In den Siebziger Jahren begann das Sterben der heute oft Dinosaurier genannten Straßenkreuzern, der amerikanischen Autos mit scheinbar unendlicher Länge und Hubraum. Die Ölkrise zwang die US-Car Hersteller zum Umdenken, die Kunden verlangten ökonomischere Fahrzeuge, die Folge war das sogenannte Downsizing Mitte der Siebziger Jahre. Einen der letzten Dinosaurier stellen wir als Auto der Woche auf AmeriCar.de vor.
Das 1976er Cadillac Modelljahr spielt eine Schlüsselrolle in der Geschichte des amerikanischen Autobauers General Motors. Alle Full-Size-Cars der Divisionen wurden für das sogenannte Downsizing im kommenden Modelljahr vorbereitet. Es war das Ende einer Ära in vielerlei Hinsicht. So hatte General Motors zum letzten Mal (bis 1982 der Chrysler LeBaron auf den Markt kam, ein amerikanisches Auto als Cabriolet gebaut Cadillac baute deshalb 200 identische Eldorado Soft Tops.
Der Hubraum des US Cars schrumpfte
Es war auch das letzte Mal, dass der Name Sixty Special nach 39 Jahren auf einem Cadillac zu lesen sein sollte. Alle Oberklasse-US-Cars in dem GM LineUp wurden kürzer, kleiner und leichter zum 77er Modelljahr und auch deren Motoren. So sollte danach nur noch ein 425 ci-Motor den 500 ci ersetzen, der allerdings immer noch stolze 6,9 Liter Hubraum hatte.
Vollausstattung für den Caddy
Drei Zoll länger als die DeVille und Calais Modell ruhte der 1976 Cadillac Fleetwood Sixty Special Brougham auf einem Rahmen mit 133-Zoll Radstand. Die Serienausstattung des amerikanischen Autos beinhaltete ein Suchlaufradio mit elektrischer Antenne, Fahrwerk mit Niveauregulierung, sechsfach elektrisch verstellbare Sitze, elektrische Fensterheber und Zentralverriegelung.
Alle Full-Size Cadillacs kamen mit einem Sperr-Differenzial in der Hinterachse und Turbo-Hydramatik, Servolenkung und Bremskraftverstärker sowie Automatik-Klimaanlage und getöntes Glas. Weitere Ausstattung des mit einem plüschigen und unverschlissenen Interieur versehenen Cadillac ist der Acht-Spur-Kassettenspieler.
Survivor for Sale
Der hier gezeigte 1976er Cadillac Fleetwood wurde am 17. Januar 1976 bei dem Cadillac Händler Drumheller in Alberta gekauft und lief bis heute nur 49.350 Meilen. Das Fahrzeug wurde stets gewartet und hat neben der attraktiven silbernen Außenfarbe auch das Brougham Appearance Package, das dem US-Car u.a. die kleinen Opera Lights im hinteren Bereich des mit gepolstertem Vinyl überzogenen Daches verpasste. 35 Jahre ist dieses Fahrzeug nun schon in der Hand des Erstbesitzers, der sich allerdings auf der RM Auction in St.Johns von seinem amerikanischen Auto trennen will.
Text: Frank Tomczak
Fotos: Darin Schnabel
AmeriCar-Facts
1976 Cadillac Fleetwood Sixty Special Brougham
Antrieb: OHV-V8, 500 ci, 8193 ccm, 190 PS bei 3600 U/min, 486 Nm bei 2000 U/min, Rochester Vierfachvergaser, Dreistufen-Automatik (TH-400), Hinterradantrieb
Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung, Schraubenfedern, Gasdruckdämpfer, Scheibenbremsen; hinten Starrachse, Blattfedern, Gasdruckdämpfer, Trommelbremsen
Räder: 15-Stahlfelgen mit Weißwandreifen in GR78-15
Sonstiges: Opera Lights, nur 49.350 Meilen
Stückzahl: 24.500 (1976)
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1 Kommentar
ARON
20. Juli 2011 06:40 (vor über 13 Jahren)
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