Fahrbericht Chevrolet Corvette C8

Ferrari Jäger

Fahrbericht Chevrolet Corvette C8: Ferrari Jäger
Erstellt am 16. November 2022

Die Chevrolet Corvette ist ein legendäres Sports Car. Seit der Premiere in den Fünfziger Jahren wollte das amerikanische Auto immer etwas europäischer sein, was sich immer wieder auch vor allem im Design widerspiegelte. Seit einiger Zeit hat Chevrolet ganz klar eine Marke auf dem Kieker - nicht unbedingt zur Freude der Corvette-Fans.

Wir schreiben das Jahr 2003. Ein bekanntes US-Car Magazin titelt "Die neue Corvette" und bildet die Zeichung der kommenden Corvette Generation C6 ab. Nicht nur in Sachen Design war die Corvette eine "Revolution" und der Aufschrei in der Szene groß, doch schließlich hat man sich an das Design gewöhnt. Die Entwicklung bei der C7 ging bereits in die aktuelle Richtung und lehnte sich optisch an die italienische Marke mit den vorwiegend roten Sportwagen deutlicher an.

Mittelmotor für mehr Balance

Mit der aktuellen C8 Generation wollen die Amerikaner jetzt endlich die Italiener übertrumpfen und gehen dafür grundlegend neue Wege, denn der 482 PS und 613 Nm starke 6,2-Liter große V8-Motor ist wie bei Ferrari (und auch bei Lamborghini oder McLaren) nicht mehr im Bug eingebaut, sondern mittig im Rahmen aus Aluminium und Karbon - bei der Coupé-Version hübsch unter einer Fiberglas-Haube direkt hinter die Sitze gequetscht. Das senkt den Schwerpunkt, verlagert die Gewichtsverteilung vor allem zur besseren Balance genau in die Mitte des Fahrzeugs.

America's Sports Car #1 beschleunigt ohne Unterlass gen Horizont, dabei sitzen wir gerade mal in dem Basis-Modell und in keiner ZR1 oder Z06. Von 0 auf 100 katapultiert die Corvette in 3,5 Sekunden, das Limit liegt erst bei 296 km/h und das obwohl die Corvette alles andere als ein Leichtgewicht.

Sportlich bequem

Doch der Ami kann entgegen der üblichen Meinung nicht nur Geradeaus! Dank der Positionierung der Motors wird die Lenkung entlastet und die Antriebsräder mehr belastet, was für ein besseres Fahrverhalten sorgt - der Amerikaner wirkt nun viel agiler und die Lenkung extrem präzise - auch schon im Tour oder Reise-Modus. Mittels Drehversteller können wir zwischen verschiedenen Modi wählen, komfortabel reisen, sportlicher Fahren oder Rennstrecke - je nach Art sind Lenkung, Bremse, Fahrwerk und sogar der Auspuff bzw. dessen Klang abgestimmt.

Das Cabrio bietet mehr Platz

Einer der großen Vorteile der Corvette gegen über ihrer Mitbewerber: Sie bietet mit ihren zwei Kofferräumen im Bug und im Heck mehr Platz fürs Gepäck. Alledings nur, wenn man beim Coupé das Hardtop auf dem Dach lässt. Das muss nämlich in den hinteren Kofferraum so dass da kein Koffer mehr rein passt. Beim Cabrio versenkt sich das Klappdach platzsparend über dem Motor, und es bleibt jede Menge Kofferaum. Wermutstropfen: Dafür gibt es aber keine Plexiglas Abdeckung. 

Auch wenn sich das Design der Corvette mit anderen Supersportwagen misst, bleibt noch etwas von dem legendären Coke-Bottle-Look früherer Modelle erhalten, so zum Beispiel bei den vorderen Kotflügeln gut erkennbar. Dieser schwung hilft tatsächlich, die Corvette in der Spur zu halten, zum Felgenfreundlichen Einparken längst zum Bordstein gibt es aber eine besser funktionierende 360°-Kamera. 

Krieg der Knöpfe oder "The Wall"

Der Innenraum präsentiert sich völlig neu: Eine Schalterleiste, die sich wie eine Wand vom Armaturenbrett zwischen den beiden Sitzen zieht, beinhaltet die wichtigsten Knöpfe für Klimaanlage usw., die sich auch über den großen Touch-Sceen bedienen lassen. Der Fahrer blickt auf ein komplett digitales Cockpit, das fast quadratisches Lenkrad liegt überraschend gut in der Hand und ist oben und unten abgeflacht, damit man besser drüberschauen bzw. man leichter einsteigen kann.

Die Corvette ist garagentauglich

Fun-Fact: Die Corvette ist garagentauglich. Allerdings erschweren die breiten, bzw. dicken Türen den Zugang. In meiner heimatlichen Garage, die schon etwas größer als die "Norm" ist, passt der Sportwagen gut rein, ich komm allerdings nicht mehr raus. Die Lösung war, offen in die Garage zu fahren, dann auszusteigen, bzw. herauszuklettern und danach das Verdeck zu verschließen. Über die Schlüsselfernbedienung konnte ich das Verdeck dann zum Einsteigen vorab öffen und die Corvette aus der Garage fahren.

Rücksicht und Vorsicht

Der Blick in den Rückspiegel ist etwas eingeschränkt, will heißen, man sieht nicht wirklich viel. Zum Glück gibt es diesen digitalen Innenspiegel, quasi ein Monitor der das Bild einer rückwärtig montierten Kamera anzeigt. Der Blick in diesen ist wegen dem geänderten Schärfepunkt etwas gewöhnungsbedürftig und zum anderen funktioniert dieser nur bei geschlossenem Verdeck, da die Kamera an der oberen Dachkante sitzt.

Die Corvette in der achten Generation spielt dank Mittelmotor und Co. tatsächlich in einer Liga mit Ferrari, doch nicht preislich! Detroit ist nicht Maranello und so startet die Corvette - vergleichsweise günstig - bei 89.900 Euro für die Coupé-Version und 96.400 Euro für das Cabriolet. Die von uns getestete Version kostete 113.550 Euro und das ist immer noch ein Kampfpreis...

2022er Chevrolet Corvette Cabriolet

Motor: 6,2-Liter V8, 482 PS bei 6.450 U/min, 613 Nm

Kraftübertragung: 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, Heckantrieb

Räder: 8,5x19" und 10x20" mit 245/35 ZR19 und 305/30 ZR20

Basispreis des Testwagens 3LT: 100.050 Euro

Sonderausstattung: Außenfarbe "Rapid Blue" (2.200,-), Nappa-Leder und Microfaser (1.000,-), Innenverkleidung mit Karbonfaser (1.500,-), Sicherheitsgurte in blau (400,-), Carbon-Flash Farbakzente (1.500,-), Dach in Carbon-Flash (1.500,-), Alu-Felgen 8,5x19" und 10x20" (950,-), Magnetic Selective Ride Control (2.400,-), Front Lift (1.950,-), Batterieschutzoaket (100,-)

Gesamtpreis des Testwagens: 113.550 Euro

37 Bilder Fotostrecke | Fahrbericht Chevrolet Corvette C8: Ferrari Jäger #01 #02

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