Alte Liebe rostet nicht: 1960 Chevrolet Impala

Nach 45 Jahren US-Car Fieber kam endlich der US-Straßenkreuzer

Alte Liebe rostet nicht: 1960 Chevrolet Impala: Nach 45 Jahren US-Car Fieber kam endlich der US-Straßenkreuzer
Erstellt am 5. Juni 2009

Der Chevrolet Impala ist einer der beliebtesten Straßenkreuzer aus dem Hause Chevrolet. Seinen Ursprung hatte das Topmodell im Jahre 1958, eines der beliebtesten Impala Modelle überhaupt. Aber auch das 60er Modelljahr hatte für Norbert und Ute Pasch seine Reize…

Im Premierenjahr war der Impala noch als Sondermodell in der Bel Air Baureihe gelistet und nur als zweitüriges Hardtop-Coupe und Cabriolet erhältlich. Der Impala war besser ausgestattet und unterschied sich schon von weitem durch eine leicht veränderte Optik und Trimm. Ganz klar zu erkennen sind die Impala Modelle durch die drei Rückleuchten pro Seite statt zweier bei Bel Air, Biscayne und Del Ray.

Zum 1959er Modelljahr ließen sich die Impalas allerdings nicht mehr so einfach sondern nur noch am Seitentrimm unterscheiden, denn unter den flachen, „Bat Wings“ genannten Heckflossen, die fast bis in die Fahrertür reichten, saßen nun mandelförmige Rückleuchten – bei allen Modellen! Dafür hatte es die Sonderausführung zu einer eigenen Modellreihe mit mehr als nur zweitürigem Hardtop und Cabriolet geschafft.

Der Impala kam im Gegensatz zu den günstigeren Chevy-Modellen im Modelljahr 1958 serienmäßig mit einem V8-Motor! Standard war ein 283 ci mit 4,7 Liter Hubraum und mindestens 185 PS. Optional standen dem Kunden noch mehrere 283er Versionen, darunter eine mit Tri-Power-Vergaser-Anlage und eine mit Benzineinspritzung, sowie zwei Motoren mit 348 ci zur Auswahl. Doch das Privileg des Serien-V8s fiel schon im 59er Modelljahr, fortan sollten die Impalas auch mit einem 235 ci großen Reihensechszylinder angeboten werden.

Heckflossen und mit drei Rückleuchten

Das führte Chevrolet auch mit dem optisch erneut veränderten 60er Modell fort. Die horizontalen Heckflossen waren nun eckig gewinkelt, darunter saßen wie bei 58er Modell runde Rückleuchten. Natürlich beim Impala drei pro Seite! Der Grill war an den Ecken gerundet und nahm die beiden Doppel-Scheinwerfer auf. Die im 59er Modelljahr oberhalb montierten Blinkleuchten wanderten in die Chromstoßstange.

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Im zarten Alter von 6 Jahren war Norbert Pasch aus Essen schon Besitzer von mehreren Amerikanischen Autos, zugegebenermaßen nicht im Maßstab 1:1. „Doch der Mythos Straßenkreuzer hat mich seit dem nicht mehr losgelassen,“ erzählt der Essener. Die nächsten 45 Jahre vergingen ohne US Car in der Garage, mit Literatur über Amerikanische Autos hielt sich Norbert über Wasser. „Meine Frau Ute schenkte mir im Jahre 1999 ein Buch, das in meiner Sammlung noch fehlte“, erinnert sich der 56-Jährige. „Damit war der Virus auch bei ihr angekommen!“

Amerikanisches Auto als Traumwagen

Die beiden wollten nun also einen eigenen Amerikaner haben. Nur ein Modell aus den Baujahren 1957 bis '60 kam in Frage. Die beiden wollten ihren Straßenkreuzer im Heimatland kaufen, also machten Ute und Norbert Urlaub in den USA. Beim ersten Trip in die Staaten kehrten die beiden unverrichteter Dinge wieder zurück nach Hause und auch nach dem zweiten USA-Urlaub kamen die beiden ohne Ergebnisse nach Deutschland. „Im Internet haben wir den Chevy gefunden“, erinnert sich Norbert. Der Wagen stand rund 450 km entfernt in Hamburg. „Beim dritten Mal Essen - Hamburg und zurück war der Kauf perfekt“, berichtet der Essener.

Impala aus Hamburg

Der Chevy – ein 1960er Chevrolet Impala mit 283-ci-V8 und zweistufiger Powerglide-Automatik, war in Deutschland noch nie angemeldet gewesen. Bei der Zulassung des viertürigen Hardtops mit dem sogenannten „Flat Top“-Dach im Februar 2005 erlaubte sich Norbert einen Gag und nahm die Kombination E-TU 61 zu Ehren seiner Frau Ute als Kennzeichen für den Impala. Leider war die 60 nicht mehr frei!

Rund ein Jahr waren die Essener auf den Straßen des Ruhrgebiets unterwegs, da entdeckten sie ein paar Problemstellen an dem Unterboden des türkis-weißen Impalas. Bevor sich der Rost weiterausbreiten konnte, schweisste Norbert mit Hilfe von seinem Schrauber Markus vier neue Bodenbleche ein. Im gleichen Zuge wurden sämtliche Hohlräume mit Mike Sanders Fett versiegelt.

Auch die Technik wurde aufgefrischt, so wurden die Bremsen und Radlager erneuert sowie das Getriebe ausgebaut und überholt. Am Motor mussten die Essener nichts machen, lediglich der Regler der Lichtmaschine und der Magnetschalter des Anlassers wurde erneuert. Seit dem sind Norbert und Ute mit ihrem 60er Impala ohne Probleme bei gutem Wetter unterwegs.

AmeriCar-Facts

1960 Chevrolet Impala



Antrieb: OHV-V8, 283 ci, 4637 ccm, 185 PS bei 4600 U/min, 380 Nm bei 4200 U/min, Verdichtung 8,5:1, Rochester Doppelvergaser, Doppelrohr-Auspuff mit Magnum-Glasspack-Schalldämpfern; Zweistufen-“Powerglide“-Automatikgetriebe, Heckantrieb



Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung, Schraubenfedern, Gasdruckdämpfer, Trommelbremsen; hinten Starrachse, Längslenker, Schraubenfedern, Gasdruckdämpfer, Trommelbremsen



Räder: American Racing, 8x14“ mit 215/70 R14

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