47er Cadillac: Godfather Custom

Außergewöhnlicher Cadillac: 1947er Series 62 Club Coupe//Fotos: Peter Linney

47er Cadillac: Godfather Custom: Außergewöhnlicher Cadillac: 1947er Series 62 Club Coupe//Fotos: Peter Linney
Erstellt am 14. Mai 2008

Cadillacs sind in den Köpfen vieler Zeitgenossen, die sich nur am Rande mit dem American Way of Drive beschäftigen, entweder Pink oder Rosa. Dass das nicht der Realität entspricht, beweist auch dieser 47er Cadillac Custom von Barry Wiess aus Hollywood, Kalifornien (USA). Barry ist ein Custom Car-, Motorrad- und Airstream-Enthusiast. Zusammen mit seinem Bruder Joey baut der Kalifornier alle paar Jahre ein neues Projekt auf.

Das hiergezeigte Projekt stammt aber nur zum Teil aus der Feder des Kaliforniers. Denn die eigentliche Arbeit hat eine der bekannten Custom Größen gemacht: Frank De Rosa von „Frank De Rosa & Sons“ aus Pittsburgh, CA (USA). Den Caddy wollte Frank eigentlich für sich selbst, aber Barry hat einfach nicht locker gelassen und ihn so lange genervt, bis dieser schließlich nachgegeben hatte. Statt der bunten Bonbon-Optik kommt der 47er Caddy in dem typischen Kustom-Kulture-Style. Matt-Schwarz, mit Flammen-Paint Job und tief auf dem Boden. Dazu einige wilde Umbauten an der Karosserie und fertig war wohl einer der coolsten Cadillac Customs.

Im Detail wurde die Karosserie um ein paar Zoll in der Höhe beraubt und über den Rahmen gelegt. Nach dem Sectioning und Channeling kam das Dach dran, das ebenfalls tiefergelegt, also gechopt, wurde. Die Motorhaube wurde leicht modifiziert und die Front bekam einen neuen Grill sowie Scheinwerfer eines Mercedes Benz /8. Auch das Heck sollte einige Umbauten über sich ergehen lassen. Hier sitzen zwei Paar 59er Cadillac-Rückleuchten in den hinteren Kotflügeln oberhalb der Custom-Stoßstange. Diese wurden, wie auch das Kennzeichen, gefrencht, also in die Karosserie eingebaut.


Wegen des tiefergelegten Daches waren neue Scheiben nötig, diese fertigten die Spezialisten vom bekannten SoCal Speed Shop an. Ein weiterer, bekannter Mitwirkender war der Shop von Jesse James, der sich um das Fahrwerk des Cadillacs kümmerte. Das Club Coupe erhielt eine Achse aus einer modernen Chevrolet Corvette und ein Air Ride System mit Firestone-Bälgen rundum. Dieses lässt den Body tief auf den Asphalt liegen und die 15“-Stahlfelgen mit den Coker Weißwandreifen ordentlich tief in die Radkästen sinken.

Der Antrieb des coolen Customs ist natürlich auch nicht mehr original, hier haben die Experten einen 502-ci-Big Block aus der GM Performance Abteilung installiert. Der 8,2-Liter-Motor mit Edelbrock-Vergaser und -Ansaugbrücke leistet rund 400 PS und wurde – wie auch immer - an ein Lincoln (!)-Automatikgetriebe geflanscht.

Bevor das zum Style passende, recht schlichte Interieur gebaut werden sollte, musste noch die adäquate Lackierung auf den Cadillac Custom kommen. Die Firma Rock'n'Roll Custom Paint aus Orange,CA (USA) zeichnet für den Farbauftrag verantwortlich. Die Karosserie bekam eine matt-schwarze Grundlackierung. Die Tribal-Flammen wurden in glänzendem Schwarz mit silbernen Outlines ausgeführt.

Das Interieur wurde im Gegensatz zu den vielen Ultra-Customs aus Amerika einfach gehalten, jedoch nicht ohne eine persönliche Note. Die Bezüge der Sitzbänke und Seitenverkleidungen sind überwiegend aus schwarzem Samt, weißes Vinyl und Alligator-Haut setzen besondere Akzente. Ebenso wie der Himmel des Club Coupes, der u.a. mit einem flauschigem Stoff überzogen wurde. Auf der modernen, höhenverstellbaren Alu-Lenksäule sitzt ein Lenkrad aus einem modernen Cadillac und zahlreiche Zusatzinstrumente unter dem originalen Dashboard geben dem Fahrer die gewünschten Informationen.

Drei Jahre hat der ganze Aufbau des 47er Cadillacs insgesamt gedauert. Das Ergebnis ist ein auffälliger und außergewöhnlicher Custom – ganz im Stil von Frank De Rosa und genau das Richtige für den Custom Car Sammler Barry Wiess.



Text: Thomas Frankenstein

Fotos: Peter Linney

AmeriCar-Facts

1947 Cadillac Series 62 Club Coupe

Antrieb: OHV-V8-Motor (GM Crate), 502 ci, 8.225 ccm, 400 PS, Edelbrock-Vergaser, -Ansaugbrücke, Griffin-Kühler, Doppelrohr-Auspuffanlage mit Eigenbau-Fächerkrümmer; Dreistufen-Automatikgetriebe (Lincoln), Heckantrieb



Fahrwerk: Vorne bestehend aus Einzelradaufhängung (Corvette) mit Air Ride, Stabilisator, Scheibenbremsen; Hinten bestehend aus Starrachse, Schraubenfedern, Air-Ride, Trommelbremsen



Räder: 15“-Stahlfelgen mit Cadillac Radkappen und Coker Classic Weißwandreifen



Sonstiges: Channeled und sectioned Body, Top Chop, Haube modifiziert, Fender-Skirts, Custom-Grill, Custom-Stoßstangen, Scheiben vom SoCal Speed Shop, Farbe: „Schwarz Matt“, „Schwarz Glanz“ (Eigenmischungen), Flammen und Grafiken, Sitze mit Samt-Bezug, Himmel Flausch-Stoff, 59er Cadillac-Rückleuchten, Mercedes Benz /8-Scheinwerfer

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6 Kommentare

  • Tommyboy

    Tommyboy

    wo ist denn das problem mit dem TÜV? ist doch alles zeitgenössisch, oder? ;-)
  • Gil

    Gil

    Shakespeare sagte einst: "Was süß schmeckt, wird oft bitter beim Verdaun." Also bei uns in Vegas gäbe es sicher kein Problem mit dem TÜV ;-)
  • chris78

    Chris78

    Kommt ihr 3 echt daher oder ist das nur fake und ihr kommt in echt aus - hm - Bottrop? :-D *lol* Gruß Chris.
  • outbackbob

    Outbackbob

    Interessant, zwei Jungs aus Miami diskutieren TÜV-Probleme! Beste Grüße from Down Under!
  • Horatio

    Horatio

    Tja, gute Frage. Auf jeden Fall nicht mit H-Kennzeichen. Übrigens: Cooles Profilfoto! ;-)
  • Eric

    Eric

    Was für ein scharfes Teil, ob man da TÜV drauf bekommt?

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