Zwischen den Jahren 1951 und 1956 bot der amerikanische Autohersteller Oldsmobile keine Station Wagons an und überließ so der Konkurrenz das Feld. Als der Entschluss gefasst wurde, im Modelljahr 1957 wieder im Segment der Kombis mitzumischen, sollte dies mit Flair geschehen.

Ein geeigneter Name wurde aus der Vergangenheit der eigenen Firmengeschichte entnommen, indem die Bezeichnung „Fiesta“ vom großen Convertible von 1953 entliehen wurde. Und „festlich“ beschreibt den riesigen Station Wagon mit viel Chrom vollkommen korrekt.

Potenzielle Käufer konnten zwischen zwei Bauformen, einem Viertürer mit B-Säulen und einem säulenlosen Hardtop-Viertürer wählen. Der säulenlose Kombi wurde als „Holiday Fiesta“ bezeichnet, da Oldsmobile den Zusatz „Holiday“ bei allen Hardtop-Coupé und -Limousinen benutzte.

Kraftvoller Kombi

Der hier gezeigte 58er Oldsmobile Holiday Fiesta Station Wagon ist mit unüblichen, aber sportlichen Optionen ausgestattet. Angetrieben von einem 371 ci V8 Motor mit rund sechs Litern Hubraum und einer Leistung von 312 Pferdestärken, ist der Oldsmobile wahrlich nicht untermotorisiert. Die Mehr-Leistung entsteht durch die drei Doppelvergaser, welche als Option „J-2“ gegen Aufpreis erhältlich waren.

Ein Dreigang-Schaltgetriebe und eine gesperrte Hinterachse bringen die Kraft auf die Straße. Komfort bieten die serienmäßige Klimaanlage, eine Servolenkung und eine elektrisch verstellbare Sitzbank in der ersten Reihe. Highlight im Interieur ist das transportable AM-Radio, welches auch außerhalb des Fahrzeugs, zum Beispiel bei einem Picknick, für musikalische Untermalung sorgt.

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Neuwagenqualität

Im Jahre 1987 kaufte Don Kizziar das US-Car. Kizziar besaß eine der größten privaten Autosammlungen der Welt und unterzog dem Wagen 1990 einer Vollrestauration. Als hätten die letzten 21 Jahre nicht stattgefunden, ist der Oldsmobile heute immer noch in einem wahrlich guten Zustand.

Die rote Lackierung erstrahlt ebenso, wie das passend rot-weiße Interieur. Auch die Zierleisten und der Motorraum sind in exzellentem Zustand, was womöglich auch an den nur 5.240 gefahrenen Meilen liegen mag.

Ausgestattet mit Sonnenschute an der Windschutzscheibe, den „Fender Skirts“ Hinterradabdeckungen, Weißwandreifen und den kleinen „Dog Dishes“ Radkappen sieht der Station Wagon schon sehr nach Urlaub und Picknick aus.

Nah an der Perfektion

Kurz nach der Restauration 1990 wurde der Oldsmobile vom „Oldsmobile Club of America“ mit 932 Punkten bewertet – von 1000 möglichen Punkten wohl bemerkt! Familienfreundlich, praktisch und doch kraftvoll stellt dieses außergewöhnliche US-Car so manchen Konkurrenten in den Schatten.

Dass seltene Station Wagon beliebt und begehrt sind, zeigte sich auch im vergangenen Juli bei der in St. John`s abgehaltenen Auktion des großen Auktionshauses RM Auction. Der vor der Auktion angestrebte Zielpreis des raren Oldsmobile lag zwischen 40.000 und 60.000 US-Dollar. Der Hammer fiel schlussendlich bei 52.250 Dollar.



Text: Joel Weyers

Fotos: RM Auctions

AmeriCar-Facts:

31 Bilder Fotostrecke | Holiday Inn – 1958 Oldsmobile 88 Holiday Fiesta Station Wagon: Opulenter US-Car Kombi mit viel Platz und Chrom #01 #02 1958 Oldsmobile 88 Holiday Fiesta Station Wagon



Antrieb: OHV-V8, 371 ci, 6079 ccm, 312 PS, drei Doppelvergaser; Dreigang-Schaltgetriebe, Hinterradantrieb

Fahrwerk: Einzelradaufhängung und Schraubenfedern vorne, Starrachse mit halbelliptischen Blattfedern hinten, hydraulische Scheibenbremsen rundum

Räder: Stahlfelgen mit Radkappe auf 8.50x14“ Weißwandreifen

Sonstiges: „J-2“ Option (drei Doppelvergaser), aus der Sammlung Don Kizziars, nahezu perfekt restauriert