Cool Customs: 54er Chevy Delivery

Custom - Made in Germany!

Cool Customs: 54er Chevy Delivery: Custom - Made in Germany!
Erstellt am 4. September 2009

Dass coole Customs nicht immer nur aus Amerika kommen, beweist der hier gezeigte 54er Chevrolet Delivery, der nach allen Regeln der Kunst modifiziert wurde. Dabei haben die Besitzer Renate und Michael Zeise aus Hünfelden die meisten Arbeiten sogar selbst erledigt – unglaublich! Normalerweise haben wir für Customs & Rod eine eigene Kategorie, aber dieser Custom ist so geil, dass wir ihn diese Woche unbedingt als "Auto der Woche" zeigen wollten.

Vor den Großen der US-Custom Szene muss sich der 54er Delivery der beiden Hessen dabei keinesfalls verstecken und würde sicherlich auf den bekannten Shows der Good Guys oder Grand National Roadster Show oder der Detroiter Autorama genauso viele Blicke auf sich ziehen wir hierzulande.

Bis zu dem kunstvollen Custom, den AmeriCar.de hier zeigen darf, war es allerdings ein langer Weg! Renate und Michael waren dem American Way of Drive nicht fremd und hatten alltags sowie für die Treffen diverse amerikanische Autos bewegt. Neben 73er Dodge Coronet und 78er Chevy El Camino als Daily diente so vor diesem coolen Delivery ebenfalls ein Chevrolet aus den Fifties als Showcar für Events, nämlich ein von ihnen restaurierter 57er Chevy Pick Up.

Angefangen hat das Projekt Delivery im August 1996 mit einem Inserat in einer Zeitung, das die beiden Hessen neugierig machte, weshalb sie sich das Angebot live in Gütersloh anschauten. „Der Verkäufer hatte den Delivery und eine 74er Chevelle zerlegt und bereits angefangen, den Body des Deliverys auf den Rahmen der Chevelle anzupassen“, berichtet Michael.

Die beiden kauften die Baustelle und nahmen neben dem Fahrzeug alle Teile mit, die sie für die Komplettierung benötigten. Damit konnte der Aufbau beginnen. Los ging es mit dem Anpassen des Unterbodens und dem Channeling der Karosserie um drei Zoll sowie dem vier Zoll Top Chop und dem anschließenden Einpassen der Türen. Durch Zufall gelangten die beiden an eine Antriebseinheit aus einer 91er Chevrolet Corvette, die einen 350-ci-V8 mit TPI-Einspritzung und TH-700 R4-Automatikgetriebe spendete. Renate und Michael passten umgehend den Antrieb in den Rahmen ein.

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Nach rund sieben Jahren Pause konnte es im Jahr 2004 wieder weitergehen. Die beiden machten einen neuen Anfang mit dem Zerlegen der kompletten Karosserie. Anschließend brachte Michael den Body zum Sandstrahlen während der Rahmen von den beiden selbst von dem alten Lack befreit und mit einem neuen Farbauftrag versehen wurde. Anschließend konnten Renate und Michael die beiden Achsen mit neuen Polyurethan-Buchsen versehen und wieder zusammenbauen, um die Kardanwelle auszumessen.

Als die Karosserie vom Sandstrahlen zurückkam, grundierten die beiden diese mit einem Epoxy Primer, was diese vor Flugrost schützen sollte. Nun konnte sich Michael der Front widmen. Er schweißte die vordere Stoßstange mit den Kotflügeln, Windleitblechen und Grillteilen zusammen und die hintere Stoßstange mit dem Heck.

Nach dem Ausmessen der Felgen (u.a. wegen der Einpresstiefe) bestellte er einen Satz „VS“-Leichtmetallfelgen aus dem Hause Work Wheels in 7,5 bzw. 9x18“ und ließ diese mit Hankook Reifen in 225/40 R18 und 265/35 R18 beziehen.

Anschließend bearbeitete Michael die Übergänge der Türen zu Body und Kotflügel und verlegte die Scharniere der Hecktür, indem er neue Scharniere von einem Suzuki Geländewagen nahm. Nun konnte der Custom-Fan an den Innenraum gehen und so schloss er zunächst alle Öffnungen im Armaturenbrett und fertigte eine neue Mittelkonsole an. Hinten den Sitzen wurde der Benzintank eingebaut, der Tankstutzen stammt von einem Mercedes während die Tankklappe von einem Golf kommt.

Die beiden verwendeten aber nicht nur Teile von Spenderfahrzeugen sondern deckten sich auch mit vielen Neuteilen ein, die sie sich direkt in den USA bestellten, ein. Darunter zum Beispiel die Außenspiegel, Heckleuchten, Instrumente oder der Grilleinsatz, der von einem 57er Chevy Bel Air stammt.

Ebenfalls aus den USA stammt das Air Ride System mit Computer und Fernbedienung, das für eine standesgemäße Tieferlegung des Chevy Customs sorgen sollte. Die Wilwood-Scheibenbremsen für die Vorderachse ließ sich Michael von einem Kumpel aus den USA mitbringen.

Nun standen die heiklen Arbeiten an, Michael ließ sich die Seitenscheiben anfertigen und bestellte eine neue Frontscheibe in den USA, die anhand einer Blechschablone kürzen ließ. Die Heckscheibe stammt von….

Als alles fertig war, musste das Auto wieder komplett zerlegt werden und wurde zum Lackieren vorbereitet. Im Juli 2005 übergaben Renate und Michael den Rahmen sowie den Body mit allen Zierleisten, Lampenringen, Emblemen und Grilleinsatz dem Lackierer ihres Vertrauens, JB-Design in Aachen, der ein glitzerndes Orange von Standox auf den Wagen zaubern sollte.

„Im Januar 2006 haben wir den Wagen vom Lackierer abgeholt“, erinnert sich Michael, der sich zusammen mit Renate sogleich an die Arbeit machte. Das Auto wurde wieder komplettiert, und die komplette Elektrik angefertigt so dass die beiden drei Monate später zum ersten Mal den Motor anlassen und im darauffolgenden Monat eine erste Probefahrt ohne Innenausstattung machen konnten. Da alles einwandfrei funktionierte komplettierte Michael das Interieur um Teppich, Türverkleidungen und Himmel.

Bis zur Fertigstellung sind rund 3000 Arbeitsstunden und jede Menge Euro in dem Wagen versunken. Seitdem hat der 54er Chevy Delivery „21000 Meilen ohne Probleme oder Ausfälle abgespult“, berichtet Michael. Ja, ihr habt richtig gelesen, der Delivery ist keine Trailer-Queen - Renate und Michael fahren ihren Chevy auf eigener Achse zu Veranstaltungen, wo der 54er Chevy ohne Ende fotografiert bestaunt wird…



In der ersten Galerie gibt es noch viele weitere schöne Bilder von dem 54er Chevrolet Delivery Custom und in der zweiten Galerie könnt Ihr Euch die Bilder, die während des Aufbaus des Chevys gemacht worden sind, chronologisch anschauen!



Text: Thomas Frankenstein / AmeriCar.de

Fotos: Thomas Frankenstein / AmeriCar.de, M. Zeise (1)

Fotos Restauration: Michael Zeise

AmeriCar-Facts

1954 Chevrolet Delivery Custom



Antrieb: OHV-V8 (`91 Corvette), 350 ci, 5735 ccm, 250 PS bei 4000 U/min, 380 Nm bei 3600 U/min, TPI-Einspritzanlage, 2,5“-Doppelrohr-Edelstahl-Auspuffanlage mit Magnaflow-Schalldämpfern, Vierstufen-Automatikgetriebe (TH 700R4), Heckantrieb, Achsübersetzung 2,56:1

Fahrwerk: Einzelradaufhängung (Chevelle), Air Ride System, Stabilisator, Wilwood-Scheibenbremsen; Starrachse (Chevelle), Air Ride System, Trommelbremsen

Räder: Leichtmetallfelgen von Work Wheels „VS“, 7,5x18 vorne mit Hankook K104 in 225/40 R18 und 9x18“ hinten mit Hankook K104 in 265/35 R18

Sonstiges: 4“-Top Chop, 3“-Channeling, Türgriffe und Embleme entfernt, Farbe: Orange (Standox), Alu-Lenkrad, VDO-Instrumente, Lokar-Schalthebel, elektrisch verstellbare Recaro-Sitze, Velours-Teppich, Alcantara-Himmel, Alpine-CD/DVD-Radio, Rückfahrkamera, DVD-Monitore, elektrische Fensterheber

40 Bilder Fotostrecke | Cool Customs: 54er Chevy Delivery: Custom - Made in Germany! #01 #02

245 Bilder Fotostrecke | Resto: Cool Customs: 54er Chevy Delivery: Custom - Made in Germany! #01 #02

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2 Kommentare

  • Lehnert

    Lehnert

    Sieht wirklich cool aus und ist auch toll gemacht mir war schon immer klar das die Deutsche Custom und Tuning Szene zur Weltspitze gehört
  • ARON

    ARON

    Der ist auf vielen deutschen Treffen da...aber für mich CHROM muss es einfach sein, daher mag' ich diese [i]new school Kustoms[/i] nicht so sehr. Wie auch immer, der Chevy ist 100% beeindruckend!

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