Get Your Kicks in a '56!

Cooler Chevy - 1956er Bel Air / Fotos © Peter Linney

Get Your Kicks in a '56!: Cooler Chevy - 
1956er Bel Air / Fotos © Peter Linney
Erstellt am 7. Mai 2008

Der 56er Chevy Bel Air gehört zwar zu der beliebten Tri-Chevy-Reihe von 1955-'57, spielt aber eher die Aussenseiterrolle im Trio. Everybody's Darling sind eher die 55er oder 57er Chevrolet-Modelle. Daran störte sich der Norweger Paal Skaalsvik aber keineswegs. Er wollte einen klassisch aussehenden 56er, der auch höhere Geschwindigkeiten oberhalb des „Cruising-Tempos“ fahren können sollte. Desweiteren sollte der Chevy die nächsten 20 Jahre ohne Probleme unterwegs sein.

Nicht nur die Schweizer, auch die Skandinavier sind für ihre Perfektion bei ihren Projekten bekannt. Paal wollte seinen Wagen zum 50-jährigen Jubiläum des 56er Chevy Modells fertig stellen, seine Deadline hatte er deshalb auf den 30. Juni 2006 gelegt. Das war im Sommer 2004. „Weil mein Job aber 10- 12 Stunden des Tages in Anspruch nahm, wusste ich, dass noch viel Arbeit auf mich zukommen würde“, erinnert sich der Norweger. Dazu kam, dass ein Auto-Aufbau nördlich des Polarkreises von Natur aus gewisse Probleme mit sich bringt – man kann halt nicht mal eben zum Teilehändler um die Ecke die Ersatzteile kaufen fahren.

Kompromisslos wurden die Teile in den USA geordert. Doch nicht nur diverse Ersatz- und Custom-Teile standen auf den Bestellisten, auch der neue Rahmen wurde dort bestellt. Paal entdeckte bei Car Creations ein passendes Chassis, das mit Fahrwerksteilen eines Corvette-Modells komplettiert wurde. Achsschenkel und Co. stammten somit von dem Sportwagen, dazu kamen Baer-Scheibenbremsen in 13 bzw. 11,5“ sowie Bilstein Gasdruckdämpfer. Als Hinterachse orderte der Norweger eine 4,11:1 übersetzte Dana 44, diese sollte ausreichend dimensioniert sein. Schließlich wollte Paal auch in Sachen Antrieb Nägel mit Köpfen machen.

Aus der GM Performance Abteilung kam der 350-ci-LS-1-V8 Motor, der ansonsten eine Corvette befeuert. Hinter den Small-Block montierte Paal ein neues Tremec-Sechsgang-Schaltgetriebe, das er über einen Hurst-Schalthebel bedienen kann. Den Abschluss der Technik bildete die Installation eines Corvette-Lenkgetriebes und die Montage der Billet Specialties „Talladega“-Felgen, die vorne 8x17“ bzw. hinten 9,5x18“ messen und mit passenden 235/45 bzw. 285/40er Michelin-Gummis ausgerüstet wurden.

Mit der Fertigstellung des Chassis konnten die Arbeiten an der Karosserie und dem Innenraum weitergehen. Paal versuchte, so wenig wie möglich an dem Body zu ändern, lediglich für die Aufnahme des Rahmens waren einige Arbeiten nötig. Die Lackierung in dem Grün Metallic und Schwarzem Perl sollte schließlich die Firma Tromsö Billakkering übernehmen. Anschließend konnte Paal wieder selbst Hand an seinen Wagen legen und widmete sich zunächst dem Gestühl, das hinten noch aus der originalen Sitzbank besteht. Vorne aber spendete ein 67er Chevy Impala zwei Einzelsitze.

Alle Sitzgelegenheiten sowie Türverkleidungen und Himmel wurden von der Firma Buland Auto Interieur mit dem ausgesuchten Materialien in dem beliebten V-Style überzogen. Paal installierte währenddessen Instrumente von Dakota Digital und das von 18“ auf 15“ verkleinerte Lenkrad sowie die obligatorisch versteckte Car-Hifi-Anlage bestehend aus Kenwood-Radioeinheit und JBL-Lautsprechern.

Trotz seines Zwölf-Stunden-Tags schaffte es der Norweger am Ende in der Woche rund 25 Stunden an seinem Projekt zu arbeiten. Die viele Arbeit sollte sich allerdings lohnen, denn der Norweger wurde alsbald auf eine große Indoor-Show in Schweden eingeladen, wo Paal von dem Veranstalter der bekannten Grand National Roadster Show angesprochen und akquiriert wurde. Das nutzte der von der Norweger sogleich zu einem ausgiebigen Trip und feierte wohl seine Überstunden der letzten Jahre im Land der Sonne ab – bevor er und der Chevy wieder in das Land mit den kurzen Sommern gehen sollten...



Text: Thomas Frankenstein

Fotos: Peter Linney

AmeriCar-Facts

1956 Chevrolet Bel Air

Antrieb: OHV-V8-Motor (LS1), 350 ci, 5.571 ccm, Einspritzanlage, Doppelrohr-Auspuffanlage; Tremec-Sechsgang-Schaltgetriebe, Heckantrieb, Achsübersetzung 4,11:1



Fahrwerk: Vorne bestehend aus Einzelradaufhängung mit Schraubenfedern, Bilstein-Gasdruckdämpfer, Stabilisator, 13“-Baer-Scheibenbremsen; Hinten bestehend aus Starrachse, Längslenkern, Schraubenfedern, Bilstein-Gasdruckdämpfer, Stabilisator, 11,5“-Baer-Scheibenbremsen



Räder: Billet Specialties „Talladega“, 8x17“ mit Michelin 235/45 ZR17 vorne und 9,5x18“ mit 285/40 ZR 18 hinten



Sonstiges: Car Creations-Rahmen, Farbe: „Green Metallic“, „Black Pearl“ (Eigenmischungen), Vordersitze vom 67er Impala, Dakota Digital Instrumente, Lenkrad auf 15“ verkleinert, Hurst-Schalthebel

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