Chevrolet’s Flossenmonster: 1959er Chevrolet Biscayne

Oft kommt es anders, als man denkt...

Chevrolet’s Flossenmonster: 1959er Chevrolet Biscayne: Oft kommt es anders, als man denkt...
Erstellt am 2. November 2009

Das 59er Modelljahr bei Chevrolet hat zweifelsohne die wohl schrägsten vielleicht aber auch schönsten Heckflossen hervorgebracht. Wie auch immer man sich entscheidet, dieses amerikanische Auto zieht einen in seinen Bann.

Chevrolet hatte seinerzeit gerade mal ein Fahrzeug im Programm. Es gab keinen Kleinwagen oder Mittelklasse-Auto – es gab nur den einen, später Full Size genannten Wagen. Allerdings in mehreren Ausführungen vom einfachen Brot und Butter Auto bis hin zum prächtig und luxuriösen Fast-Cadillac.

Der Biscayne war das einfache Amerikanische Auto

Die Serien hießen Bel Air, Biscayne und Impala. Während der Biscayne mit Reihensechszylinder die Basis bildete, war der Impala das renommierte Spitzenmodell im Jahre 1959. Alle drei Modelle teilen sich die gleiche Karosserie und unterscheiden sich optisch nur durch unterschiedlichen Trim. So verläuft eine seitliche Zierleiste beim einfachen Biscayne nur von den Scheinwerfern bis zur Tür, beim Bel Air führt sie bis ans Heck und der Impala ist mit Chromzierrat nur so überhäuft.

Der Biscayne ersetzte den im letzten Jahr eingeführten Delray und wurde als „Beauty on a Budget“ beworben. Neben dem neuen 135 PS starken Hi-Thrift 235 ci-Reihensechszylinder war das Modell auch mit V8-Motoren, angefangen bei dem 283-ci-Small Block im Angebot. Als Kraftübertragung dienten seinerzeit insgesamt fünf verschiedene Getriebe-Varianten – als Drei- oder Viergang-Schalter, mit Overdrive, als Turboglide oder Powerglide.

Zeitgenössisch und damit historisch korrekt

Ernst Benninghoven’s 59er Biscayne, den AmeriCar.de an dieser Stelle als „Auto der Woche“ präsentiert, kommt hingegen mit einem nicht mehr so ganz originalen Antrieb, der dennoch als zeitgenössisch eingestuft wurde. Unter der langen Haube des schmucken 59ers sitzt nämlich ein 350-ci-Small-Block mit passendem TH-350-Automatikgetriebe.

Wie der Zufall so spielt...

Der Mönchengladbacher ist eher durch Zufall an den Biscayne gekommen. Eigentlich suchte der 62-Jährige nämlich nach Teilen für seinen anderen 59er Chevy, den er gerade restaurierte. „Ich bestellte bei Hans-Jörg Dietze vom American Parts Shop diverse Teile“, erzählt der kaufmännische Angestellte. „Bei der Abholung erzählte HJ Dietzte so nebenbei, dass er gerade einen 59er Chevy aus den Staaten für einen Kunden geholt hätte, der in einem sehr guten Zustand gewesen sei“, doch das sollte dem Mönchengladbacher nicht weiterhelfen.

Eines Tages jedoch erhielt Ernst einen Anruf von Dietze und die Info, dass der 59er Chevy einen neuen Besitzer suchte. Der 62-Jährige konnte nicht anders, er fuhr zusammen mit seiner Oliver Koch von US-Classic Car Service Düsseldorf in die Pfalz und schaute sich den türkisfarbenen Biscayne an und sagte „Den nehme ich“! Zu Hause angekommen, erklärte seine sehr tolerante Frau "okay, aber die schöne Außenfarbe passt nicht zur Innenausstattung!“

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Zweite Restauration nebenher

Der Biscayne war fast original erhalten, hatte die verschiedensten Grüntöne im Innenraum. „Leider wie so üblich damals, nicht aufeinander abgestimmt“, meint Ernst, der jetzt zwei 59er Chevy in Arbeit hatte. Auch bei diesem Modell ging er den schweren Weg einer Frame-Off-Resto samt Technik-Update. „Die Suche nach der Farbe gestaltete sich mehr als schwierig“, berichtet Ernst, der sich nach langem Suchen und Ausprobieren zusammen mit seiner Frau für zweifarbig grün entschied.

Fortsetzung folgt...

Nach zweieinhalb Jahren wird der grüne Biscayne zwecks H-Kennzeichen dem TÜV vorgestellt. Ohne Probleme erhielt Ernst die Abnahme und auch das Classic Data Gutachten fällt mit Zustandsnote 2 positiv aus. „Dem grünen Biscayne habe ich noch ein Continental Kit spendiert“, erklärt der Mönchengladbacher, der mit seinem anderen 59er zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertig war, aber das ist eine andere Geschichte, und ganz sicher ein Auto der Woche demnächst bei AmeriCar.de – Fortsetzung folgt…



Text & Fotos: Thomas Frankenstein / AmeriCar.de

AmeriCar-Facts:

1959 Chevrolet Biscayne



Antrieb: OHV-V8, 350 ci, 5735 ccm,175 PS bei 4000 U/min, Edelbrock-600 cfm Vierfachvergaser, HEI-Zündverteiler, Chrom-Luftfilter; Dreistufen-Automatik (TH-350), Heckantrieb, Achsübersetzung 3,08:1

Fahrwerk: Einzelradaufhängung vorne mit Koni-Gasdruckdämpfern, Schraubenfedern, Tieferlegung 80 mm, Scheibenbremsen, Starrachse hinten mit Längslenkern, Koni-Gasdruckdämpfer, Schraubenfedern, Tieferlegung 80 mm, Trommelbremsen

Räder: 15“-Stahlfelgen mit Radkappe und Cooper Lifeliner Classic II in 205/70 R15

Sonstiges: Continental-Kit, Kleenex-Spender

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