Erbstück:1969er Chevrolet Camaro Cabriolet

Nach seiner Restauration steht dieser Schweizer Camaro im Top-Zustand auf der Strasse!

Erbstück:1969er Chevrolet Camaro Cabriolet: Nach seiner Restauration steht dieser Schweizer Camaro im Top-Zustand auf der Strasse!
Erstellt am 30. September 2008

Bei dem hier gezeigten 69er Chevy Camaro handelt es sich um ein echtes Erbstück. Der heutige Besitzer Peter Fontana aus dem schweizerischen Teufen ist aber keinesfalls der Erbe!

Peter kauft das Cabriolet vielmehr von einem älteren Herr, der überzeugter Chevrolet-Fahrer ist. So soll sogar der Fuhrpark des 60-jährigen Bauunternehmers aus Chevrolet-Fahrzeugen bestehen. Im Jahre 1999 reduzierte der Schweizer seinen eigenen Fuhrpark, der aus zwei Camaros, einem Nova und der Chevelle seine verstorbenen Vaters bestand, und veräußerte diesen Camaro an Peter.

Das Cabriolet war in einem guten Zustand und wohl vor rund 15 Jahren in den USA restauriert worden. Das „Matching Numbers“-Auto war keine Besonderheit, also kein Z/28 oder mit Big Block ausgestattetes Modell, hatte aber für Peter seinen Reiz und fuhr einige Jahre problemlos. „Einzig eine Doppelrohr-Anlage von Flowmaster wurde verbaut“, erklärt der 45-Jährige. „Im Sommer 2003 planten wir, über den Winter ein wenig Rost an den Radläufen zu machen“, erinnert sich Peter. Sein Freund Egon ist als Mechaniker und Restaurator allerdings Perfektionist und so entschieden sich die beiden Schweizer zu einer Totalrestauration.

Einmal, aber richtig!

Eine zugegen aufwändige Geschichte, weshalb der 69er Camaro auch zwei Jahre nicht auf der Straße war. Serienmäßig mit einem 307-ci-V8 ausgestattet sollte der Small-Block zugunsten eines neueren von Frankies Garage aufgebauten Triebwerks mit der beliebten und bewährten Kombination 350/350 ersetzt werden. Der neue 5,7-Liter wurde von den professionellen Motorenbauern komplett neu aufgebaut und kommt u.a. mit einem Holley-Vergaser, B&M Ölkühler und Flex-A-Lite Lüfter. An diesen Small Block kam nicht nur wieder die doppelflutige Flowmaster-Auspuffanlage sondern auf das dreistufige Automatikgetriebe TH-350.

Neben der Überholung der beiden Achsen, d.h. dem Austausch der Gummilager gegen sogenannte PU-Buchsen aus Poly-Urethan bekam der Antriebsstrang neue Kreuzgelenke und die Vorderachse einen Satz Scheibenbremsen. Klassische Stahlfelgen in 15“ mit kleinen Radkappen und Zierringen, Rallye Wheels genannt, bezog Peter von Summit Racing aus den USA und ließ diese mit Cooper Cobra Radial G/T in 235/65 bzw. 245/60 R15 beziehen.



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Blecharbeit

Der Grund für die Restauration wurde natürlich ebenfalls nicht aus den Augen verloren: Nach dem sanften Sandstrahlen und Ablaugen der alten Farbe zeigte sich der Body ohne verhüllendes Lackkleid. Egon und Peter setzten neue Bleche in die Radläufen und die „Quarter Panels“, die oft in Mitleidenschaft gezogen sind, ein. Vor der Montage der inneren Kotflügel wurden diese ebenso wie die Türen, Kofferrraumdeckel und Motorhaube gelb verzinkt um dem Rost keine Chance mehr zu geben. Aus diesem Grund wurden auch alle Anbau- und Befestigungsteile – sofern möglich – feuerverzinkt.

Carnet Red

Das Highlight der Resto ist natürlich die Lackierung im originalen Farbton „Carnet Red“ (Reisepass Rot), die Firma Thürlemann aus Flawil (CH) hatte den Auftrag bekommen, die Farbe passend nachzumischen und auf die Haut des Cabriolets aufzutragen. Nach der Lackierung stand die Montage der Teile an. Die zur Lackierung abgebauten Türen, Motorhaube und Kofferrraumdeckel gesellten sich ebenso wie die Chrom-Stoßstangen und -Teile zum neu glänzenden Body. „Alle Gummis, Griffe, Knöpfe, Schalter und Embleme sind neu“, erklärt Peter, der anstelle der „307“ – passend zum neuen Motor – die „350“ an die vorderen Kotflügel klebte.

Neue Bezüge

Mit der komplettierten Karosserie ging es zum Sattler. Die Firma Bevora AG aus Kaltbrunn (CH) bezog die Sitze, Türverkleidungen, Sonnenblenden und das Armaturenbrett mit rotem Leder und bezog die Spriegel des Cabriodaches anstelle des etwas empfindlicheren Weiß mit einem schwarzen Verdeckstoff. Ein neuer roter Teppich ergänzte das Interieur am Boden, während noch vor der ersten Ausfahrt eine Musikanlage mit Radio/CD-Einheit im Handschuhfach versteckt eingebaut wurde, das die Magnat-Lautsprecher an den originalen Einbauplätzen im Armaturenbrett ansteuert.

Nach zwei langen Jahren konnte Peter nun zum ersten Mal seine Runden drehen und am Ende wollen wir noch die Frage, die vielleicht vielen auf der Zunge brennt, beantworten: Peter ist wie eingangs geschrieben nicht der Erbe des Camaros, sondern sein Sohn wird es sein – wenn dieser 25 Jahre alt ist, soll das Cabriolet ihm gehören...- cool oder ?



Text: Thomas Frankenstein

Fotos: Peter Fontana

AmeriCar-Facts

69er Chevrolet Camaro Cabriolet



Antrieb: OHV-V8, 350 ci, 5.735 ccm, Dreistufen-Automatikgetriebe (TH-350), Shift-Kit, Heckantrieb



Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung mit Schraubenfedern, KYB-Gasdruckdämpfern, Stabilisator und Scheibenbremsen; Hinten Starrachse an Blattfedern, Hi-Jackers, Trommelbremsen



Räder: 15“-Stahlfelgen mit kleiner Radkappe und Zierring auf Cooper Cobra Radial G/T in 235/60 vorne bzw. 245/60 R15 hinten



Sonstiges: ICE: CD-Radio mit Wechsler, Magnat-Lautsprecher, Farbe: „Carnet Red“

131 Bilder Fotostrecke | Restauration: 1969er Chevrolet Camaro Cabriolet: Restauration #01 #02

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