Sarah Fisher ist die jüngste in einer langen Reihe von Berühmtheiten und/oder Motorsportlern, die das Indianapolis Pace Car fahren und die elf Dreierreihen beim 2022er Indianapolis 500 zur grünen Flagge führen. AmeriCar.de blickt zurück auf die Indy Pace Cars von 2011 bis heute.

Carl Fisher, der Gründer des Indianapolis Motor Speedway, hatte die Idee, den stehenden Start durch einen spektakulären - und nach Fishers Meinung sichereren - rollenden Start zu ersetzen. Er setzte sich an die Spitze des Feldes - damals waren es 40 Fahrzeuge in acht Fünferreihen! - und fuhr einen Stoddard-Dayton mit 45 km/h.

Seitdem wird bei jedem Indy 500 ein Pace Car eingesetzt. Fisher fuhr die ersten fünf Rennen an, dann wurde es zur Pflicht und Ehre verschiedener Persönlichkeiten aus der Automobilindustrie oder pensionierter Rennfahrer, und es war ein großartiges Marketinginstrument für die Autohersteller, die Pace Cars zu stellen. Das konnte zu einigen interessanten Nebeneinanderstellungen führen - Louis Chevrolet fuhr beispielsweise 1926 einen Chrysler - was nach dem Rennen zu einigen Problemen führte. Ab 1936 wurde es zur Tradition, dass der Sieger des 500er-Rennens das Pace Car erhielt, aber 1965 ließ die Ford Motor Company, die für den Angriff des Team Lotus auf das Indy 500 von grundlegender Bedeutung war, ihren Sieger Jimmy Clark nicht die Schlüssel für das Plymouth Sport Fury Pace Car entgegennehmen.

Bis einschließlich 1956 führte das Pace Car das Feld nur eine Aufwärmrunde lang an, bevor es auf der Startgeraden zur Seite fuhr und die nachfolgende Meute "freiließ". Im Jahr 1957 wurden daraus zwei Runden, um den Fans auf der Haupttribüne die Möglichkeit zu geben, die elf Dreierreihen, die hinter dem Pace Car herfuhren, zu fotografieren.

Das war 1958 besonders gut für den Mann, der das Pace Car, einen wunderschönen Pontiac Bonneville, fuhr, denn dieser Mann war Sam Hanks. Er hatte Indy im Jahr zuvor bei seinem 13. Versuch gewonnen, dann aber in der Victory Lane angekündigt, dass er sich vom Rennsport zurückziehen würde. So hatten die Zuschauer 1958 die Gelegenheit, den amtierenden Indy 500-Champion zu begrüßen, der sich entschieden hatte, seinen Titel nicht zu verteidigen.

Tatsächlich fuhr Hanks sechs Jahre lang in Folge an der Spitze des Feldes, immer mit dem Rennstreckenbesitzer Tony Hulman als Beifahrer, und im Laufe der Jahre wuchs die Zahl der Beifahrer, die mit Hulman fuhren, und zu denen auch Berühmtheiten gehörten.

Einer von ihnen war 1971 der legendäre Astronaut John Glenn, und nichts, was er während seines Dienstes bei der US Air Force im Zweiten Weltkrieg und im Koreakrieg, als Testpilot oder im Weltraum erlebt hatte, hätte ihn auf diese besondere Fahrt vorbereiten können. Der Besitzer eines örtlichen Dodge-Händlers, Eldon Palmer, fuhr mit dem Challenger Pace Car mit halsbrecherischer Geschwindigkeit durch die Boxengasse, aber der Kegel, den er zur Markierung seines Bremspunktes aufgestellt hatte, war verstellt worden, und so bremste er viel zu spät. Der Challenger geriet außer Kontrolle und fuhr in einen Fotografenstand, wobei es mehrere Verletzte gab.

Wie Hanks war auch der Indy-Sieger von 1960, Jim Rathmann, sechsmal als Pace-Car-Fahrer im Einsatz, und obwohl es nicht notwendig war, so gute Pace-Car-Fahrer zu haben, galten prominente Fahrer mit Rennerfahrung als vorteilhaft. James Garner ergriff die Chance, das Feld in den Jahren 1975, '77 - dem ersten Jahr, in dem das Pace Car das Feld drei Runden lang anführte - und '85 anzuführen.

Bis 1979 war das Pace Car nie zwischen dem Beginn und dem Ende des Rennens auf der Strecke zu sehen, da die Warnzeiten vom führenden Wagen des Rennens kontrolliert wurden. Ab '79 tauchte das Pace Car jedoch wieder vor dem Feld auf, um die Fahrer in einem sicheren Tempo zirkulieren zu lassen, während die Ursache der Gelbphase beseitigt wurde. Das bedeutete, dass das Pace Car zwar immer noch von einem "Prominenten" auf den Pace-Laps vor dem Rennen gefahren wurde, aber an einen Profi übergeben werden musste.

Viele Jahre lang war der dreimalige Indy 500-Sieger Johnny Rutherford der reguläre Pace-Car-Fahrer der IndyCar-Serie. Als er sich Ende 2016 von dieser Aufgabe zurückzog, übernahm die ehemalige IndyCar-Favoritin Sarah Fisher die Rolle der professionellen Pace-Car-Fahrerin beim IMS.

In diesem Jahr ist Fisher die würdige Prominente, die am 29. Mai das 2023 Corvette Z06 70th Anniversary Edition Pace Car fährt, und sie wird als Fahrerin im Auto bleiben, wann immer eine Warnzeit ausgerufen wird.

Quelle: www.indianapolismotorspeedway.com

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