AmeriCar.de-Fahrbericht: 2010er Ford Mustang V6 Premium Cabriolet

Rechtzeitig zum Sommer kommt das beliebte US Car als Cabriolet nach Deutschland

AmeriCar.de-Fahrbericht: 2010er Ford Mustang V6 Premium Cabriolet: Rechtzeitig zum Sommer kommt das beliebte US Car als Cabriolet nach Deutschland
Erstellt am 5. August 2009

„Hot Town, Summer in the City“, gröhlt Alt-Rocker Joe Cocker im Radio – 'was könnte jetzt besser passen', denke ich, als ich letzte Woche im neuen 2010er Ford Mustang Cabriolet über die Straßen cruise.

Retro-Nachfolger

Seit der Vorstellung der 2005er Generation des Ford Mustang (S197) erlebt das US Car mit der Retro-Optik einen ungeahnten Zuspruch. Ende letzten Jahres stellte Ford den Nachfolger des Erfolgmodells auf der L.A. Auto Show vor und seit kurzem ist der liebevoll auch „Stang“ genannte Wagen auch auf dem deutschen Markt zu bekommen.

2010 Ford Mustang als V6

Wie beim Vorgängermodell gibt es den Mustang in der preiswerten Basisversion oder etwas sportlicher als GT. Je nach Version treibt ein vier Liter großer V6-Motor mit 210 PS bzw. in der GT-Version ein 4,6-Liter-Motor mit 315 PS den Sportwagen an. Wir entschieden uns für das elegante, „Sterling Grey Metallic“-farbene V6-Cabriolet, das uns von der Firma Greymarkets-Germany aus Neustadt an der Weinstraße zur Verfügung gestellt wurde. Unter der Haube steckt der bekannte Vier-Liter-V6-Motor, der mit einer optionalen Fünfstufen-Automatik gekoppelt ist - eine gute Wahl, denn schließlich wollen wir das Fahren ja genießen und die Zeit nicht mit unnötigem Herumschalten verbringen...

Front Look

Die Änderungen zum neuen Modell sind eigentlich dezent, dennoch wissen einige Details bei Insidern zu polarisieren. Wie gewohnt kommt der Mustang mit einer langgezogenen Haube und kurzem Heck. Die sportliche Front beginnt mit einer tiefergezogenen Motorhaube mit der Powerdome genannten Motorhaubenerhöhung und einem schnittigerem Grill. Die Fahrrichtungsanzeiger sitzen nun nicht mehr separat in der Frontstoßstange sondern zwischen Scheinwerfer und Grill. Die Nebelscheinwerfer sitzen bei den V6-Modellen im Stoßfänger, beim Achtzylinder wie gewohnt im Kühlergrill.

Coke-Bottle

Mit dem Schwung der neuen Radhäuser beginnt eine scharfe Karosserielinie, die, nur unterbrochen von dem hinteren Radhaus, bis zum Heck durchläuft. Dabei erhielt die Seitenlinie dezent den klassischen von den Pony und Muscle Cars bekannten Hüftschwung. Anstelle der klobigen Außenspiegel sitzen nun kleinere, optional teilweise lackierte, Spiegel.

Pony Tail

Das neue Heck wirkt dank der kleineren Rückleuchten, die nun zwei weiße Kammern aufweisen und der hochgezogenen Heckschürze viel schlanker und sportlicher. Hier hat sich Ford auch wieder eines Features erinnert, das es seinerzeit bei Modellen wie dem Ford Thunderbird oder Mercury Cougar gab: das sequentielle Blinken, bei denen die Kammern von innen nach außen in einer Reihe aufleuchten – für die USA ein nettes Gimmick, in Deutschland aber wegen der Zulassungsvorgaben leider nicht möglich.

Dafür kann man bei der Umrüstung die beiden weißen Kammern nun für Blinker und Rückfahrscheinwerfer nutzen -hässliche Zusatzlampen werden nicht mehr benötigt. Das Heck mit den gezogenen wirkenden Rückleuchten ist aber nicht jedermanns Sache – uns gefällt's und für viele sicherlich nur eine Frage der Gewöhnung.

Innenleben

Auf den ersten Blick wirkt das Interieur vertraut, doch die Änderungen, die Ford im Innenraum des neuen Modells vorgenommen hat, sind gewaltig. Aus den Kritiken der Kunden über die Qualität des Vorgängermodells in Sachen Interieur haben die Ford-Leute gelernt und qualitativ bessere Materialien verwendet und auch diese besser verarbeitet.

Das Armaturenbrett oberhalb ist unverkennbar Ford Mustang, allerdings nun in einer Ausführung mit weichem Material. Darunter sitzt eine schicke silberne Blende (opt.), die zur Mitte hin schmaler wird. Die neue, breite Mittelkonsole bietet dem optionalen Navigationssystem oder in unserem Falle dem Shaker-500-Soundsystem Platz. Wie schon beim Vorgängermodell blickt der Fahrer durch ein sportliches Drei-Speichen-Volant auf ein schickes Cockpit in Retro-Optik, das ebenfalls ein Update erfahren hat und das auch mit dem bekannten MyColor-System bestellt werden kann.

Passendes Ambiente

Praktisch sind die vielen kleinen Ablagen, von denen die in der Mittelkonsole sogar abschließbar ist. Die durch eine Klappe versteckten Getränkehalter sind sogar dank des im Premium-Paket enthaltenen „Ambient Lightning“ – wie auch andere Bereiche des Innenraums, zum Beispiel die Fußräume und Türverkleidungen durch kleine LEDs beleuchtet. Nettes Add-on sind die dazu passenden Einstiegsleisten mit beleuchtetem Mustang-Schriftzug.

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Verbessertes Fahrwerk

Baut der neue Mustang auf der Basis des Vorgängers auf, so wurde das Fahrwerk dennoch überarbeitet. Neue Stoßdämpfer, Federn und Stabilisatoren sorgen für eine verbesserte Straßenlage. In Sachen Sicherheit hat Ford auch nachgelegt und liefert nun alle Mustang Modelle serienmäßig mit ABS und dem AdvanceTrac genannten elektronischen Stablilitätsprogramm (ESP) aus.

Paketdienst

Der neue 2010er Ford Mustang rollt mit neuen Fünfspeichenfelgen, die wahlweise 17 bis 19 Zoll groß sind. Unser Testwagen kommt mit dem so genannten Pony Package, das 18“ polierte Alufelgen beinhaltet. Weitere Features des Option-Codes 202A sind lackierte Außenspiegel und Nebelscheinwerfer. An den Seiten kommen dazu ein Zierstreifen oberhalb der Schweller sowie das Pferdchen-Emblem auf den Kotflügeln. Weitere Extras sind Automatische Scheinwerfer-Funktion, Fußmatten mit gesticktem Logo, Heckspoiler und Chrom-Auspuffendrohr. Weiterhin bringt unser V6-Cabrio das Comfort-Paket (53B) mit, das neben einem sechsfach verstellbaren Fahrersitz, beheizte Vordersitze und einen selbstabblendenden Innenspiegel mit Kompass bietet.

Offene Fragen

Das Cabriolet kommt mit ein paar zusätzlichen Verstrebungen sowie serienmäßig mit Domstreben vorne, dennoch lassen Fahrbahn-Unebenheiten die Karosserie verwinden. Wer oben ohne fahren will, nimmt dieses kleine Manko aber gerne in Kauf! Schwieriger ist dagegen das Installieren der Persenning, die wie beim Vorgänger umständlich über das geöffnete Stoffdach gestülpt werden muss. Wie viele andere auch lassen wir die Persenning einfach weg und starten lieber gleich los!

Wir sind ja nicht auf der Flucht!

Der in unserem Testwagen verbaute V6-Motor ist ein altgedienter Antrieb, den Ford schon viele Jahre in diverse Fahrzeuge einbaut. Wie gewohnt gibt sich der 4.0-Liter agil und treibt das Cabriolet zügig an. Die Automatik schaltet störungsfrei und ehe ich mich versehe, habe ich bereits die hier vorgegebene Höchstgeschwindigkeit erreicht. Lässig lasse ich das Cabriolet ausrollen und genieße das fast zugluftfreie Gleiten über die Landstraßen – wir sind ja nicht auf der Flucht! Die Beschleunigung des V6-Cabriolets ist natürlich etwas langsamer als beim Achtzylinder angetriebenen GT, doch die Fahrleistungen sind keineswegs enttäuschend.

Fazit:

Auch wenn der GT dank einer Induction Sound Tube Technologie besser klingt, denke ich, es muss nicht immer V8 sein! Das von uns gefahrene V6-Cabriolet überzeugt, auch wenn hier und da Kleinigkeiten wie die Kabelführung am Innenspiegel verbessert werden könnten. Am Ende steht aber immer die Frage nach dem Preis und der ist im Vergleich zur Konkurrenz unschlagbar. Denn Importeur Jürgen Himpel von Greymarkets-Germany veranschlagt für das von uns gefahrene V6 Premium Cabriolet zulassungsfertig gerade mal 37.500 Euro!



Text: Thomas Frankenstein

Fotos: Bernd Himpel (2), Thomas Frankenstein

AmeriCar-Facts

2010 Ford Mustang V6 Premium



Antrieb: SOHC-V6, 245 ci, 4.009 ccm, 210 PS bei 5.300 U/min, 325 Nm bei 3.500 U/min, Verdichtung 9,7:1; Fünstufen-Automatik mit Overdrive, Heckantrieb, Achsübersetzung 3,31:1

Fahrwerk: Einzelradaufhängung vorne mit McPherson-Federbeinen, Stabilisator, Scheibenbremsen, Starrachse hinten mit Mehrlenker-Aufhängung, Schraubenfedern, Panhardstab, Scheibenbremsen

Räder: Polierte Leichtmetallfelgen, 8x18“, mit Pirelli PZero Nero, 235/50 R18

Länge x Breite x Höhe: 4.775 x 1.877 x 1.412 mm

Radstand: 2.717 mm

Leergewicht: 1.554 – 1.727 kg

Verbrauch: 8,9 l/ 100 km (komb.)

Extras: Pony Package, Automatikgetriebe, Interieur Upgrade, Persenning, Stoff- statt Vinylverdeck

Testwagenpreis: 37.500 Euro

Importeur: www.Greymarkets-Germany.de oder Tel. +49(0)6321/69798



Hier könnt Ihr den 2010 Ford Mustang Katalog als PDF downloaden!

40 Bilder Fotostrecke | AmeriCar.de-Fahrbericht: 2010er Ford Mustang Cabrio: Rechtzeitig zum Sommer kommt der Mustang als Cabriolet nach Deutschland #01 #02

6 Kommentare

  • ARON

    ARON

    @JUB: Bad ass looking car for a bad guy! ;)))
  • kleinestuerbchen2404

    Kleinestuerbchen2404

    @JUB: Das liegt sicherlich daran, dass volle Konzentration beim Fahrer vorhanden war :) Ich finde das neue Pferdchen ganz schick und ne Leistung hat es laut Bericht auf alle Fälle. ABBBBBEEEER ich muss gestehen, mein Herz schlägt mehr für die Oldtimer :) Oldies but Goldies ;) *lol*
  • AlexS

    AlexS

    Ich find den neuen gar nicht mal so schlecht, die Front mit den Blinkern ist toll!
  • JUB

    JUB

    Ganz verkniffen hinters Lenkrad geklemmt ;-)
  • ARON

    ARON

    Der geliftete Mustang ist qualitativ verbessert worden (besonders der Innenraum), aber ich bevorzuge sowieso den vorherigen...sieht besser aus.
  • Spirit

    Spirit

    Danke Tom für den objektiven Bericht und die herrlichen Bilder. Ich persönlich finde den Nachfolger meines 05ers sehr gelungen, besonders was den Innenraum angeht.

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