Traumautos aus Übersee

Ist der Auto-Import aus den USA eine Kostenfalle?

Traumautos aus Übersee: Ist der Auto-Import aus den USA eine Kostenfalle?
Erstellt am 18. Oktober 2019

Die Fahrzeuge aus Übersee sind preislich für viele auf den ersten Blick attraktiv. Besonders, wenn das Fan-Herz für die etwas spezielleren Ausführungen wie etwa den 1969er Dodge Charger 500 oder das 1961er Oldsmobile Dynamic 88 Holiday Coupe schlagen. Doch auf was muss der Käufer achten und welche Kosten kommen beim Auto-Import aus den USA auf ihn zu?

An ein Fahrzeug aus dem EU-Ausland zu kommen, ist heute nicht besonders schwer. Die offenen Grenzen und Märkte machen es unkompliziert möglich. Ebenso einfach ist es grundsätzlich, den Transport zu organisieren, insofern man ihn nicht selbst machen möchte und das Auto dann, mit den entsprechenden Unterlagen, anzumelden. Doch wie sieht es aus, wenn der Wagen in den USA steht? Denn die hier zu findenden Fahrzeuge sind schnell ein paar Hundert Euro billiger. Zudem gibt es sie auf dem amerikanischen Markt ohnehin häufiger.

Hier wollen wir nun nicht näher auf den technischen Zustand der gewünschten Gefährte eingehen. Denn ohne Frage gilt es jedes Fahrzeug penibel zu prüfen. Das gilt in den USA mehr noch als hierzulande. Denn ein staatliches System zur technischen Überwachung ist nicht etabliert. Was hierzulande bei TÜV, Dekra und Co. für Gelächter und ein zerrissenes Zulassungspapier sorgt, fährt auf US-amerikanischen Straßen ganz legal herum. Wer also sichergehen will, sollte sich entweder vor Ort selbst überzeugen, oder jemanden beauftragen, der das für einen selbst übernimmt. Anschließend geht es dann ans Eingemachte. Denn zum einen muss das Traumauto aus den USA finanziert werden und zum anderen, werden Einfuhrgebühren fällig. Doch eines nach dem anderen.

Die Finanzierung eines Autos ist in Übersee ebenso wie in Deutschland, einfach. Hier gibt es grundsätzlich zwei Varianten. Bei der ersten verfügt der Käufer selbst über ausreichend finanzielle Mittel, um einen Kauf zu finanzieren. Einziger Unterschied ist, dass neben den eigentlichen Kosten für das Fahrzeug eben noch der Transport sowie Einfuhrgebühren fällig werden. Oder aber man muss das Auto finanzieren. Dies gelingt am einfachsten über einen Autokredit. Dessen Konditionen, wie die Kreditsumme, Rückzahlungsmodalitäten, Kreditkosten und Kreditvoraussetzungen lassen sich schnell in Erfahrung bringen. Wer auf eine besonders schnelle Bearbeitung und Zuteilung setzt, nutzt heute den digitalen Weg. Alles, was es zum Thema Autokredit zu wissen gibt, erfahren Sie an dieser Stelle.

Einfuhrzölle und Transport

In Deutschland gelten ganz klare Gesetze, wenn es um die Einfuhr von Fahrzeugen geht. So entfallen auf Oldtimer, deren Klassifizierung klar geregelt ist, eine Einfuhrumsatzsteuer von 7 Prozent. Zollgebühren gibt es keine. Für herkömmliche Fahrzeuge, die die Voraussetzungen eines Oldtimers nicht erfüllen, werden 10 Prozent Zoll und 19 Prozent EUSt erhoben. Unterschiedliche Regelungen hierzu finden sich in der Schweiz sowie in Österreich. Während etwa in der Schweiz eine Automobilsteuer, Umsatzsteuer und eine Gewichtsabgabe fällig werden, unterscheidet man in Österreich ebenfalls in Oldtimer und „normale Kfz“. Eine Entrichtung des Einfuhrzolls, egal in welchem Land, ist dennoch immer erforderlich.

Bisher konnte man zudem einige Euro sparen, wenn man das Fahrzeug in einem anderen EU-Land eingeschifft hatte. So waren die Niederlande eine Zeit lang recht günstig. Hier wurde jedoch der Einfuhrzoll zu Beginn des Jahres erhöht. Denn für einen weiteren Transport in ein anderes Land der Europäischen Union waren keine Abgaben mehr nötig.

Wer sich in diesem Kontext keinen Kopf machen möchte, kann die Zollmodalitäten auch gleich mit dem Importeur abklären. Denn die meisten Firmen, die sich dem Import von Fahrzeugen verschrieben haben, bieten diesen zusätzlichen Service für den Kunden an. Bei den Dingen, die beachtet werden müssen, ist es kein Wunder, das immer mehr Käufer auf diesen Komplettservice setzen. Zudem zahlt sich das hier investierte Geld definitiv aus. Denn man spart sich viele lästige Gespräche mit Behörden und vor allem Zeit. Auch die sprachliche Barriere darf in diesem Bezug nicht vergessen werden. Ebenso ist es das Tagesgeschäft der Importeure, die sich tagtäglich mit dem Thema auseinandersetzen und genau wissen, wie sie die schnellste und beste Lösung finden.

Auto-Import aus den USA

Neben den benötigten Dokumenten müssen die importierten Autos auch den Standards hierzulande genügen. Das kann, je nach Ausführung und Modell, extra Aufwand bedeuten. Etwa gilt es die Scheinwerfer, die in Amerika Standard sind, durch die hier zugelassenen, auszutauschen. Zudem muss eine Wegfahrsperre vorhanden sein und die Warnblinkanlage darf auch nicht fehlen. Dies muss oftmals nachgerüstet werden und verursacht zusätzliche Kosten. Eine weitere Option ist zudem, Ausnahmeregelungen beim zuständigen Straßenverkehrsamt zu beantragen. Jedoch gilt es dabei immer die Kosten, den Nutzen und den damit verbundenen Aufwand gegeneinander abzuwägen. Das alles sollte noch vor dem Kauf kalkuliert werden. Besonders, wenn ein Gutachten nötig wird. Somit kann zwar der Kauf an sich günstig über die Bühne gehen, die Vorgaben hierzulande dann aber kosten.

Ist alles bezahlt, verzollt und der geltenden Straßenverkehrsordnung angepasst, muss das Fahrzeug nur noch zugelassen werden. Da die US-Importe im Regelfall keine Allgemeine Betriebserlaubnis besitzen, ist eine Vollabnahme laut § 21 StVZO nötig. Diese Abnahme wird bei der Zulassung als Grundlage für die Erteilung der Einzelbetriebserlaubnis genutzt.

Auf den ersten Blick klingen die tausend Euro weniger für einen Autokauf in den USA verlockend. Dennoch gilt es nicht blauäugig in die Sache hineinzulaufen. Denn wer über einen Kauf objektiv nachdenkt, muss eine kühle Berechnung folgen lassen. Hierbei ist es wichtig, sich auf Fachleute zu verlassen, die sich auf dem Gebiet auskennen. Dennoch ist das aber auch immer eine emotionale Sache. Insofern gilt es, wohlkalkuliert an den Auto-Import zu gehen. So ist es durchaus möglich, ein gut erhaltenes Auto mit einer Ersparnis zu beziehen.

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