Schon gefahren: 2011er Ford Mustang GT 5.0

„Rollin' in my 5.0!“ Die US-Car Legende kommt mit neuem Motor

Schon gefahren: 2011er Ford Mustang GT 5.0: „Rollin' in my 5.0!“ Die US-Car Legende kommt mit neuem Motor
Erstellt am 2. Juli 2010

Schon im Dezember letzten Jahres – kurz vor Weihnachten - kam die große Nachricht heraus: Der Ford Mustang kommt ab dem 2011er Modelljahr mit neuen Motoren! Der betagte 4.0-Liter-V6 wird durch einen modernen 305 PS starken 3,7-l-V6-Motor ersetzt und unter der Haube des Mustang GT schlägt anstelle des bewährten 4,6-Liter-V8 der neue 412 PS starke 5.0-Liter-V8. AmeriCar.de konnte nun die ersten Eindrücke mit dem neuen 2011er Ford Mustang sammeln.

Mit dem 5.0 kommt eine Legende in den Mustang zurück, wenn auch nur namentlich. Denn der neue V8 hat mit dem von 1979 bis `95 verwendeten gemeinsam und ist eine Neuentwicklung, besteht aus Aluminium und kommt mit moderner Vierventil-Technik (DOHC) und variabler Ventilsteuerung (Ti-VCT). Zudem ist der neue „Five-Point-Oh“ leistungsstärker und soll dabei noch sparsamer sein. Ford gibt einen Verbrauch von gerade mal 9,0 Litern auf der Autobahn an, im Stadtverkehr soll der Kraftstoffverbrauch bei 13,8 Litern liegen.

Neue Optik auf den zweiten Blick

Von dem bekannten Auto-Importeur USCars24 aus Wuppertal bekamen wir einen 2011er Ford Mustang GT Premium mit dem neuen 5.0-l-V8 und Automatik. Optisch unterscheidet sich das 2011er Modelljahr nicht viel von dem für 2010 neu aufgelegten Ford Mustang – eine minimal veränderte, aerodynamischere Front und das neue 5.0-l-Emblem auf dem Kotflügel machen das 2011er Modell u.a. aus.

Updates

Ein 2010er Modell sind wir von AmeriCar.de bereits im letzten Jahr gefahren, damals handelte es sich allerdings um ein 2010er Ford Mustang V6 Premium Cabriolet. So ganz unbekannt war uns der neue Stang also nicht, auch wenn Ford zum 2011er Modelljahr einiges auf den neuesten Stand gebracht hat.

Das Interieur hat gegenüber dem S197 an Qualität gewonnen

Nach dem gewohnt bequemen Einstieg blicke ich auf das Cockpit mit den beiden großen Rundinstrumenten, die optional auch wieder mit dem MyColor-Farbenspektrum erhältlich sind. Viel hat sich hier zu 2010 nicht geändert, beim Blick in die Außenspiegel bemerke ich aber die neuen integrierten Tot-Winkel-Spiegel – etwas gewöhnungsbedürftig, der kleine Wölbspiegel im großen Spiegel

Sechs statt fünf Gänge bzw. Fahrstufen

In Sachen Technik haben die Ford-Leute nicht nur bei den Motoren Hand angelegt, auch die Kraftübertragungen sind neu: Der Mustang ist so sowohl anstelle mit nur fünf Gängen ab sofort mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe oder einer Sechsstufen-Automatik im Angebot, beide sollen –in Kombination mit der recht langen, serienmäßigen Achsübersetzung (3,15:1 bei A/T, 3,31:1 bei M/T) - zur Kraftstoffersparnis beitragen.

3,2,1 - Ignition

Ich starte den Stang mit Drehen des bewährten Zündschlüssels in der Lenksäule und mit einem heiseren Fauchen springt der Fünf-Liter-Motor an. 412 Pferde, und damit rund 100 mehr als beim 4,6-Liter V8, warten wie beim Start eines Galopprennens auf das Einlegen der Fahrstufe und meinen Tritt auf’s Gas! Doch noch säuselt der V8 dezent im Leerlauf.



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Das leise Säuseln wechselt zu einem lauten Bollern

Ein Blick rundum und in den Spiegel - Bahn frei, mein rechter Fuß wird schwerer und der Mustang schiebt los, als wenn bei C&A Schlussverkauf wäre. Dabei dreht der Motor sauber hoch und die Sechsstufen-Automatik wechselt fast nicht spürbar die Fahrstufen – absolut Hammer! Vor allem, weil sich das leise Säuseln in ein lautes Bollern ändert. Auch beim lockeren Cruisen durch City klingt der Stang gut, erst recht wenn es zwischendurch kurz mal im rechten Fuß juckt…

Gute Kurvenlage aber wenig Platz hinten

Die „Charcoal-Black“-farbenen Leder-Sitze sind bequem und geben mir auch auf zügig gefahrenen Landstraßen genügend Seitenhalt, aufgrund meiner Größe von rund 1,90 Metern wird der Mustang allerdings zum 2+2 Sitzer – hinter mir möchte eigentlich wohl niemand mehr sitzen! Dass ich mit dem Mustang so schön über den kurvigen Asphalt rasen kann, liegt u.a. an der elektrisch unterstützten Lenkung und an dem verbesserten Fahrwerk, das die Ford-Leute ab dem 2011er Modelljahr in dem Mustang GT verbauen.

Unter der Haube

Nach dem kleinen (Wunsch-)Konzert folgt jetzt der obligatorische Blick auf den Zeremonienmeister. Haube auf und …. – wow! Der Motor versteckt sich unter einer – mal zur Abwechslung – schicken Abdeckung. Groß prangt das verchromte 5.0-l- Logo oberhalb des Ansaugtraktes, ein GT-Logo fand auf der Domstrebe Verwendung! Ansonsten sieht der Motorraum aus wie bei jedem Neuwagen…

Volles Programm in Sachen Ausstattung

Widmen wir uns lieber den Features des 2011er Mustangs, den es als V6 und GT und jeweils einer Premium-Ausführung gibt. Unser Testwagen ist ein GT Premium den Extras Shaker 500 Soundsystem mit europäischen Frequenzen, Rückfahrkamera, km/h-Tacho, Komfort-Paket mit Sitzheizung, sechsfach elektr. verstellbarem Fahrersitze und selbst abblendendem Innenspiegel, MyColor-Instrumentenbeleuchtung, Sicherheitspaket mit aktiver Alarmanlage und Felgenschlössern sowie 19“-Leichtmetallfelgen mit Pirelli PZero in 245/45 ZR19 – und das ist bei Weitem nicht alles, wie mir ein Blick in den Order Guide verrät!

Der von uns gefahrene 2011er Ford Mustang GT Premium ist dennoch schon sehr gut ausgestattet. Ford will trotz des großen Erfolges des S197 Mustangs das amerikanische Auto in Europa nicht anbieten, Importeure wie Dieter Thiel von USCars24 freut das auch trotz gestiegenem Dollar-Kurs. Summa Summarum kostet das Amerikanische Auto bei dem Wuppertaler US-Car Importeur rund 45.000 Euro – der Basispreis liegt bei 38.300 (GT) bzw. 41.300 Euro (GT Premium).

Alternativen in Sachen Mustang?

Wer mehr Wert auf die Optik denn auf die Motorisierung legt, für den ist vielleicht der Mustang V6 mit dem neuen 3,7-Liter V6 interessant, der immerhin mit 305 fast soviel Leistung hat wie der alte bis Modelljahr 2010 verbaute 4,6-Liter V8 und dabei nur 31.800 Euro als Einstiegspreis kostet. Ihr wollt lieber ein Cabriolet als ein Coupé? Auch kein Problem, USCars24 verlangt in der einfachen V6 Version 36.600 Euro, das GT Premium Convertible kostet 46.500 Euro in der Basis. Bei der Auswahl kann man sich (fast) nicht entscheiden, oder? Ich für meinen Teil halt es da mit Vanilla Ice, der einst sang „Rollin‘ in my 5.0“ – nur schade, dass ich den Mustang wieder abgeben musste…



Text & Fotos: Thomas Frankenstein / AmeriCar.de

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AmeriCar-Facts:

2011 Ford Mustang GT Premium



Antrieb: DOHC-V8, Ti-VCT, vier Ventile pro Zylinder, 302 ci, 4.951 ccm, 412 PS bei 6.500 U/min, 526 Nm bei 4.250 U/min, Verdichtung 11,0:1; Sechsstufen-Automatik, Heckantrieb, Achsübersetzung 3,15:1

Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung, Schraubenfedern, Gasdruckdämpfer, Stabilisator, 336 mm-Scheibenbremsen; Starrachse hinten, Längslenker, Schraubenfedern, Gasdruckdämpfer, Panhardstab, Stabilisator, 300 mm-Scheibenbremsen

Räder: Leichtmetallfelgen, 8x18“ mit Pirelli P Zero in 235/50 ZR18

Länge x Breite x Höhe: 4777 x 1877 x 1417 mm

Radstand:v 2717 mm

[b]Leergewicht: 1622 – 1695 kg

Basispreis: 41.300 €

Testwagenpreis: 45.048 €

Aufpreispflichtige Extras: Sechsstufen-Automatik (92H, 1.108 €), Rückfahrkamera (77C, 429 €), 19“-Felgen (64X, 1.108 €), Komfort-Paket (53B, 663 €), Sicherheitspaket (43S, 440 €)



Infos: www.uscars24.de

Hier noch die offizielle 2011 Ford Mustang Brochüre als pdf

2011 Ford Mustang Brochure

39 Bilder Fotostrecke | Schon gefahren: 2011er Ford Mustang GT: „Rollin' in my 5.0!“ Die US-Car Legende kommt mit neuem Motor #01 #02

5 Kommentare

  • Andi

    Andi

    Auch nur EIN Kennzeichen??? Oh, natürlich, ihr von americar.de habt ja auch nur eine Modellvariante des 2011er Mustang vorgestellt und gefahren. Da reichte denn ja das Kurzzeitkennzeichen EN-04245 !!! Anderen reicht jedoch auch EIN Kurzzeitkennzeichen, um innerhalb der 5-Tagesfrist mehrere, in diesem Falle ZWEI Fahrzeuge zu bewegen. Vielleicht hat es eine mir unbekannte Gesetzesänderung gegeben, die es ermöglicht, mit EN-04467 mit Ablaufdatum 19.07.2010, einmal den V6 im öffentlichen Verkehrsraum zu bewegen und dann auch mal den V8. Ohne diese Änderung wäre doch niemand so dreist, Verkehrsstraftaten (Verstoß Pflichtversicherungsgesetzt, Kennzeichenmißbrauch) zu begehen und diese dann auch noch mittels Fotos und anschließender Publikation (09/10) einem breiten Publikum zu dokumentieren. Oder? Oder doch? Man verzeihe mir das Wortspiel Chrom und Pannen als Ausdruck einer lediglich persönlichen Meinung.
  • Smallblockbear

    Smallblockbear

    Wenn es eine amerikanische Ikone eines kleinen zukunftsorientierten, nach modernen Gesichtspunkten konstruierten Sportwagens gab, denn war das für mich der Fiero - der würde phantastisch in die aktuelle Zeit passen. GM war leider nicht mutig genug, den Wagen weiterzubauen, als er endlich so gestrickt war, wie er von Anfang an hätte sein sollen. So hat Pontiac dieses Feld den Japsen überlassen. Den Mustang hingegen würde ich hingegen nicht in diese Schublade stecken wollen - der hat ja mit dem Pony-(Personality) Car-Segment seine eigene, bis heute äusserst populäre Klasse begründet. Bei der Euphorie, die der 2005er Mustang in den USA ausgelöst hat, bin ich überzeugt, das dieser Kult immer weitergehen wird, sofern das Design stimmt. Und bei dem aktuellen Mustang stimmt es nicht - die Käuferzahlen sind ja ziemlich eingebrochen.
  • thomas1

    Thomas1

    Tja, irgendwann ist vielleicht auch der Mustang II die Vorlage für eine neue Generation. Ausschließen würde ich das nicht. Wenn die Diskussion um grünere und schadstofffreie Auto weitergeht - und sie wird weitergehen - dann fällt irgendjemandem bei Ford auf, dass man ja schon in den Siebzgern die Ikone eines kleinen sparsamen Sportwagens im Portfolio hatte. Wir werden es erleben!
  • Smallblockbear

    Smallblockbear

    Frage das lieber nicht... Ich hoffe nur, dass Ford nicht seiner Tradition folgt und wie in den 70ern dann irgendwann einen Mustang vorstellt, der auf einem Kompaktmodell basiert - das wäre dann nämlich der Focus...
  • thomas1

    Thomas1

    Ich frage mich nur langsam, wie wohl die nächste Generation Mustang aussehen wird?

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