Jeden Sommer der gleiche Ärger: Nach einer langen Autobahnfahrt sind die Frontscheibe und der Kühlergrill des Autos übersät mit Insektenresten. Das ist nicht zuletzt auch für die Autofahrer eine Gefahr, denn der Mückenmatsch beeinträchtigt häufig die Sicht. Herkömmliche Sommerscheibenreiniger im Wischwasser helfen hier nur begrenzt. Um den hartnäckigen Insektenschmutz wirkungsvoll zu lösen, müssen hier spezielle Reiniger ran. Das Angebot an Insektenentfernern an den Tankstellen und im Autozubehörhandel ist groß, ihre Wirkung aber sehr unterschiedlich, wie auch unser Test zeigt.
Hohe Schmutzlösekraft und optimale Verträglichkeit
Die KÜS hat dafür gemeinsam mit Auto Bild zehn Produkte verschiedener Hersteller ausgewählt. Die Preisspanne reicht von sechs bis zu stolzen 12 Euro. Im Labortest mussten die Reiniger beweisen, wie wirkungsvoll sie Autoscheiben von Insektenresten befreien. Das Ergebnis ist enttäuschend: Nur drei der Reiniger bieten eine hohe Schmutzlösekraft bei gleichzeitiger optimaler Verträglichkeit auf Lack und Kunststoff. Die Kandidaten Aral InsektenLöser Hochleistungsgel, Koch Chemie Insect & Dirt Remover und Sonax InsektenStar gehen Punktgleich mit der Note „gut“ als Testsieger durchs Ziel (siehe Ergebnistabelle). Alle drei erreichen eine Schmutzlösekraft von rund 80 Prozent und hinterlassen bei den Materialverträglichkeitsprüfungen keinerlei Spuren. Sonax erringt zudem den Preis-Leistungs-Sieg.
Lackquellungen auf den Testblechen
Ab Platz vier nimmt die Reinigungskraft enorm ab. Die vier nächstplatzierten Produkte Liqui Moly Insektenentferner (befriedigend), RS1000 Insektenlöser, Dr. Wack CW 1:100 Insekten-Entferner Gel und Ernst Insektenentferner (jeweils ausreichend) bilden das Mittelfeld. Liqui Moly erreicht immerhin noch eine Reinigungskraft von 42 Prozent. Hinzu kommt allerdings eine minimale Lackquellung auf dem Testblech. Die RS1000-Reinigungsleistung von nur 23 Prozent ist enttäuschend, Dr. Wack erreicht bescheidene 29 Prozent. Beide Reiniger hinterlassen auf Lack Spuren einer Aufquellung. Auf Kunststoff sind alle vier optimal verträglich.
Schlechte Reinigungsleistung und Risse im Kunststoff
Gleich dreimal vergeben die Tester von KÜS und Auto Bild die Note “mangelhaft”: Shell Insektenentferner erreicht mit miserablen sieben Prozent Schmutzlösekraft die schlechteste Reinigungsleistung aller getesteten Produkte. Hinzu kommt eine deutlich sichtbare Lackquellung. Nigrin Power Insekten-Entferner ist mit mickrigen acht Prozent Schmutzlöseleistung kaum besser. Zwar ist die Lackverträglichkeit gut, aber Plastik-Anätzungen sind nicht zu übersehen. Schlusslicht Armor All Insect Remover reinigt zwar zu 33 Prozent, bildet aber als einziges Produkt tiefe Risse im Kunststoff und starke Quellungen auf Lack.
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