Viele Fahrzeuge haben eine Geschichte zu erzählen. Diese hier fängt mit der Liebe zwischen einem Mann und einer Frau an. Doug und Carolyn lernten sich in den Sechziger Jahren kennen. Damals fuhr Doug Graf eine rote 1961er Chevrolet Corvette. Carolyn verliebte sich in ihren heutigen Mann und auch in seine Corvette – Liebe geht durch den Wagen!

Lakewood, 1993: Oft dachten die beiden an ihre Anfangszeit zurück und an die rote 61er Corvette - Carolyn trauerte dem Wagen hinterher. Doug hätte sich nun auf die Suche begeben können und hätte sicherlich ein adäquates Fahrzeug gefunden, doch ein solches Modell wäre für Carolyn nicht alltagstauglich genug gewesen.

Doug kaufte schließlich doch eine Corvette, allerdings eine 62er, und modifizierte diese so, dass der Body über ein 93er Chassis passte. Mit diesem Umbau fuhr Doug auf verschiedene Shows und erntete jede Menge Auszeichnungen.

62er Corvette im 3d-Scan

Das lieferte jede Menge Anreiz und so gründete der Amerikaner die Firma Classic Reflection Coachworks und entwickelte auf Basis einer C5 Corvette einen neuen Prototyp. Zusammen mit der Firma Resolutions (einer Tochterfirma der Boeing Aircraft Gruppe) designte der Amerikaner mittels CAD-Programmen eine 62er Corvette auf der C5-Basis.

Die so gewonnenen Daten gingen an einen Formenbauer, der ein 1:2 Modell erstellen sollte, um sich ein reales Bild von dem Fahrzeug zu verschaffen. Anschließend bekam dieser den Auftrag, die Formen für das 1:1-Modell zu bauen. In diesen Formen entstehen unter Vakuum die aus einer speziellen Mischung mit Karbonfasern heiß gebackenen Karosserieteile wie Front, Heck und Türen.

Bau nach Kundenwünschen

Das Tolle an diesem Umbau ist, dass diese Teile so designt sind, dass sie an die vorhandenen Aufhängungspunkte für Türen und zu dem Interieur etc. passen. Dennoch handelt es sich im Falle der CRC-Corvette um kein Kit-Car - jedes Modell wird in Handarbeit und erst auf Kundenwunsch gefertigt. Dabei wird auch das Interieur (Sitze/Teppich) entsprechend umgebaut.

Auf der SEMA Show 2004 in Las Vegas, NV (USA) feierte die CRC Vette ihre Weltpremiere. Seitdem sind schon über 60 dieser Fahrzeuge – darunter nicht nur wie anfangs Cabriolets sondern auch Hardtops (mit herausnehmbaren Dach) und Coupes hergestellt worden.

CRC - auch in Europa

Ein Cabriolet davon gehört Karen Wagner aus Friedrichshafen am Bodensee (D). Die gebürtige Amerikanerin ist die erste Besitzerin einer solcher CRC Corvette in Europa. Die 34-Jährige ist die Nichte von CRC-Boss Doug Graf und will sich aufgrund der hohen Nachfrage um den Europa-Vertrieb der CRC-Corvette kümmern und gründete dazu ihre eigene Firma „Classic Reflections“, die den TÜV-konformen Umbau in Deutschland für 107.000 Euro (inkl. Transport, Zulassung etc.) anbietet.

Die CRC-Corvette ist ein ziemlich exklusives Fahrzeug, das natürlich den Kundenwünschen entsprechend gefertigt wird. In der Regel nimmt ein Umbau acht bis zehn Wochen in Anspruch. Derzeit kann CR Coachworks ca. vier Corvetten im Monat bauen, so dass es zu ein paar Monaten Wartezeit kommen kann. Dafür besitzt man später ein ziemlich einzigartiges Auto...



Text & Fotos: Thomas Frankenstein



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AmeriCar-Facts

1962/2001 Corvette CRC

Antrieb: OHV-V8-Motor, 350 ci, 5.735 ccm, 344 PS, Einspritzanlage, Vierstufen-Automatik, Heckantrieb

Fahrwerk: Vorne bestehend aus Einzelradaufhängung mit Querblattfeder, Gasdruckdämpfer, Stabilisator, Scheibenbremsen; Hinten bestehend aus Einzelradaufhängung mit Stabilisator, Querblattfeder, Gasdruckdämpfer, Scheibenbremsen

Räder: Leichtmetallfelgen, 8,5x17“ vorne mit 245/45 R17, 9,5x18“ hinten mit 275/40 R18

Sonstiges: Umbau von Classic Reflection Coachworks (CRC), Lakewood, WA (USA)

28 Bilder Fotostrecke | Classic Reflections - 62er Corvette auf C5-Basis: Die Mischung macht's: Moderne Performance und legendäres Styling: 62/01er Corvette #01 #02