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Elektrischer Straßenverkehr reine Fantasie?

Ratgeber: Elektrischer Straßenverkehr reine Fantasie?
Erstellt am 5. März 2020

Das Elektroauto soll die Zukunft sein. Doch schon heute gibt es diesbezüglich arge Bedenken. Bis 2021 sollen etwa 1 Million Fahrzeuge elektrisch unterwegs sein. Bislang sind es aber gerade einmal 100.000. Das Interesse bei den Käufern ist gering. Nur wenige wollen umsteigen. Die Gründe liegen auf der Hand. Der hohe Anschaffungspreis, die geringe Leistung und die Unsicherheit beim Strompreis. Mittlerweile kostet das Laden an den E-Ladesäulen zwischen 38 – 50 Cent pro kWh. Einige Anbieter haben angekündigt den Preis auf bis zu 90 Cent pro kWh zu erhöhen. Die Unsicherheit ist für viele Nutzer groß. Strom ist das große Stichwort. Denn nicht nur die Autos sollen elektrisch fahren, der gesamte Straßenverkehr soll elektrisch werden. E.On hat dazu bereits verlauten lassen, dass es 20 – 30 Jahre benötigen würde, damit 50 Prozent der deutschen Autos als E-Mobil fahren könnten. Das Stromnetz sei derzeit nicht dafür ausgelegt und es würde noch Jahrzehnte dauern.

Wunschvorstellung: E-Auto

Für viele Umweltschützer ist das die Wunschvorstellung. Der Verbrenner verschwindet und auf den Straßen sind nur noch elektrische Fahrzeuge vorzufinden. 56 Millionen Fahrzeuge gibt es in Deutschland, 100.000 davon als E.-Autos. Doch was würde es bedeuten, wenn wir tatsächlich einen elektrischen Straßenverkehr hätten. Das Problem fängt ja schon bei den Ladesäulen an. Schnellladesäulen, von denen nur wenige zu finden sind, kosten um die 30.000 Euro pro Stück. Dazu kommt das lange Genehmigungsverfahren.

Ein Blick in die Studie von PwC zeigt, dass dafür ein Strombedarf von 560 Terawattstunden notwendig wäre, als rund ein Drittel mehr (+ 175 TWh) als aktuell.

Strom ist da – kommt aber nicht an

Der benötigte Strom könnte produziert werden. Schon jetzt haben wir einen Überschuss, der pro Jahr in Nachbarländer verteilt wird. Ein großes Problem ist aber das Stromnetz in Deutschland. Seit etwa 2 Jahrzehnten kommt der Trassenbau nur um wenige Kilometer voran. Grund sind zahlreiche Klagen, die jeden weiteren Bau um Monate oder sogar Jahre verhindern können. Die meisten Netze sind veraltet und instabil.

Somit ist die Frage berechtigt: Ist das Elektroauto die Zukunft des Straßenverkehrs?

Die Meinungen gehen stark auseinander. Das E-Fahrzeug gibt es nunmehr seit über 100 Jahren, durchsetzen konnte es sich aber nie. Stattdessen kam es immer mal wieder für einige Jahre in den Blickpunkt und verschwand dann ganz schnell wieder.

Das Interesse der Käufer

Autofahrer zeigen zwar Interesse an den E-Autos, die Nachfrage selbst ist jedoch gering. Die Unsicherheiten bestimmen den Markt. Tesla zum Beispiel könnte schon morgen pleite sein. Zudem sind die Ladezeiten viel zu lang. 2 – 6 Stunden warten, bis das Auto aufgetankt ist … für viele nicht akzeptabel. Selbst die Schnellladesäulen benötigen 40 – 60 Minuten. Längere Autofahrten müssen also gut geplant sein und wer einmal das Laden über Nacht vergisst, steht am nächsten Morgen mit einem trüben Gesicht vor dem eigenen Fahrzeug.

EMobile werden nur dann eine Chance haben, wenn diese Probleme behoben werden und der Käufer ein bequemes und vor allem verlässliches Fahrzeug erhält.

 

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