Die Ära der Muscle Cars hatte mit dem Beginn der 70er Jahre ihren Höhepunkt. Die amerikanischen Autohersteller lieferten sich seinerzeit einen wahren Leistungskrieg mit immer stärkeren und größeren Motoren.
Auch Chevrolet fuhr seinerzeit ein paar potente Krieger auf vier Rädern auf, die Dodge Charger, Ford Torino und Co. Paroli bieten sollten. Einer davon war die Chevrolet Chevelle, die werkseitig neben den biederen Sechszylindern auch mit dem 454-ci-Big Block angeboten wurde, doch es ging noch `ne Spur härter
Leistungskur in Lizenz
Dann nämlich wenn man zu einem Chevrolet-Dealer ging und sich einen so genannten Baldwin-Motion Wagen bestellte. Die Firma Baldwin Chevrolet verkaufte nämlich unter GM-Lizenz von der Firma Motion Performance getunte US-Cars. Firmeninhaber Joel Rosen kam 1967 auf die Idee, die Bowtie Muscle Cars noch ein wenig mehr aufzupeppen. Sein erstes Produkt war damals ein Camaro. Die Baldwin-Motion waren seinerzeit legendär und wohl die leistungsstärksten US-Cars, die quasi rennfertig für den Drag Strip ausgeliefert wurden
Serienmäßige Power? Zu Wenig!
Auch die hier gezeigte 70er Chevrolet Chevelle gehört zu den Baldwin Motion Performance Modellen. Serienmäßig hatte eine von Chevrolet gebaute Chevelle SS mit dem 402-ci-V8 350 PS bzw. mit dem 454-ci-Big Block sogar 360 Pferdestärken, die von dem LS6-Big Block mit ebenfalls 454 Kubik Inch und einem 800 cfm Vierfachvergaser und jede Menge Performance Teilen nochmals getoppt wurde.
Genau solchen amerikanischen Autos nahm sich die Firma Motion Performance an. Die hier gezeigte Chevelle ist eine von Rosens Top Modellen und mit einem neuen Interieur von Corvette Mikes Chad Hales ausgestattet.
454 ci mit 700 PS
Unter der Haube schlägt ein modifizierter 454 ci V8 mit einem raren 950 cfm Dreifachvergaser von Holley. Der Big Block ist mit 700 PS angegeben und an ein TH-350 Dreistufen-Automatikgetriebe gekoppelt. Der 7,4-Liter Motor atmet durch einen Satz Fächerkrümmer und einer modifizierten Auspuffanlage aus.
American Racing-Felgen ein US-Car Klassiker!
Das Fahrwerk serienmäßig mit Schraubenfedern, Gasdruckdämpfer ausgestattet bekam damals ebenfalls ein Performance Update. Von Hause aus kamen die Chevelle SS mit Scheibenbremsen vorne. Passend zum damaligen Style verpassten die Baldwin-Motion Jungs der Chevelle noch ein anständiges Schuhwerk in Form von American Racing Felgen namens Torq Thrust D samt passender Bereifung von Firestone, die heute in 235/60 R15 gemessen wird.
Dezente Optik? Wozu?
Schließlich kommt das amerikanische Auto noch in der passenden Kriegsbemalung mit den korrekten Zierstreifen und Embleme. Diese Baldwin-Motion Chevelle ist sicherlich eines der automobilen Highlights der Glory Days der späten Sechziger und Siebziger Jahre
- und gar nicht mal sooo teuer, wie man denken könnte, denn dieses Exemplar ist bei der RM Auctions Versteigerung in San Diego Mitte Juni gerade mal für 29.700 Dollar weggegangen!
Text: Thomas Frankenstein / AmeriCar.de
Fotos: Darin Schnabel, 2010 Courtesy of RM Auctions
AmeriCar-Facts
1970 Chevrolet Chevelle Baldwin-Motion
Antrieb: OHV-V8, 454 ci, 7439 ccm, 700 PS, 950-cfm Holley Dreifachvergaser; Dreistufen-Automatik (TH-350); Heckantrieb
Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung, Schraubenfedern, Gasdruckdämpfer, Stabilisator, Scheibenbremsen; Hinten Starrachse, Längslenker, Schraubenfedern, Gasdruckdämpfer, Trommelbremsen
Räder: 15-American Racing Torq Thrust D mit Firestone Firehawk in 235/60 R15
Sonstiges: Baldwin-Motion, Hurst-Schalthebel,
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