Der Chevrolet Camaro war schon seinerzeit ein sportliches US-Car. Zwar gab es das schicke Coupé (und auch das Cabriolet) auch mit sparsamen Sechszylinder-Motoren, aber auch in leistungsstarken Versionen mit großvolumigen Motorisierungen. Oft diente das beliebte amerikanische Auto auch als Rennwagen, sei es auf der Viertelmeile oder für Rundstreckenrennen.
Jörg Narewski aus Hannover wollte einen 67er Camaro in der Optik eines solchen Renners haben, allerdings nicht mit der betagten Technik. Unter dem Blech von 1967 sollten moderne Komponenten stecken. Jörg hatte schon einige US-Cars gefahren und hatte seine Cobra mal zum Motorneuaufbau zu Power by Lehnert nach Gladbeck gebracht. Mit den beiden Jungs dort kam der Hannoveraner anscheinend so gut klar, dass er die seit über 20 Jahren im US-Car Geschäft aktiven Gladbecker beauftragte, auch seinen Camaro aufzubauen.
US-Car aus Hand eines Amerikaners in Deutschland
Als erstes stand die Suche nach einer geeigneten Basis an. In St. Augustin fand Jörg einen 67er Camaro, der einem ehemaligen Wal-Mart -Angestellten gehörte. Damals zog sich der amerikanische Supermarkt-Konzern vom deutschen Markt zurück und der US-Mitarbeiter musste wieder zurück in die Staaten, wollte aber den Camaro nicht mitnehmen.
Power by Lehnert war auch beim Kauf dabei und konnte so das Projekt gleich übernehmen. Die einzigen Kundenvorgaben waren die Leistung und der Wagen sollte in einer klassischen Straßenrennwagen-Optik kommen ansonsten hatten wir freie Hand, berichtet Uwe Lehnert.
Alles Unnötige raus!
Der Kunde wollte auf alles Unnötige verzichten, also entfernten die Gladbecker erst einmal alles aus dem Innenraum. Anstelle des serienmäßigen Armaturenbretts bauten die Jungs einen Neues aus Carbon nach, in dem die Autometer-Instrumente Platz fanden. Die originalen Sitze und Rückbank wurden ebenfalls getauscht, hier montierte man ein paar FK-Rennschalensitze.
Corvette Power für den Camaro!
Highlight des Umbaus zum US-Car-Straßenrenner ist sicherlich die Technik unter dem amerikanischen Blechkleid. Der Motor stammt aus einer C6 Corvette und wurde von uns leistungsgesteigert, erzählt Uwe. Wir haben die Zylinderköpfe bearbeitet, eine andere Nockenwelle gemacht und den Computer umprogrammiert.
Auch an der Auspuffanlage wurde gearbeitet, hier sorgen Komponenten von Flowmaster und Magnaflow in Kombination mit mit Detroit Steel Engineering Fächerkrümmern für den guten Ton und freie Fahrt für die Abgase.
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An den LS2 kam ein ZF-Getriebe
Hinten an den 6,0-Liter LS2-Small-Block montierten die Gladbecker ein Sechsgang-Schaltgetriebe aus dem Hause ZF, das die 530 PS Leistung und 608 Nm Drehmoment gut verarbeiten konnte. Um das auch wirklich sicherzustellen, verbaute Power By Lehnert an der Vorderachse Federbeine von Detroit Steel Engineering und verpasste der Blattfeder-geführten Starrachse gleich vier Gasdruckdämpfer.
Baer & SSBC verzögern das Pony Car
Scheibenbremsen vorne von Baer, hinten von Stainless Steel Brakes sorgen für eine der Leistung entsprechende Verzögerung. Diese verstecken sich allerdings hinter einem Satz Rondell Alufelgen. Vorne messen die mit Pirelli Zero R 245/45 R18 bezogenen Leichtmetallräder 8,5x18 und hinten sind die 10x18 breiten Felgen mit Pirelli Zero R 275/45 R18 ausgestattet.
Die Karosserie wurde wie eingangs beschrieben nicht verändert. Für eine verbesserte Luftzufuhr des LS2-Small Blocks jedoch verbauten die Gladbecker eine neue Front mit speziellem Kühlergrill, kürzten die schwarz lackierten Stoßstangen. Für eine modernere Optik installierten sie zudem ein Paar Klarglasscheinwerfer.
Das Heck erhielt analog zu der Front die geteilten Stoßstangen. Dazu wurden die Hauben von Motor- und Kofferraum in Schwarz anstelle der ansonsten Grüntons aus dem Hause DuPont ausgeführt.
...and the Beat goes on!
Doch damit ist das Projekt noch lange nicht fertig, die neue Motorhaube aus GFK ist bereits geordert und der Kunde will als nächstes ein zum Camaro passendes Service-Car bauen lassen und auch wir bleiben dran!
Text: Thomas Frankenstein / AmeriCar.de
Fotos: Thomas Ebeling, Jan Hinzer
AmeriCar-Facts
1967er Chevrolet Camaro
Antrieb: OHV-V8 (LS2), 364 ci, 5.967 ccm, 530 PS bei 6000 U/min, 608 Nm bei 4000 U/min, Flowmaster-/Magnaflow-Auspuffanlage mit Detroit Engineering Fächerkrümmer; Sechsgang-Schaltgetriebe (ZF6), Heckantrieb
Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung, Detroit Engineering Federbeine, Stabilisator, Baer-Scheibenbremsen; Hinten Starrachse, Blattfedern, vier Gasdruckdämpfer, SSBC-Scheibenbremsen
Räder: Rondell Alufelgen, vorne 8,5x18 mit Pirelli Zero R 245/45 R18 und hinten 10x18 mit Pirelli Zero R 275/45 R18
Sonstiges: 19 Monate Aufbau, Farbe: grün-schwarz (DuPont), Grant-Lenkrad, Autometer-Instrumente, GM-Soundmaster Radio, Hurst-Schalthebel, FK-Schalensitze, Überrollkäfig, Carbon-Armaturenbrett, -Himmel und -Türverkleidungen,
7 Kommentare
Lehnert
12. Februar 2010 18:16 (vor über 15 Jahren)
Goldenolds
12. Februar 2010 09:44 (vor über 15 Jahren)
1979transam
11. Februar 2010 20:42 (vor über 15 Jahren)
Wikinger
31. Dezember 2009 16:29 (vor über 15 Jahren)
Lehnert
23. Dezember 2009 21:41 (vor über 15 Jahren)
ARON
18. Dezember 2009 21:51 (vor über 15 Jahren)
Moparfreak
17. Dezember 2009 23:51 (vor über 15 Jahren)
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