der der Klemmbausteine, die heute ja nicht mehr unbedingt von Lego selbst kommen müssen. Die Idee: Die Rennautos besitzen ein Chassis mit Noppen. Zwar wird es B’n’R-Carrera-Go-Autos mit vorgefertigten Karosserieteilen zum Draufsetzen geben, aber die lassen sich abnehmen und durch beliebige Steine von Lego und Co. austauschen. Wenn es nach den Machern geht, entsteht rund um die Plastikpiste eine ganze Steinewelt. Spezielle Clips erlauben die direkte Verbindung der Lego-Bauten mit der Fahrbahn. Kompatibel ist B’n’R mit den Go-Schienen ab 2017.

Revell wird in diesem Jahr erstmals einen Pkw als 3-D-Puzzle auf den Markt bringen. Es handelt sich um den Ford Mustang Shelby GT 350 aus den 1960er-Jahren. Das 35 Zentimeter lange Modell besteht aus rund 100 Teilen. Für den Zusammenbau sollten etwa drei Stunden einkalkuliert werden. Der traditionelle Coca-Cola-Weihnachtstruck aus dem 3-D-Puzzlesortiment bekommt in diesem Jahr eine LED-Beleuchtung.

Als Renner in der Corona-Weihnachtszeit haben sich auch die Adventskalender mit den Easy-Klick-Modellen erwiesen, die ohne Kleber und Pinsel zusammengebaut werden. Sie sind für so manchen Beschenkten zur „Einstiegsdroge“ in den Modellbau geworden. Das Programm wird daher unter anderem um einen Deutz D 30 und einen Porsche 356 aufgestockt. Und das der VW T2 Camper mit aufgestelltem Dach im Maßstab 1:24 ein Verkaufsschlager werden dürfte, steht wohl außer Frage.

Weitere Modellbau-Neuheiten sind vier „Fast and Furios“-Fahrzeuge (1:25) sowie der VW T1 im Design der Band „The Who“, der Jaguar E-Type als Roadster, der Porsche 911 Targa und der Ford GT Le Mans 1968 (alle 1:24). Unter den RC-Autos sticht neben dem RAM 1500 im Maßstab 1:10 vor allem der dreiachsige US-Army-Truck 6x6 in 1:16 hervor.

Hinweis: Die genannten Produkte sind teilweise erst ab der zweiten Jahreshälfte erhältlich. (ampnet/jri)

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