Endlich! Das Trio ist komplett! 2010er Chevrolet Camaro im Fahrbericht

Mit dem Modern Muscle Car unterwegs

Endlich! Das Trio ist komplett! 2010er Chevrolet Camaro im Fahrbericht: Mit dem Modern Muscle Car unterwegs
Erstellt am 7. Oktober 2009

Nach Ford Mustang und Dodge Challenger ist mit dem Chevrolet Camaro der dritte Retro-Renner auf der (deutschen) Straße. Grund für AmeriCar.de, den Modern Muscle aus dem Hause Chevrolet in einem Fahrbericht vorzustellen.

Für viel Aufregung hat der 2010 Chevrolet Camaro bereits in der US-Car Gemeinde auf beiden Seiten des großen Teiches schon vor der Auslieferung gesorgt. Neben vielen Spekulationen über Ausstattungen gab es immer wieder auch Kritik. Kritik am Design und auch an der Qualität des Sportwagens. AmeriCar.de geht der Sache mal auf den Grund und Auto Center Irgel aus Königswinter war so freundlich, uns dafür ein Fahrzeug zur Verfügung zu stellen.

Die äußere Optik des Chevrolet Camaros teilt bereits die Gemeinde, wir finden allerdings, dass die Designelemente und Linien zweifelsohne retro sind und das ist durchaus positiv gemeint. Erinnern doch Grill, Seitenlinie und Heck eindeutig an die erste Generation des Sportwagens. Alles ist aber natürlich an die heutige Zeit adaptiert und so auch etwas größer ausgefallen und mit weniger Chrom versehen als zu den oft zitierten Glanzzeiten. Dennoch fällt der Camaro auf! Selbst in dem gegenüber den anderen erhältlichen Farben dezenten Schwarz drehen sich unentwegt Köpfe von anderen Autofahrern und Passanten nach dem außergewöhnlichen Sportwagen um.

400 PS beim 2010er Camaro SS

Der Camaro ist als Sechszylinder mit 3,6-l-V6 und mit einem 6,2-Liter großen V8 erhältlich. Während der V6 mit 300 PS angegeben wird, leistet der V8 satte 400 Pferdestärken. Das von uns gefahrene Modell ist ein so genanntes 2SS Modell mit Achtzylinder, das mit allen erdenklichen Extras ausgestattet ist. Das fängt äußerlich schon bei den schicken 20”-Leichtmetallfelgen an und geht im Innern mit der Boston Acoustics-Soundanlage und dem “Inferno Orange Interieur Accent Trim”-Paket weiter.

Die Front des SS-Modells beeindruckt mit einer tiefgezogenen Schnauze mit riesigem Lufteinlass unterhalb und einer kleinen Lufthutze oberhalb des Grills. Tribut an die Moderne sind die Xenon-Scheinwerfer mit Standlichtringen á la BMW.

Was so brachial auftritt, hinterlässt auch am Heck einen bleibenden Eindruck: eine wuchtige Schürze mit angedeutetem Diffusor dominiert die Heckpartie, in der – dem Original folgend – zwei doppelte Rückleuchten sitzen. Nur die Rückfahrscheinwerfer wirken hier irgendwie verloren.

Coke-Bottle Schwung wie beim ersten Camaro

Die Seitenlinie kann seine Kopiervorlage ebenfalls nicht verschweigen, ein satter Hüftschwung und ein ausgestelltes hinteres Radhaus erinnern an die Muscle Cars und das Design der Coke-Bottle-Bodys aus dieser Zeit.

Schließlich mussten die Designer nicht nur den Wünschen nach Retro-Optik nachkommen sondern auch die gewaltigen Räder unterbringen. Serienmäßig kommt der Camaro bereits mit 18-Zöllern (LS), die beim LT-Modell gegen Alufelgen in 18” bzw. 19” und beim SS gegen 20-Zöller getauscht werden. (Ganz) Schön groß!

Moderner Innenraum mit Retro-Elementen

Groß ist auch der Innenraum des Camaros, zumindest in der ersten Reihe, denn wie das einstige Pony Car aus den Sixties ist der 2010er Chevrolet Camaro eher ein “Zwei plus Zwei” denn ein reiner Viersitzer, erst recht wenn normal gewachsene Mitteleuropäer am Volant sitzen. Auch im Interieur haben die Designer Retro-Elemente verbaut: Camaro-Fans erkennen sofort die vier kleinen Zusatzsinstrumente auf der Mittelkonsole.

Die Verarbeitung und Qualität des Innenraums ist soweit okay – keine Spur von Plastikwüste sondern im Vergleich zu anderen US-Cars sogar noch eine Spur besser. Sicherlich “lebt” das Interieur unseres Testwagens aber auch von dem Upgrade mit den orangefarbenen Akzenten. Diese finden sich auf den Türverkleidungen, dem Armaturenbrett, den Sitzen und den Nähten am Lenkrad und Mittelkonsole wieder.

Eines der Highlights ist sicherlich auch das Cockpit mit den beiden in eckige Tunnel gefassten blau hinterleuchteten Rundinstrumenten mit zentraler Multifunktionsanzeige, die sogar deutsch kann! Davor liegt ein Dreispeichenlenkrad mit Radiofernbedienung und Schaltwippen für das Automatikgetriebe gut in der Hand. Der Camaro ist für Freunde des sportlichen Fahrens auch mit Schaltgetriebe verfügbar, wir aber lieben es, schaltfaul zu cruisen und fuhren den 6,2-Liter-V8 lieber mit Automatik.

Weiterlesen...

...auf der nächsten Seite! HIER KLICKEN!


Cruisen ist das Stichwort, welches im ursprünglichen Sinne ja Reisen bedeutet. Auf große Reise sollte man mit dem Camaro vielleicht nicht gehen, oder nur kleines Gepäck mitnehmen, denn die Öffnung zum Kofferraum ist nicht größer, als dass eine Sporttasche durchpasst. Auch zum Einkaufen von Getränkekisten ist die Luke sicherlich hinderlich, auch wenn in den Kofferraum selbst eine Menge reingeht! Aber was verlangen wir bei einem Sportcoupé? Solange wir keinen Gepäckträger für den Kofferraum benötigen wie Mazda MX-5 und Co. benötigen ist alles okay, oder?

Der Camaro ist eine Sound- und Fahrmaschine!

Der Erstkontakt mit dem neuen Camaro beginnt mit dem Öffnen der Türen und dem Blick auf die schicken Einstiegsleisten mit Chevrolet-Schriftzug. Danach nehmen wir Platz auf den gut konturierten Sitzen mit scheinbar integrierter Kopfstütze. Auf den ersten Blick fühlt man sich wohl, obwohl die vielen Schalter und Drehknöpfe in der Mittelkonsole einen zweiten Blick benötigen, bevor wie losfahren. Was stört ist lediglich die Aussicht schräg nach hinten, der Blick ist durch die breite Säule versperrt, aber die stylischen Außenspiegel helfen! Der Dreh am Zündschlüssel erweckt den Achtzylinder zum Leben und sorgt für ein dezentes Grollen aus dem doppelflutigen Auspuff, das sich mit jedem Gasstoß zu verstärken scheint.

Auch während der Fahrt quittiert der Motor, der mit einer “Active Fuel Management”-Zylinderabschaltung ausgestattet ist, Zwischenspurts und Herunterschalten mit einem tiefen, aber eher unterschwelligem Grollen. Gut so, schließlich wollen wir nicht (negativ) auffallen. Doch das fällt schwer, der Golf-Fahrer an der Ampel gegenüber hat uns schon entdeckt und fällt fast aus seinem Sportsitz – zu unserer Freude.

Die “Flucht” fällt leicht, dank des agilen 6,2-Liter-Motors mit 400 PS und 535 Nm und dem ausgesprochen gutem Fahrwerk, was sicherlich einige Experten ausschließlich der nun verbauten Einzelradaufhängung hinten danken werden, doch sooo schlecht sind oder waren die bei Amerikanern beliebten Starrachsen nun auch nicht! Der Fahrkomfort ist aber in der Tat angenehm und auch ausreichend straff. Neben der guten Lenkung ist auch das gute Bremsverhalten des Camaros zu bemerken.

Brembo-Scheibenbremsen gibt's beim SS-Modell!

Neben der guten Lenkung ist auch das gute Bremsverhalten des Camaros zu bemerken. Kunststück, hier sorgt schließlich eine Brembo-Scheibenbremsanlage für der Leistung angemessene Verzögerung. Den Spurt auf die 100-km/h-Marke schafft der Camaro in weniger als fünf Sekunden und mehr als 250 km/h sind nicht drin, dann nämlich begrenzt die Elektronik den Vorschub des Sportcoupés.

Auch den Camaro gibt's derzeit (nur) beim Importeur!

Wie Ford Mustang und Dodge Challenger wird der 2010er Chevrolet Camaro von der Herstellern offiziell nicht angeboten, Chevrolet will zwar den Camaro im nächsten Jahr verkaufen, derzeit aber sind die coolen Modern Muscles nur über die freien Importeuren wie Auto Center Irgel, der den von uns gefahrenen Camaro für 49.800 Euro anbietet, zu beziehen...



Weitere Fahrberichte, auch von dem 2010 Ford Mustang und dem aktuellen Dodge Challenger gibt es hier!

AmeriCar-Facts:

2010 Chevrolet Camaro

Antrieb: OHV-V8 (L99), 6.162 ccm, 400 PS bei 5.000 U/min, 535 Nm bei 4.500, Verdichtung: 10,7:1, Benzineinspritzung, Actice Fuel Management (Zylinderabschaltung), Doppelrohrauspuff, Sechsstufen-Automatik, Heckantrieb, Achsübersetzung 3,27:1

Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung mit Doppelquerlenker, Mehrlenkerstreben, Stabilisator, Schraubenfedern, Gasdruckdämpfer, 355 mm Brembo-Scheibenbremsen mit vier Kolben; hinten Mehrlenker-Hinterachse, Schraubenfedern, Gasdruckdämpfer, Stabilisator, 365 mm Brembo-Scheibenbremsen mit vier Kolben

Räder: Leichtmetallfelgen, vorne 8x20” mit Pirelli P Zero 245/45 ZR20 und hinten 9x20 “ mit 275/40 ZR20

Sonstiges: 2SS-Ausstattung, Ledersitze, Interieur-Paket, Schiebedach, Xenon-Scheinwerfer, Standlichtringe, RS-Appearance Paket mit 20“, Heckspoiler, DIC-Multifunktionsanzeige, Schaltwippen

Radstand: 2.852 mm

Länge x Breite x Höhe: 4.836 mm x 1.918 mm x 1.377 mm

Spur: 1.618 mm vorne/hinten

Leergewicht: 1.779 kg

Gewichtsverteilung vorn/hinten (%): 52/48

Kofferraum: 320 l

Tankinhalt: 71,9 l

Verbrauch: 10,2 l (Werksangabe)

CO2-Emission: 315 g/km

Vmax: 250 km/h (abgeregelt)

0-100 km/h: ca. 5 Sekunden

Importeur/Bezugsquelle: ACI Auto Center Irgel, Königswinter, Auto Center Irgel, Tel. +49(0)2244/9182-22

Preis: 49.800 Euro

31 Bilder Fotostrecke | Endlich! Das Trio ist komplett! 2010er Chevrolet Camaro im Fahrbericht: Mit dem Modern Muscle Car unterwegs #01 #02

3 Kommentare

  • Balu

    Balu

    Der neue Camaro kommt wirklich schick daher. Was mir besonders gut gefällt, ist das Chevrolet das "Thema" deutlich mutiger angegangen ist. Haben Ford und vor allem Chrysler versucht, "alte" Formen einfach nur in ein neues Fahrzeug zu integrieren, ist Chevy hergegangen und hat einzelne Retroanleihen aggressiv und modern interpretiert - nicht ein kpl. Fahrzeugmodell. Leben Mustang und Challenger in erster Linie von ihrem direkten Vergleich zu den Vorlagen, wirkt der Camaro deutlich eigenständiger. Auch wenn ich eher Fan der alten Karossen bin, muss ich sagen, dass alle 3 (also Camaro, Chally und Mustang) jeweils für sich betrachtet ein deutlicher und richtiger Schritt sind gegen die japanisierte Formensprache der letzten Jahre. Mit diesen Fahrzeugen kann man sich als Ami-Fan deutlich leichter identifizieren, als beispielsweise mit Autos vom Schlage eines Buick Lucerne und Co.
  • mitch

    Mitch

    wirklich sehr schöner Wagen!!
  • mparadizer

    Mparadizer

    Saustarker Wagen! Das wäre was für mich!

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community