Die Passion Chevrolet: 1964 Chevrolet Malibu SS

Der Chevy von dem “Chevrolet-Biografie”-Buch-Autor Martin Sinzig

Die Passion Chevrolet: 1964 Chevrolet Malibu SS: Der Chevy von dem “Chevrolet-Biografie”-Buch-Autor Martin Sinzig
Erstellt am 10. Juni 2011

In diesem Jahr feiert der amerikanische Autobauer Chevrolet sein 100-jähriges Bestehen. Der Gründer Louis Chevrolet stammt bekannterweise aus der Schweiz und auch Martin Sinzig, der Autor der aktuelle Chevrolet Biografie ist Schweizer und Besitzer des hiergezeigten Chevrolet Malibu SS.

Der Chevrolet Malibu und sein Partner-Modell Chevelle wurden im 1964er Modelljahr eingeführt. Das amerikanische Auto sollte die Lücke zwischen den Full-Size US-Cars Chevrolet Biscayne, Bel Air, und Impala und den kompakten Amerikaner Chevy II und Chevrolet Corvair füllen. Chevrolet’s Mittelklasse US-Cars waren geräumig und preiswert und kamen im typischen eckigeren Sixties-Design. Technisch gesehen, waren die Chevelles die Serie und die Malibus waren die besser ausgestatteten Versionen, die sich gleich doppelt so viel verkauften wie die Basis Chevelle.

SS = Super Sport

Ein Grund dafür war der sportliche Flair des Malibus, gerade in den Super Sport Varianten, bei denen der amerikanische Autobauer leistungsstarke Big Block Motoren implantierte und so zu einem kleinen Muscle Car machte. Ein weiterer Grund für den Erfolg der Chevelle/Malibu Familie war die Bandbreite der Modelle. Es gab die Mittelklasse-US-Cars als Cabriolet, Hardtop-Coupé, Limousine und sowohl als zwei- als auch viertürige Kombis. Dazu gab es diverse Motoren und eine lange Liste an Ausstattungsoptionen.

Motoren bis 300 PS

Die 1964 Chevrolet Chevelle kam mit schlichten Linien und ansprechende Proportionen auf dem 115“ Radstand. Das Midsize-Modell war fast so geräumig wie ein Impala und war die Antwort auf den Ford Fairlane. Die Chevelle gab es als 300 und Malibu und mit vier Motoren, ein 194- und 230-ci Sechszylinder mit 120 und 155 PS sowie ein 195 PS starker 283-ci-V8 und als Highlight ein 220 PS starker 283er mit Doppelauspuff und Vierfachvergaser. Serienmäßig übernahm ein Dreigang-Schaltgetriebe die Kraftübertragung, optional gab ein manuelles Viergang oder automatisches Powerglide mit zwei Fahrstufen. Im Modelljahr lancierte Chevrolet schließlich noch den 327-ci-Small-Block V8 mit 250 bzw. 300 PS Leistung.

Die Super Sport Version des Malibus gab es nur für das Coupé oder beim Cabriolet. Für 162 Dollar extra bekam man neben den SS-Embleme Einzelsitze vorne, schwarze oder weiße Vinyl-Bezüge, Mittelkonsole mit Schalthebel mit Kugel, Sport-Cockpit, sowie Radkappen vom Impala SS. Für 5 Dollar extra gab es noch ein Heavy Duty Fahrwerk.

Fast die Hälfte aller Malibu Coupés und Cabriolets im 64er Modelljahr wurde mit dem Super Sport Equipment ausgestattet. Die Performance mit dem 283er war zwar nicht überwältigend aber respektabel. Das amerikanische Automagazin Motor Trend testete seinerzeit die 220 PS Version mit Viergang-Schaltgetriebe und fuhr in 9,7 Sekunden auf 100 km/h und die Quarter-Meile in 17,5 Sekunden.

US-Car Leidenschaft in der Kindheit geweckt

Einen 1964er Chevrolet Malibu SS besitzt auch der Buch-Autor und Journalist Martin Sinzig aus dem schweizerischen Berg. Die Vorliebe des 48-Jährigen für amerikanische Autos geht weit in die 60er Jahre zurück. Schon als Kind machte Martin Bekanntschaft mit einem Oldsmobile, als er mit einem Freund seines Großvaters mit 210 Stundenkilometern über die Autobahn gerast ist. „Mit 24 kaufte ich mir dann meinen ersten Amerikaner, einen 1979er Oldsmobile Cutlass, mit einem 5-Liter-Chevy-Motor und nur gut 160 PS“, berichtet Martin, der schließlich 1995 seinen ersten Chevy, einen fünftürigen S-10 Blazer mit 4,3-Liter V6-Motor als Jahreswagen erstand.

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Die Passion Chevrolet wuchs in dem Schweizer, der immer wieder von diesem Louis Chevrolet las, der in La Chaux-de-Fonds geboren und Namensgeber und Mitbegründer der Marke sei. „Die Freude an meinem Chevy und die gelegentlichen Publikationen über Louis Chevrolet brachten mich auf eine Idee: Ich wollte mit einem Oldtimer an Louis Chevrolet-Rally dabei sein und in La Chaux-de-Fonds meinen Wagen präsentieren.“

Schweizer US-Car

Im Herbst 2001 entdeckte Martin bei einer Werkstatt in Märwil einen unrestaurierten 64er Chevy Malibu SS. „Ein solches Auto hatte mich schon im Sommer 1987 in St. Gallen, wo ich studierte, fast um den Verstand gebracht“, erklärt der Chevy-Fan, der das rotes Sport Coupé an einem regnerischen September-Tag abholte – eine langjährige Restaurationsgeschichte nahm ihren Anfang.

„Die Karosserie brauchte umfangreiche Schweißarbeiten, das Chassis musste komplett abgeschliffen werden, der Boden im Innenraum war verdreckt, die Sitzbezüge total verstaubt, alles musste geputzt, repariert, aufgefrischt oder durch Ersatzteile erneuert werden“, erinnert sich Martin. Der Malibu stammte aus Basel und hatte - wahrscheinlich Jahrzehnte lang - in einer Halle eines Schrottplatzbesitzers gestanden. Unter der Haube steckte ein originaler 283-ci-V8 mit Powerglide-Automatik, die durch ein Dreiganggetriebe ersetzt wurde.

Im August 2005 konnte Martin tief ins Waadtland fahren, wo er an der Louis Chevrolet-Rally teilnahm, die mit einer Fahrzeugpräsentation in La Chaux-de-Fonds endete. „Da war ich also in La Chaux-de-Fonds, am Geburtsort von Louis Chevrolet mit meinem eigenen Chevy-Oldtimer - ein erhebendes Gefühl“, berichtet Martin. „Ich wollte mehr wissen über diesen Mann, der einer großen Automarke seinen Namen gegeben hatte. Ich begann zu suchen, und fand nicht viel. Als Journalist war ich ja berufen zum Schreiben, und ich fasste den Vorsatz, ein Buch

über Louis Chevrolet zu schreiben“ Die Ergebnisse seiner Recherchen gibt es nun als Buch, das AmeriCar.de bereits hier vorgestellt hat.



Text: Thomas Frankenstein / AmeriCar.de

Fotos: Martin Sinzig

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AmeriCar-Facts

1964 Chevrolet Malibu SS



Antrieb: OHV-V8, 283 ci, 4637 ccm, 195 PS, Doppelvergaser; Dreistufen-Automatik, Hinterradantrieb

Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung, Schraubenfedern, Gasdruckdämpfer, Trommelbremsen; hinten Starrachse, Längslenker, Schraubenfedern, Trommelbremsen

Räder: 15“ Stahlfelgen mit Radkappe auf Maxxis Weißwandreifen in 205/75 R14

Sonstiges: Retro-Style Radio,

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