1982, gut 10 Jahre nach der Ölkrise und den ersten Überlegungen in Richtung kleinerer Pick Ups, waren der Chevrolet S-10 und der GMC S-15 geboren. Doch nicht immer gefällt dem Kunden, was der Hersteller anbietet. Bories Urbschat fehlte die US-Car typische V8-Power, was sich aber ändern ließ...
Serienmäßig kamen die kleinen Laster nämlich nicht mit V8-Motor. Bis 1993 bestand die Motorenpalette aus einem 1,9 Liter- (84 PS), einem 2,0 Liter- (83 PS) und einem 2,5 Liter- (105 PS) Reihenvierzylinder Benziner, einem 2,2 Liter- Diesel mit 58 PS und zwei V6 mit 2,8 Liter (125 PS) und 4,3 Liter (205 PS). Die zweite Generation wurde von 1994 bis 2004 gebaut, die Motorenpalette schmälerte sich und es wurden nur noch ein ein 2,2 Liter Reihenvierzylinder mit 120 PS und ein 4,3 Liter V6 mit 190 PS angeboten.
Auch der Chevrolet S-10 Stepside von AmeriCar.de Leser Bories Urbschat aus Köln wurde 1998 mit dem 4,3L V6 ausgeliefert. Dies sollte sich im Laufe der Zeit jedoch gänzlich ändern. Bories war auf der Suche nach einem Pick Up, der relativ neu und flott sein sollte und stieß im Anzeigenteil eines Automagazins auf den kleinen Lastesel in Pewtergray: 20.000 Meilen auf dem Tacho und ein tadelloser Zustand waren Bories Grund genug, sich den Chevy vor die Tür zu stellen.
C5 Testfahrt sorgte für Faszination
Durch die Bekanntschaft zu Jörg Vogelsang und dessen Firma ACP in Euskirchen kam Bories eines Tages in den Genuss, in einer Corvette C5 Platz nehmen zu dürfen: Ab diesem Zeitpunkt war der heute 44-Jährige von der Power des Aggregats, welches in der Corvette arbeitet, fasziniert.
"Eigentlich totaler Schwachsinn..."
Mit den Worten eigentlich ist das totaler Schwachsinn wurde die Zukunft des S10 mit der Faszination der LS1 gepowerten C5 gepaart. Eine Unfall-Corvette spendete einen Großteil der benötigten Teile, unter anderem den 5,7 Liter-V8, das TH700R4 Fünfstufen-Automatikgetriebe und einen Teil der Elektronik.
Corvette LS1 Motor für das amerikanische Auto
Der LS1 wurde natürlich nicht im Originalzustand verbaut, sondern zuerst mit Nockenwelle und Ventilfedern der Firma Comp Cams und einer Wilson Fast-Ansaugbrücke verfeinert. Mit den bearbeiteten Serien-Krümmern und den Borla-Schalldämpfern ist auch für den guten Ton gesorgt.
430 PS brauchen ein Technik Update
Damit der S-10 mit den nun anliegenden 430 PS auch sicher auf der Straße bleibt, wurden von Bories an der Vorderachse Koni- Gasdruckdämpfer mit einer Tieferlegung von 25 bis 30 mm verbaut.
Die hintere Starrachse mit Blattfedern kommt mit Gasdruckdämpfern des gleichen Herstellers dem Asphalt ca. 20 mm näher. Die Negativbeschleunigung übernehmen Movit350 Brembo- Bremsscheiben an der Vorderachse und die originalen GMTrommelbremsen im Heck.
20"-Räder von Centerline sind Maßanfertigung
Um den Kontakt zur Straße zu gewährleisten, braucht es auch das richtige Schuhwerk in Form von Centerline Classic Alufelgen, allerdings als Sonderanfertigung in der 20-Dimension: Mir gefiel das Design der Felge, allerdings wurden die nicht in der Größe angeboten, also hab ich per E-Mail bei Centerline nachgefragt und die Jungs haben mir die Räder angefertigt, merkt der selbstständige Kfz-Meister von ATB Autotechnik Berzdorf an. Die Ventus ST Reifen der Firma Hankook in den Maßen 245/40 R20 vorne und 275/40 R20 hinten versuchen den S-10 mit ausreichend Grip zu versorgen.
Um dem Gesamteindruck der äußeren Formen gerecht zu werden, entfernte Bories alle Zierleisten und bescherte dem Pick Up so einen cleanen Look.
Recaros für die Kabine
Auch den Innenraum ließ der Kölner nicht unangetastet, so wurde das originale Gestühl durch Recaro Ledersitze mit mehr Seitenhalt ersetzt. Drei Smith-Zusatzinstrumente von ISA Racing informieren den Fahrer über Wasser und Öltemperatur, sowie den Füllstand des Tanks. Der Racing-Shifter rundet die sportliche Bedienung ab.
V8 Sound von vorne, Musik von innen
Obwohl die richtige Musik im Motorraum gemacht wird, hat Bories sich eine anständige Audioanlage installiert, welche über ein Blaupunkt CD-Radio des Modells Los Angeles gesteuert wird. Ein Hifonics Zeus Verstärker drückt die Audiowellen durch aktive JBL- Lautsprecher und einen Hifonics Subwoofer ohne Umwege in die Ohren der Insassen.
Bories bewegt den S-10 im Sommer als Alltagsfahrzeug und freut sich auf die Treffen und Veranstaltungen, die diese Saison wieder reichlich anstehen. Wenn Bories einmal nicht mit dem S-10 zu Treffen fährt, dann vielleicht in seinem anderen Pick Up, einem Chevrolet El Camino SS aus dem Jahre 1977, den wir euch natürlich auch nicht vorenthalten wollen und so bald wie möglich vorstellen werden.
Text & Fotos: Joel Weyers
AmeriCar-Facts
1998 Chevrolet S10 Stepside
Antrieb: OHV-V8, 350 ci, 5735 ccm, 430 PS, Einspritzanlage, Borla Auspuffanlage; Fünfstufen-Automatik, Heckantrieb,
Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung, Schraubenfedern, Koni-Gasdruckdämpfer, Stabilisator, Tieferlegung, Movit-Scheibenbremsen; Hinten Starrachse, Blattfedern, Koni-Gasdruckdämpfer, Stabilisator, Tieferlegung, Trommelbremsen
Räder:20-Alufelgen Centerline Classic Sonderanfertigung mit Hankook Ventus ST Reifen in 245/40 R20 vorne und 275/40 R20 hinten
Sonstiges: Tonneau Cover in Wagenfarbe, alle Zierleisten entfernt, Audioeinbau mit Hifonics und JBL Komponenten, Recaro Ledersitze, Racing-Shifter, Smith Zusatzinstrumente
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5 Kommentare
MarvinACP
22. Dezember 2010 19:17 (vor über 13 Jahren)
CLouCK
22. Dezember 2010 19:04 (vor über 13 Jahren)
Combiwolfgang
29. März 2010 14:17 (vor über 14 Jahren)
Chevyman
28. März 2010 18:30 (vor über 14 Jahren)
ARON
25. März 2010 21:08 (vor über 14 Jahren)
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