Einen richtigen Lowrider, wie man ihn aus den USA kennt – das war der Wunschtraum von Carsten Wischan. Der Dortmunder ist seit vielen Jahren mit dem Thema Auto verbunden und hegte und pflegte u.a. einen schicken Audi 50 und VW Polo 1. Durch einen Freund kam der 31-Jährige zum Detroit Iron.

Dieser schraubte nämlich an dem 55er Chevy seiner Freundin und Carsten fand Geschmack am American Way of Drive. Doch ein Fifties Straßenkreuzer war nicht sein Ding. Der gelernte Kfz-Mechaniker stand mehr auf die Sixties und als die Lowrider Welle nach Europa schwappte entdeckte er seine Schwäche für diese Fahrzeuge, weshalb Carsten im Winter 2005 einen klassischen Vertreter der Lowrider Szene, einen 63er Chevrolet, erstand.

Den Viertürer entdeckte Carsten damals eher durch Zufall im Internet. Der Wagen stammte aus der schlichten Biscayne-Serie kam damals in einem unscheinbaren Rot, mit Reihensechszylinder und Schaltgetriebe - nicht wirklich ein Highlight möchte man vielleicht denken, aber für Carsten die richtige Ausgangsbasis für sein Lowrider Projekt!

2 Pumpen und 4 Batterien

Als erstes baute der Dortmunder zusammen mit der tatkräftigen Hilfe von zwei guten Freunden die aus den USA besorgte Lowrider-Hydraulik ein. Carsten wollte keinen radikalen Lowrider bauen, deshalb verwendete er ein System mit zwei Pumpen, die von vier Batterien versorgt werden.

Die Hydraulik lässt keine allzu spektakulären Bewegungen wie Three-Wheel-Motion – also dem Fahren auf drei Rädern – zu, das System reicht aber, um die Insassen ordentlich durchzuschütteln und den Biscayne fett auf den Asphalt zu legen!



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Acht statt sechs Zylinder!

Anschließend flog der Reihensechszylinder samt Getriebe auf den Schrott und ein V8-Motor wurde auf- und eingebaut. Zusammen mit Kumpel Stephan bekam der gebrauchte 350-ci-Small-Block eine Auffrischung und ein Update mit Ansaugbrücke, Holley Vergaser sowie Edelbrock-Luftfilter und -Ventildeckel.

Auch das Interieur sollte ein Update erhalten. Bei der neuen Polsterung konnte Carsten wieder auf seine Freunde zählen, die nicht nur die beiden Sitzbänke sondern aus Türverkleidungen und Himmel mit neuen Stoffen bezogen, während Carsten die Stereoanlage mit einem Radio von Custom-Autosound mit Ipod-Steuerung und Custom Autosound-Lautsprechern einbaute.

Speichenfelgen sind ein Muss!

Zu einem richtig stylischen Lowrider dürfen die korrekten Felgen nicht fehlen. Bei der Firma Luxor, bekannt für Lowrider-Speichenfelgen, fand der 31-Jährige einen passenden Satz in 7x13“ - in Europa eine wohl eher für Opel Manta B gängigen Dimension, aber für einen Lowrider eine typische Größe, auch was den Reifen angeht, der 155/80 misst und von Hankook stammt.

Jetzt fehlte eigentlich nur noch eine neue Farbe. Das Rot kam für den Dortmunder nicht in Frage, zudem war nach ein paar Arbeiten an der Außenhaut des Chevys eh eine Neulackierung angesagt. Anstelle des schlichten Rot-Tons sollte der Biscayne in einem Cremeweiß aus der Lesonal-Farbpalette über die Dortmunder Straßen rollen.

Pinstripings by the Line Doctor

Abschluss und die Krönung des Lowrider-Projekts sind die Pinstripings von Herb Martinez, die im letzten Sommer im Rahmen der Europatournee bei der Firma Petzoldt's in Hagen aufgetragen wurden.



Text & Fotos: Thomas Frankenstein

AmeriCar-Facts

1963er Chevrolet Biscayne Lowrider



Antrieb: OHV-V8, 350 ci, 5.735 ccm, Holley-Vergaser, Edelbrock-Ventildeckel, -Luftfilter, Doppelrohr-Auspuffanlage mit Edelbrock-Schalldämpfer; Dreistufen-Automatik, Heckantrieb

Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung mit Hydraulik-Stempel, Tieferlegung max. 8“, Trommelbremsen; hinten Starrachse mit Hydraulik-Stempel, Tieferlegung max. 10“, Trommelbremsen

Räder: Luxor-Speichenfelgen, 7x13“ mit Hankook 155/80 R13

Sonstiges: Lowrider-Umbau mit zwei Pumpen und vier 12 V-Batterien, Farbe: „Cremeweiߓ (Lesonal), Custom-Autosound-Radio mit Ipod-Steuerung, Custom-Autosound-Lautsprecher

34 Bilder Fotostrecke | High & Low: Chevrolet Lowrider: 63er Chevy Biscayne #01 #02