D.A.F. – Deutsch-Amerikanische Freundschaft, so hieß vor vielen, vielen Jahren mal eine NDW-Band. So könnte man aber auch gut das neue Projekt von Frank („Frankie“) Riedel umschreiben, denn es ist ja nicht an der Tagesordnung, dass hier in Deutschland ein deutsches Auto mit fast ausschließlich amerikanischen Teilen gebaut wird. Abgesehen von der Bremsanlage (Brembo), dem Fahrwerk (Koni) und den Rädern (BBS).

Da Frank Riedel nicht nur seit Jahrzehnten mit seinen US-Boliden die Rennstrecken unsicher macht, sondern auch Inhaber von Frankie’s Garage (Chevy V8 Rennmotoren) ist, verwundert die Affinität zu amerikanischer Technik natürlich kaum. In seinem zweiten Betrieb (Riedel Racing) werden mit einem kleinem Team Rennautos gebaut, allen voran der imposante Delago Sportwagen, von dem bisher acht Exemplare entstanden sind – lediglich drei davon für die Straße. Auf einem stark modifizierten und gekürzten Corvette-Rahmen sitzt eine extrem windschlüpfrige Karosserie aus Frankie’s Feder und Produktion. Ein Gardemaß von 4 x 2 x 1 (L x B x H) verdeutlicht die kaum sichtbare Kompaktheit dieser imposanten Erscheinung. Ein komplettes Alu-Fahrwerk unterstreicht den kompromisslosen Willen zum Leichtbau ebenso, wie der Siebenliter-Vollaluminium-Motor mit über 600 PS, der über eine Formel 1-Kupplung von Tilton auf das manuelle Fünfgang-Renngetriebe von Tremec wirkt.

Da der Motor zur Hälfte im Innenraum sitzt, wurde eine Gewichtsverteilung von 40/60 zugunsten der Hinterachse erreicht. „Dadurch fährt sich das Gerät eigentlich wie ein überdimensioniertes Go-Kart“, schwärmt Frankie. „Das Fahrverhalten ist nahezu neutral, so dass ich bereits mitten in der Kurve wieder voll aufs Gas treten kann.“ Im Laufe der ausgiebigen Tests auf dem GP-Kurs von Hockenheim, der Hausstrecke von Frankie, konnten zum Ende der Saison nicht nur alle Kinderkrankheiten abgestellt werden, sondern schon bald ging es nur noch um die Feinjustierung und das Feilen an den Rundenzeiten. So stand Anfang November zum Schluss trotz eines etwas schwächeren Trainingsmotors und stark gebrauchten Slicks eine 1.40er Zeit auf der Stoppuhr, was das ganze Team natürlich für die neue Saison sehr erwartungsvoll stimmt.

Wo liegt nun das Einsatzgebiet für eine solche Kampfmaschine? „Da haben wir uns noch nicht festgelegt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Da es sich bei diesem neuen Delago eigentlich um einen reinrassigen GT 1 handelt, wäre natürlich die entsprechende Weltmeisterschaft der passende Rahmen. Aber als relativ kleines Team übersteigt das deutlich unseren Rahmen. Dennoch wird man uns bei dem einen oder anderen Lauf auf europäischem Boden sicher als Gaststarter sehen. Ansonsten ist die deutsche STT im Bereich des Machbaren oder mit den richtigen Sponsoren auch die Spanische GT-Meisterschaft“, so Frank Riedel.



Einen Sponsoren hat der Delago von Frank Riedel jedenfalls schon! AmeriCar.de ist bei den Rennen mit dabei!