Pick up mit Trailer: Das perfekte Gespann

Daheim und Unterwegs: 1949 Ford Deluxe F1 & 1974 Constructam

Pick up mit Trailer:  Das perfekte Gespann: Daheim und Unterwegs: 1949 Ford Deluxe F1 & 1974 Constructam
Erstellt am 6. August 2008

Dies ist die Geschichte über die Erfüllung eines langgehegten Traums von John Löfbackas, der seit vielen Jahren in seinem Kopf geisterte. Nun hat es der Traum aus dem Kopf in die Realität geschafft und „Bed Zzzzeppelin“ ist geboren!

John lebt in einer kleinen Stadt namens Pietarsaari an der Westküste, doch nicht an der West Coast der USA sondern an der Westküste Finnlands. Dort erblickte Mitte April diesen Jahres Johns Projekt "Bed Zzzzeppelin" das Licht der Welt, das aus einer geilen Kombination aus 49er Ford F1-Pick Up und 74er Constructam-Wohnwagen besteht.

Wohnwagen-Lovers

Die Skandinavier haben eine ähnlich starke Affinität zu Wohnwagen wie unsere Nachbarn aus den Niederlanden. Das liegt wohl daran, dass diese Menschen gerne mit dem Auto verreisen. Dass Wohnwagen aber nicht immer nur einfach praktisch sind, sondern auch noch cool sein können, beweisen viele liebevoll umgebaute Camping Trailer, die man auf diversen Treffen und Veranstaltungen sieht.

"Bed Zzzzeppelin" – der Name entstand in Anlehnung an die bekannte Band Led Zeppelin und ist eine Anspielung auf die Nachtunterkunft und das „Comic-Schnarchen“ - stand in diesem Jahr zum ersten Mal auf einer Veranstaltung: Seine Premiere feierte das Gespann auf der Hot Rod & Rock Show im finnischen Tampere, wo es wohl die meisten Blicke auf sich zog. Kunststück! Wer hat schon mal einen solch ausgefallenen Camper gesehen?

Was macht den Camper so besonders?

Da wäre zum Einen das Air-Ride Fahrwerk. Richtig gelesen, der Caravan hat eine Niveauregulierung und lässt sich wie seine Zugmaschine auf den Boden legen. So ist man (fast) geneigt, auf das nervige Stützen herunterkurbeln zu verzichten! Das geht allerdings nur, wenn der Caravan wie der Constructam einen eigenständigen Rahmen hat!

Zweitens denken viele, dass Constructam nur in den USA gebaut wurden. Falsch! Eigentlich stammen die Wohnwagen aus den Niederlanden. John hat seinen Camper im schwedischen Malmö gekauft und fuhr im ersten Jahr mit dem originalen Anhänger herum.

Sektioning beim Camper?

Doch trotz seiner schon serienmäßigen Aussergewöhnlichkeit wollte John etwas besonderes haben und startete sein Projekt. Es fing damit an, dass er alles, was im Wagen war, ausbaute und anschließend 60 mm aus der Dachhöhe und noch einmal 85 mm im Bereich der Fenster entfernte. Nun versah John das Innere des Wagens mit einer ordentlichen Wärmeisolierung und baute komplett neue Verkleidungen aus Glasfaser. Diese sind leider noch nicht ganz fertig und John spannt uns noch ein wenig auf die Folter. Doch wenn das Interieur nur im Ansatz so aussieht wie das Exterieur – wow!

„No Pain, no Gain“!

Das ist nämlich schon fertiggestellt wie man unschwer erkennen kann. Beim Design hat John keine Kompromisse gemacht! „No Pain, no Gain“! Bei den vielen Detaillösungen ist zweifelsohne jede Menge Schweiß geflossen. Zu der halbmatten Zweifarb-Lackierung gesellen sich zahlreiche Graphics, die neben den Pinstripings und Flammen auf dem zweiten Blick auffallen. Johns Mutter lieh ihm ein paar gehäkelte Tischdecken und half sogar bei der besonderen, zeitgenössischen Lackkunst in den dunkelbraunen Bereichen – cool, oder?

Dabei hätte John sicherlich auch einen seiner Jungs für diesen Job abstellen können, schließlich betreibt der Finne eine eigene Lackiererei. Doch die müssen tagsüber die Kohle reinscheffeln und Mummy durfte Nachtschicht schieben.

Witzige Grafiken

Doch nicht alles haben John und seine Mutter gemacht. Die Malereien an den vorderen Seiten stammen von dem schwedischstämmigen Robert Forsgren. Sie stellen auf der einen Seite den biertrinkenden, finnischen Weihnachtsmann und auf der anderen Seite zeigt eine Karikatur den ermordeten schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme, der einen Wheelie auf einem Motorrad macht – ein eber abstruser Insider-Witz.



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Das aussergewöhnliche Styling des "Bed Zzzzeppelin"-Schriftzugs stammt von Jussi Alasalmi und die bereits erwähnten Pin Stripings von Pekka „Wizzard“ Mannermaa. Die meisten der verbauten Chromleisten stammen von Johns anderem Projekt, einem 41er Lincoln Zephyr Custom, der den glänzenden Zierrat nicht braucht! Während weitere Chromleisten von einem Oldsmobile genommen wurden, stammen die Rückleuchten unverkennbar von einem Ford, im Speziellen von einem 62er Station Wagon.

Schließlich sind noch die Firestone-Weißwandreifen und die Custom-Radkäppchen auf den Stahlfelgen das „Icing on a Cake“ oder wie man bei uns sagt, das „Tüpfelchen auf dem i“.

Passende Zugmaschine

Auch wenn der Camper noch so cool aussieht, selbst fahren kann er noch nicht. Dafür braucht er die Hilfe von einer passenden Zugmaschine. Aus diesem Grund wählte John einen 49er Ford F1-Pick Up, den er ebenfalls erst im letzten Jahr gekauft hatte. Wie der Wohnwagen ist der Truck „noch nicht ganz fertig“.

Wie der Camper kommt der Laster in demselben matt-gold mit einigen Decals. Im Innern gibt es einige nette Details, wie z.B. die „fusselige“ Dachhimmelverkleidung oder das Cockpit des 41er Zephyrs.

Put a Ford in a Ford

Den Antrieb des Gespanns bildet ein 302-ci-V8 aus dem Hause Ford – allerdings aus dem Jahre 1984 und komplettiert mit einem AOD-Automatikgetriebe. Die Hinterachse stammt aus einem 520er BMW und auch vorne versieht keine Originalachse mehr ihren Dienst, stattdessen kam ein Frontclip aus einer 88er Corvette mit Einzelradaufhängung und Scheibenbremsen zum Einsatz.

Beide Achsen wurden wie der Wohnwagen mit einem Luftfahrwerk versehen und anschließend mit 15-zölligen Roadmaster-Felgen von American Racing und Weißwandreifen versehen.

So konnte es nun auf die ersten skandinavischen Events gehen, wirklich fertig wird solch ein Projekt bekanntermaßen ja nie, aber ein Update hat uns John für nächstes Frühjahr versprochen! Wir sind gespannt!



Text: Heikki Malinen, Thomas Frankenstein

Fotos: Heikki Malinen

AmeriCar-Facts

1949er Ford F1 & 74er Constructam

Antrieb: OHV-V8, 302 ci, 4.948 ccm, Edelbrock-Ansaugbrücke, -Vergaser, Chrom-Luftfilter, Alu-Ventildeckel, Doppelrohr-Auspuff; Automatikgetriebe, Heckantrieb

Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung (Corvette), Querblattfeder, Air-Ride-System, Scheibenbremsen; hinten Einzelradaufhängung (BMW), Air-Ride-System, Scheibenbremsen

Räder: 15“-American Racing Roadmaster mit Weißwandreifen

Sonstiges: Custom-Tailgate mit Schrumpfkopf, Ladefläche mit glänzendem Edelstahl, „Peep-Mirror“-Aussenspiegel, Lincoln-Zierrat, Farbe: Gold-Matt (Eigenmischung)

Innenraum: Zephyr-Instrumente, Devilbiss-Schalthebel, Fussel-Himmel, Zusatzinstrumente, Radio mit CD in Custom-Konsole

Anhänger: 74er Construktam mit 60 und 84 mm Sektioning, Air Ride System, Graphics, Lincoln-und Oldsmobile-Zierrat, 62er Ford Station Rückleuchten, Firestone-Weißwandreifen, Custom-Radkappen

65 Bilder Fotostrecke | Das perfekte Gespann: Daheim und Unterwegs: 1949 Ford Deluxe F1 & 1974 Constructam #01 #02

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5 Kommentare

  • r20874x4

    R20874x4

    Hallo! ...die Constructam Wohnanhänger sind BELGISCHER Fabrikat, nicht Holl*andisch!!, gucken Sie auch die BOURGOIS und WAWA "caravans" an... Grüssen aus caravan-land Belgien... R20874x4
  • vanoeli

    Vanoeli

    hatte auch nen Constructam Comet C aber BJ. 1965. Das Gespann ist einfach nur GEIL. Respekt
  • nubby

    Nubby

    Das ist wirklich mal was ausgefallenes. Sehr schön.
  • Gil

    Gil

    Das wäre das ideale, rollende forensische Labor für mich :-)
  • Eric

    Eric

    Das ist ja mal ein scharfes Gespann!

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