American Low & Highs

Bad Boy Image oder Lady's Favorite? 1963er Chevrolet Impala Lowrider

American Low & Highs: Bad Boy Image oder Lady's Favorite? 1963er Chevrolet Impala Lowrider
Erstellt am 13. Januar 2010

Nicht nur an der amerikanischen Börse in New York geht es ständig auf und ab. Auch in der Lowrider-Szene „dreht“ sich alles um die Ups & Downs, die dann aber zumeist „Bunny Hopp“ oder „Pancake“ heißen. Der hiergezeigte 63er Impala bildet da keine Ausnahme, auch wenn der aus New York stammende Chevy erst in der alten Welt zum Lowrider mutierte...

Die Geschichte eines (älteren) amerikanischen Autos ist für viele US-Car Fans oft sehr interessant. Durch wie viele Hände ist der Wagen schon gegangen? Woher stammt das amerikanische Auto ursprünglich? Ist der originale Motor noch verbaut? Und so weiter! Der heutige Besitzer, Michael Wotzko aus Dinslaken stellte sich auch diesen Fragen und bei seiner Recherche kam eine interessante Geschichte heraus.

Bereits 1965 kam das US-Car nach Deutschland

Der Impala stammte ursprünglich aus dem US-Bundesstaat New York, genauer aus dem kleinen Städtchen Terrytown und wurde im Februar 1965 bereits aus den Staaten nach Deutschland importiert. Das interessante daran ist, dass dieses Modell in die ehemalige DDR eingeführt wurde und sich dort fünf Besitzer in „gesellschaftlich höherwertigen Berufen“ an dem amerikanischen Blech erfreuten, wie Michael an dem originalen Fahrzeugbrief erkennen konnte. „Nach 1980 verliert sich die Spur, und dank Fotodoku über die Restauration vom Vorbesitzer hatte man den Wagen wahrscheinlich zur Zeit der Wende einfach irgendwo als Wrack abgestellt“, erklärt Michael.

Michael ist ein Chevy Fan!

Der Dinslakener entdeckte den Impala auf dem Street Treffen 2008 in Grefrath. „Dort wurde der Wagen zum ersten Mal nach der Techno Classica öffentlich präsentiert“, erinnert sich der Lagerist, der schon immer einen 63er Impala haben wollte. „Viel lieber ist mir noch ein 57er Chevy Bel Air Sportcoupé, doch der ist in gutem Zustand leider unbezahlbar!“

Sechs Jahre Restauration

Zwei Wochen lang „nervte“ Michael den damaligen Besitzer des US-Cars, der schließlich nachgab und die beiden konnten sich nach unzähligen Telefonaten über den Preis einig werden. „Der Zustand war bei Kauf im September 2008 zu 85 % i.O.“ erklärt der 40-Jährige. Das Fahrzeug war schließlich zuvor über 6 Jahre sehr aufwändig „Frame Off“ restauriert worden.

V8-Power für das Amerikanische Auto!

Allerdings steckte in dem 63er Impala nicht mehr der originale Sechszylinder sondern der Antrieb war auf die klassische 350er Kombo mit 5,7-Liter V8 und Dreistufen-Automatik (350 ci / TH-350) umgebaut worden. Das störte Michael keineswegs, „jedoch mussten über den Zeitraum von einem Jahr etliche Änderungen von mir durchgeführt werden, um das Ganze auch funktionell und sicher auf der Straße zu bewegen“, erklärt Michael, der diverse Teile wie Holley Benzinpumpe, Accel Zündspule, Zündverteiler, Zündkerzen installierte sowie den Vergaser überholte und die Benzinschläuche gegen Dampfblasenbildung ummantelte. Neben der Technik schmückte der 40-Jährige den Motorenraum mit jeder Menge Chrom und Glanz aus Edelstahl.

Lowrider Hydraulik mit 2 Pumpen und 6 Batterien

Schon vor dem Kauf war der Impala zum Lowrider umgebaut worden. Das Hydrauliksystem besteht aus jeweils einem Hydraulikstempel pro Rad sowie zwei Pumpen und sechs Batterien, die im Kofferraum verbaut sind. Doch auch die Hydraulik-Anlage benötigte etwas Extra-Arbeit. „Die Hydraulikstempel vorne waren komplett undicht und verloren jede Menge Öl, hinten hielt es sich noch in Grenzen“, berichtet der Dinslakener, der derzeit von einem Hydraulikbetrieb in Oberhausen vier spezielle komplett neue Zylinder anfertigen lässt.

Weiterlesen...

...auf der nächsten Seite!


Magenta und weiß fallen auf!

Allerdings betont Michael: „Ich springe bzw. hüpfe mit dem Auto nicht, trotz dass es möglich ist. Mir reicht es völlig, ihn mal "schräg" zu parken oder ein kleines bisschen Show zu machen! Alles andere würde nur den tollen Gesamtzustand viel zu viel kaputt machen“, beruhigt der Lowrider-Fan. Dennoch, auch an dem Blechkleid wollte Michael etwas ändern

„Die ursprüngliche Farbe war Cremeweiss und Lowridertypisch musste da was auffälliges dran!“, erklärt der 40-Jährige, der sich für eine Kombination aus einem Magenta Metallic (Suzuki) und Weiß-metallic farbenem Dach (Honda) entschied, die er selbst auftrug. Dabei wurde – passend zum Showthema – auch der Unterboden samt Rahmen und Hinterachse nicht vergessen.

Zebrafell für's Interieur

Der Innenraum blieb im Großen und Ganzen original. Der Vorbesitzer hatte das Interieur mit einem Samtrot ausgestattet. „Abgesehen von den Türverkleidungen, die in Eigenarbeit entstanden sind da keine vorhanden waren“, erklärt Michael, der diese und Teile des Armaturenbretts mit Plüsch Zebrafell bespannt hat. Die durchgehenden Sitzbänke vorne und hinten werden im Laufe der Saison 2010 noch mit schwarzem Leder bespannt sowie neu gepolstert.

Lowrider-Style: Wire Wheels

Weniger auffällig, dafür genauso passend sind die klassischen 14“ Dayton Wire Wheels mit Knock-Off-Spinner, die mit Cooper in 175/75 R14 bezogen sind.

Ausgezeichnet! "Best of Show" & Co!

Die ganze Mühe, die Michael und sein Kumpel und Kfz-Meister Sven sowie sein Schrauber Holger von der Oldtimerscheune in den 63er Impala investiert haben, hat sich schließlich gelohnt. Beim US-Car Mustang Meeting 2009 am CentrO Oberhausen konnte Michael den „Best Of Show“ holen und bei dem Street-Treffen in Grefrath 2009 der Ersten Platz Lowrider machen.

Doch kein Bad Boy Ami, oder?

Der Lowrider ist Michaels 20. Auto. Die meisten Fahrzeuge hat der Dinslakener verkauft, wenn sie fertig waren, „Aber an diesem Auto habe ich so einen Spaß, dass ich ihn sicher lange fahren werde“, meint Michael, was sicherlich auch an dem Zuspruch liegt, den der 40-Jährige mit dem auffälligen Wagen bekommt: „Interessanterweise haben die Mädels - egal wo ich auftauche - unglaublichen Spaß an dem Auto und wollen damit fotografiert werden“, erzählt Michael. „Alle, die ich darauf hin angesprochen habe, meinten es sei die Farbe - also eher doch kein Bad Boy Image“.



Text & Fotos: Thomas Frankenstein

AmeriCar-Facts

1963er Chevrolet Impala Lowrider



Antrieb: OHV-V8, 350 ci, 5.735 ccm, 200 PS, Holley-Vierfachvergaser, Edelbrock Performer-Ansaugbrücke, Edelbrock-Nockenwellen-Kit, Edelstahl-Auspuffanlage von Classic Industries; Dreistufen-Automatik (TH-350), Heckantrieb

Fahrwerk: Einzelradaufhängung vorne mit Schraubenfedern, Hydraulikzylinder (200 mm Hub), verchromter Stabilisator, Trommelbremsen; Starrachse hinten mit Längslenkern, Schraubenfedern, Hydraulikzylinder (200 mm Hub), Panhardstab, Trommelbremsen

Räder: Dayton Speichenfelgen (100 Spoke) Wire Wheels, 7x14g mit Cooper Trendsetter in 175/75 R14

Sonstiges: Zweipumpen-Hydrauliksystem (Showtime Hydraulics), sechs 88 Ah Batterien, Moves: Front-to-Back, Side-to-Side, Individual Wheel, Rolling Three-Wheel, Pancake, Bunny Hopp, Musikausbau im Kofferraum mit Axton-Verstärker, Panasonic- und Blaupunkt-Lautsprechern, Axton-Subwoofer, handgefertigte Bowtie-Emblem, polierte Heckblende, Pinstriping im Motorraum, Farbe: „Magenta Metallic (Suzuki), Türverkleidungen mit Zebrafellimitat, Skull-Köpfe, Dreifach-Zusatzinstrumente

47 Bilder Fotostrecke | American Low & Highs: Bad Boy Image oder Lady's Favorite? 1963er Chevrolet Impala Lowrider #01 #02

Passende Themen

1 Kommentar

  • ARON

    ARON

    Ein Klassiker unter den Low Rider - geil!

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community