Dreifacher Traumwagen – „789“

Tri-Chevy mal anders: 1957, '58 und '59 finden sich in einem Auto wieder

Dreifacher Traumwagen – „789“ : Tri-Chevy mal anders: 1957, '58 und '59 finden sich in einem Auto wieder
Erstellt am 16. Juli 2008

Beim „Googlen“ bin ich auf einen interessanten Artikel im Online-Auftritt des Magazins „Stern“ gestoßen: „Frankensteins Sportkanone“ titelte da Kollege Helmut Werb seinen Bericht über einen Sportwagen namens „789“, der die Gene der Chevrolet-Modellen von 1957, '58 und '59 in sich tragen soll.

Dabei bin ich doch gar nicht sportlich! - Ich halt es doch eher wie Winston Churchill, der seinerzeit „No Sports!“ proklamierte!Was die Kombination dreier beliebter Chevrolet Modelle angeht, bin ich ebenfalls nicht ganz sicher, ob diese irgendetwas mit einer Filmkreatur gleichen Namens zu tun haben könnte.

Vielmehr denke ich, hier hätte ein zeitgenössischer Schönheitsdoktor mit großem Namen eher dem Kind seinen Namen geben können, schließlich soll sich besagter Dr. Frankenstein ja auf Gehirntransplantation spezialisiert und ein Monster erschaffen haben. Und ewie ein Monster sieht der „789“ nun wirklich nicht aus!

Der erste Entwurf dieses Modells entstand - wie bei vielen extravaganten Konzepten - auf einer Serviette! Der Sketch zeigte an der Front die Stilelemente des 57er Chevy Bel Air, in der Mitte die vom 58er Impala und das Heck stammte optisch von einem 59er Impala-Modell. Die Zeichnung wurde Zug um Zug auf Papier und im Computer verfeinert und schließlich ein erstes Modell aus Ton gefertigt.

Gene Langmesser, Chef der Firma Kanter Concepts und n2A Motors, zeichnet sich für dieses Projekt verantwortlich: „Wir kauften eine neue Chevrolet Corvette C6 und entfernten die komplette Karosserie“, erklärt der Kalifornier. Auf den Rohrrahmen wurden Holzteile geschraubt, die die Basis für das Ton-Modell bilden sollten. „1.500 Pfund Modellier-Ton haben wir für das Modell benötigt,“ sagt Gene.

Nachdem die Karosserieformen auf das 1:1-Modell übertragen waren, konnte diese mittels Laser-Scan in einen speziellen Rechner geladen werden. Nun konnten die ünf Glasfaserkunststoff-Teile der außergewöhnlichen Karosserie entsprechend designt und für den Fertigungsprozess berechnet werden.

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Der „789“ („Seven-Eight-Nine“) trägt wie erwähnt die Gene dreier Chevrolet Modelle, klar dass man deshalb diverse Teile dieser Modelle in das Fahrzeugkonzept integriert hat. An der Front verwendete man die originalen Scheinwerfer und deren Umrandungen, das Hauben-Vee sowie die Rockets auf der Motorhaube. Das Heck kommt mit den originalen 59er Chevy Rückleuchten unter den eindrucksvollen „Bad Wings“-Heckflossen. Das Emblem „789“ übernimmt neu kombiniert die vorhandenen Motorhubraum-Zahlen.

Man könnte denken, vor einem zeitraubenden Einzelprojekt aus der Custom Szene zu stehen, doch der Kenner fallen die modernen Frontscheibe und die Außenspiegel auf und erkennt die moderne Basis unter dem klassisch aussehenden Kleid! Tribut an die Neuzeit sind die Seitenmarkierungen und Rückfahrscheinwerfer.

Die moderne Basis verrät sich aber auch spätestens beim Blick unter die Motorhaube, denn hier ist noch alles „stock“! Am Antrieb des „789“ wurde nämlich nichts verändert, der 400 PS starke 6,0-l-V8 blieb samt der Kraftübertragung etc. unberührt.

Auch das Interieur kann seinen Spender nicht verleugnen: Das Armaturenbrett, Lenkrad und Mittelkonsole sind zweifelsohne Corvette! Die Sitze stammen auch von dem Sportwagen, wurden aber mit neuen Polstern optisch aufgepeppt.

Seine Premiere feierte „789“ im November 2007 auf der SEMA Show in Las Vegas – Nach 14 Wochen und zwei Tagen harter Arbeit konnte die Firma n2A das Konzept auf der bekannten Tuning-Messe präsentieren. Und zwar so erfolgreich, dass bis dato schon 14 Fahrzeuge des „789“ verkauft wurden. Drei weitere werden derzeit noch gebaut.

Dabei legt der Hersteller Wert auf ein gewisses Maß an Individualität: Die Wahl der Felgen ist bis zu einem Preis von 2.000 $ frei, aber Farben und Farb-Kombinationen sind nicht duplizierbar. Dafür gehen die Designer aber auf so ziemlich jeden Farbwunsch ein, und wenn's der Lieblingsnagellack der werten Gattin ist.

Dass das natürlich Aufpreis kostet, braucht eigentlich nicht erwähnt werden, im Gegensatz zum Preis des „789“: 135.000 $ verlangen die Kalifornier für das komplette Fahrzeug, bringt man einen „Spender“, kostet es nur noch 75.000 Dollar – bezahlbar, wenn man(n) bedenkt, das man dafür gleich drei Traumwagen bekommt...



Text: Thomas Frankenstein

Fotos: n2A



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AmeriCar-Facts

„789“

Antrieb: OHV-V8, 6,0-l, 400 PS @ 6.000 U/min, Doppelrohr-Auspuffanlage; Vierstufen-Automatik- oder Fünfgang-Schaltgetriebe, Heckantrieb

Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung mit Querblattfeder, Gasdruckdämpfer, Scheibenbremsen; hinten Einzelradaufhängung, mit Querblattfeder, Gasdruckdämpfer, Scheibenbremsen

Sonstiges: Einzelanfertigung auf Corvette Basis

Preis: ab 135.000 $

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