Der 1946er Chevrolet Truck war das erste Modell nach dem durch den Zweiten Weltkrieg bedingten Produktions-Stopp der Jahre `42 bis `45. Wie eigentlich alle amerikanischen Autos war auch der Chevy Truck keine Neuentwicklung sondern ein Fahrzeug aus dem 41er Modelljahr. Mit dem alten AK Pick Up genannten Laster hat der hiergezeigte Chevy Pick Up aber nicht mehr viel gemeinsam
Der Pick Up wurde nämlich mit viel Geschick und Handwerkskunst aufwändig umgebaut. Auf den ersten Blick fallen einem da sicherlich neben der matt-schwarzen Farbe der Karosserie die breiten Pellen im Heck auf. Das ist aber bei Weitem nicht alles, was die Jungs vor über zehn Jahren mit dem Laster angefangen haben.
Top Chop für die Kabine
Damals stand das Fahrzeug bei R.O. Tuning in Witten. Paul, einer der Mitarbeiter von Rainer Ogryssek hatte sich damals an dem Blech des Lasters zu schaffen gemacht. Der Pick Up kam seinerzeit aus Kalifornien aus erster Hand in Original-Lack und rostfrei, erinnert sich der heutige Besitzer, Klaus Dreisse vom Corvette Park aus Schalksmühle. In wochenlanger Arbeit hatte Paul dem Hot Rod Pick Up einen perfekten Top Chop verpasst und die hinteren Kotflügel nach innen verbreitert.
Corvette Technik für das amerikanische Auto
Ein anderer Kollege von R.O. Tuning kümmerte sich seinerzeit um die Technik. Rainer Ogryssek war als Corvetten Rainer bekannt und so war klar, dass Corvette Technik in den Laster verbaut werden sollte. Anstelle der Starrachse bekam der Chevy vorne wie hinten eine Einzelradaufhängung aus einer C4 Corvette.
Die Räder im Heck messen 15 x 15"
Als Räder hatte man die Centerline Convo Pro ausgesucht, die vorne ohne Probleme passten. Hinten mussten aber wegen den 15 breiten 15-Zöllern die Antriebswellen umgebaut werden.
Ein 400 ci Small Block treibt das US-Car an
Da Rainer noch etliche andere Projekte hatte, stand der Rod erst mal rum, dann ist Rainer leider verstorben, erklärt Klaus. Ein Freund des Hauses, Schappy, hat den Laster dann gekauft und an dem Wagen weitergebaut. Als Antrieb hatte der Wittener einen 400 ci Chevy Small Block ausgesucht, der zusammen mit einem TH200-R4 mit elektrischem Overdrive eingebaut wurde. Der Motor wurde mit Rollerkipphebel, Dominator-Ansaugbrücke, Edelbrock 750 cfm Vierfachvergaser und Accel-Hochleistungszündanlage modifiziert und bekam einen 2,5 Edelstahlauspuffanlage mit Fächerkrümmern und seitlichem Auslass.
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Einstellbares Gewindefahrwerk für die Corvette Achsen
Anstelle der originalen Blattfedern erhielten die Corvette C4-Achsen ein höhen verstellbares Gewindefahrwerk so konnte man es den unterschiedlichen Reifengrößen von Vorder und Hinterachse sehr gut anpassen. Als Lenksäule verwendete der Wittener eine von einem Toyota, die der Chevy Lenkung angepasst wurde, und installierte zudem unter der Kabine einen Bremskraftverstärker, um die 380 Pferde des 400er Small Blocks besser im Zaum halten zu können.
Der Innenraum gibt sich Pick-Up typisch spartanisch. Anstelle der originalen Sitzbank baute Schappy eine aus einem Citröen ein.
Kult: D&W Lenkrad und Hurst Schalthebel
Das D&W Jet II Lenkrad ist Kult und hat mittlerweile sicherlich schon Seltenheitswert. Geschaltet wird ebenfalls über ein Kult-Zubehörteil, den Hurst Schalthebel.
Kleiner Service für das amerikanische Auto
Der Rod war nun eigentlich fertig. Als Klaus das Auto von Schappy gekauft hat, sollte er noch einmal alles nachgucken. Ganz so schlimm wars nicht aber es musste u.a. für die TÜV Abnahme noch einiges, wie der Auspuff gemacht werden, meint Klaus. Dazu überholte Klaus das Getriebe, ließ die Kardanwelle kürzen und wuchten.
Top Speed: über 246 km/h
Das Fahrwerks wurde komplett neu eingestellt und die erste Fahrt konnte starten und Klaus berichtet stolz: Der zuletzt gefahrene Top Speed mit drei Leuten im Wagen war laut Navi 246 km/h - da war noch nicht Ende, wir mussten leider nur Bremsen
.
Text & Fotos: Thomas Frankenstein / AmeriCar.de
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AmeriCar-Facts
1946 Chevrolet Pick Up
Antrieb: OHV-V8, 400 ci, 6554 ccm, 380 PS bei 5.600 U/min, Edelbrock 750 cfm Vergaser, Dominator-Ansaugbrücke, Chrom-Luftfilter, M/T-Alu-Ventildeckel, Accel-Zündspule, Fächerkrümmer, Edelstahl-Auspuffanlage mit seitlichem Auslass, Vierstufen-Automatik (TH 200-R4), Heckantrieb
Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung (Corvette C4), Gewindefahrwerk mit Federbeinen, Stabilisator, Scheibenbremsen; Hinten Einzelradaufhängung (Corvette C4), Gewindefahrwerk mit Federbeinen, Stabilisator, Scheibenbremsen
Räder: Leichtmetallfelgen, Centerline Convo Pro, vorne 8,5x15 auf Kelly Charger in 235/60 R15, hinten 15x15 auf Mickey Thompson in 33,0x21,50-15 LT
Sonstiges: Top-Chop, hintere Kotflügel nach innen verbreitert, seitliche Motorhaube mit Eigenbau-Streben, Eigenbau-Lenksäule (BMW/Toyota), Lenkung Corvette, D&W Jet-II Lenkrad, gekürzte Antriebswellen, Edelstahlstoßstangen, Rollpan, Ladefläche mit Riffelblech, Pro-Net Netz anstelle Heckklappe, Anhängekupplung, Sitzbank Citröen, Hurst-Schalthebel, Pioneer-CD Radio, Farbe: Seidenmattschwarz; http://corvette-park.de
38 Bilder Fotostrecke | Bad to the Bone: 46er Chevrolet Pick Up: Vom braven Arbeitstier zum Hot Rod Laster
4 Kommentare
Wambo
20. August 2011 21:13 (vor über 13 Jahren)
19johndoe74
19. Mai 2010 09:55 (vor über 14 Jahren)
ARON
19. Mai 2010 07:19 (vor über 14 Jahren)
Dr-Malibuse
18. Mai 2010 16:21 (vor über 14 Jahren)
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