Der Ford Mustang ist sicherlich das bekannteste Fahrzeug der amerikanischen Automobilgeschichte des letzten Jahrhunderts. Fragt man auf der Straße wahllos Menschen, ob sie dieses Fahrzeug kennen, werden wahrscheinlich 90% der Leute mit Ja! antworten -die Mustangs der ersten Generation sind nun mal die beliebtesten. Rund 1,3 Millionen Fahrzeuge verließen die Werke in den ersten dreieinhalb Jahren.
Auch das hier gezeigte 68er Mustang Fastback Coupé von Peter Sommer aus Nidda bei Frankfurt am Main lief in den Jahren der höchsten Produktionszahlen vom Band des Werkes in San Jose/Kalifornien, damals noch mit dem originalen 4,7-Liter V8.
Black & White neu und alt
Seit 1968 hat sich allerdings einiges im Leben des Stangs getan. Im Oktober 2005 erstand Leser Peter Sommer sein Traumauto in den Niederlanden. Das damals weiße Fastback kam mit einer erneuerten Bremsanlage und einer grundsoliden Karosserie daher, allerdings war die Innenausstattung zwar komplett, aber auch komplett hinüber.
Neuaufbau ohne Kompromisse
Peter, seines Zeichens selbstständiger Karosseriebauer, machte sich also daran, den Wagen neu aufzubauen und da er nicht vor hatte, dies halbherzig durchzuführen, wurde der Klassiker als Erstes zerlegt. Die Rohkarosse wurde vom alten Lack befreit und kleinere Instandsetzungsarbeiten lies sich Peter nicht nehmen. Des Weiteren wurden alle Achs-, Anbau und Karosserieteile sandgestrahlt, verzinkt und kunststoffbeschichtet.
Dieses Schema verfolgte Peter auch bei späteren Stadien des Umbaus und so finden sich überall am Fahrzeug verzinkte oder selbst aus Edelstahl angefertigte Halter, sogar am Unterboden. Somit war die Grundlage für einen sehr sauberen Aufbau geschaffen.
Extras lassen den Mustang sportlicher wirken
Die originalen Formen des Mustangs waren Peter jedoch noch nicht perfekt genug und so entschied er sich für einige Umbauten an der Blechhaut des Pony Cars. Funktionstüchtige Hood Scoops, Brake Scoops und Upper Air Extractors lassen den Wagen an den richtigen Stellen sportlicher wirken und machen auch noch Sinn.
Shelby-Look am Heck
Der Heckumbau, der das US Car nun wie einen Shelby Mustang wirken lässt, hat zwar nur ästhetische Gründe, aber die Wirkung ist beeindruckend. Ebenso die Verlängerung der Haube und der Grillblende.
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B(l)ack in Black: Auch im Innenraum des US-Cars
Der mittlerweile von der Firma Wohlfahrt in Hanau Schwarz lackierte Mustang tritt nicht nur von außen gut auf, auch die originale Innenausstattung hat Peter hergerichtet und mit einem Grant-Lenkrad aufgewertet.
302 statt 289 moderner Motor treibt das amerikanische Auto an
Das Highlight des Umbaus ist sicherlich das aufgearbeitete V8 Herz des amerikanischen Autos, welches nicht nur dank einiger Eigenanfertigungen im Motorraum, wie dem Batteriekasten oder dem Wasserbehälter auffällt. Der originale 289 ci große Motor wurde durch einen Fünf-Liter V8 von 1988 ausgetauscht und kommt dank 600 cfm Weber Vergaser, Edelbrock Ansaugbrücke und einer Nockenwelle aus dem 351-ci-Windsor V8 mittlerweile auf beinahe 300 PS. In Kombination mit dem C4-Dreistufen-Automatikgetriebe und einer Achsübersetzung von 2,79:1 kommt der Klassiker ziemlich gut vorwärts. Ausgeatmet wird per Hedman Headers und 2-1/4 Zoll Schalldämpfern von Flowmaster.
Klassische Wahl: Torq Thrust II-Felgen
Damit der Mustang mit soviel Kraft auch auf der Straße bleibt, spendierte Peter dem Pony neue Hufe in Form von 17 American Racing Torq Thrust II mit Bridgestone Potenza in den Dimensionen 235/40 vorne und 255/40 hinten. Dazu wurde das Fahrwerk mit verstärkten Stabilisatoren und KYB Gasdruckdämpfern versehen und bringt das amerikanische Auto rund 50mm dem Asphalt näher. Negativ beschleunigt wird dank originaler Scheibenbremsen vorne und originaler Trommelbremsen hinten.
Nach rund vier Jahren des Schraubens wurde der Mustang im Jahre 2009 das erste Mal von der Koppel gelassen und brachte direkt mehrere Pokale mit nach Hause. Auch wenn Peter sein Wildpferd regelmäßig zu US Car Treffen und auch einfach nur so bei schönem Wetter bewegt, ist dies kein Wunder - bei einem solch perfekten Aufbau
Text & Fotos: Joel Weyers
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AmeriCar-Facts
1968 Ford Mustang Fastback
Antrieb: OHV-V8, 302 ci, 4948 ccm, 300 PS, Weber-Vergaser, Edelbrock-Ansaugbrücke, Hedman-Fächerkrümmer, 2-1/4 Auspuff mit Flowmaster-Schalldämpfern, Dreistufen-Automatikgetriebe (C4); Heckantrieb, Achsübersetzung 2,79:1
Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung, Schraubenfedern, KYB Gasdruckdämpfer, 50 mm Tieferlegung, Stabilisator, Scheibenbremsen; Hinten 8 Starrachse, Blattfedern, KYB Gasdruckdämpfer, Stabilisator, Trommelbremsen
Räder: 17-American Racing Alufelgen, Torq Thrust II, Bridgestone Potenza Reifen, vorne 235/40, hinten 255/40
Sonstiges: Achsteile, Anbauteile, Karosserieteile sandgestrahlt, verzinkt und kunststoffbeschichtet; diverse Halter und Abdeckungen im Motorraum, am Fahrzeug und am Unterboden verzinkt oder aus Edelstahl angefertigt; Shelby Heckumbau
31 Bilder Fotostrecke | Black Beauty 68er Ford Mustang Fastback: US-Car Meisterstück vom Fachmann
5 Kommentare
Smallblockbear
18. Juni 2010 15:13 (vor über 14 Jahren)
AlexS
17. Juni 2010 16:03 (vor über 14 Jahren)
Maseratimerlin
17. Juni 2010 14:52 (vor über 14 Jahren)
ARON
13. Juni 2010 12:35 (vor über 14 Jahren)
Smallblockbear
10. Juni 2010 19:54 (vor über 14 Jahren)
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