Anfang der Sechziger Jahre war die Ford Motor Company nicht gerade der Inbegriff von Sportlichkeit. Chevrolet hatte die Corvette, Ford den Thunderbird, gegen den leistungstarken Impala von Chevrolet hingegen hatte der US-Car Hersteller bis dato keinen adäquaten Counterpart. Bis 1962 der Galaxie 500 XL auf den Markt kam
Ford hatte den Galaxie bereits vor vier Jahren im 58er Modelljahr als Top Modell oberhalb des Fairlane auf den Markt gebracht. Das amerikanische Auto im Full-Size Format verkaufte sich erfolgreich dank seiner breiten Modellpalette vom Zweitürer, Kombi bis hin zum Cabriolet usw. Für das 62er Modelljahr lancierten die Ford Leute den Galaxie 500 als Top-Modell, das mit den Appendix XL.
XL für "Xtra Lively"
XL stand dabei für Xtra Lively für das Coupe bzw. Xtra luxury beim Cabriolet. Auf der ersten Blick lassen sich die XL-Modelle sicherlich an dem XL-Logos erkennen, die auf dem Tankdeckel klebten. Weitere Identifikatonsmerkmale waren Fender-Skirts für die hinteren Kotflügel, spezielle Embleme auf den vorderen Kotflügeln.
Serienmäßig trieb der bewährte 289-ci-V8 den Galaxie 500 XL über eine dreistufige Automatik an. Auf Wunsch kamen die Modelle auch mit 352 ci-V8 bzw. 390 ci V8-Motoren und mit einem potenten 406-ci-Big Block Fords erstem Motor über 400 ci Hubraum. Der Thunderbird genannte Big Block stammte aber keineswegs aus dem Ford Schwestermodell sondern war für Fords NASCAR Einsätze entwickelt worden und leistete mit Vierfachvergaser 385 PS bzw. mit dreifacher Doppelvergaseranlage sogar 405 Pferdestärken. Dazu lieferte das neue Ford High Performance Department diverse Möglichkeiten und Extra-Optionen für den sportlichen Einsatz, das Viergang-Schaltgetriebe von Borg Warner war allerdings obligatorisch!
Big Block & Roll for `63
Zum 63er Modelljahr wurde diese 400-ci Grenze erneut überschritten, als Ford den Big Block gar auf 427 ci aufbohrte, um den von den Beach Boys besungenen Chevrolets 409er Motoren (shes so fine, my Four-oh-nine) Paroli bieten zu können. Zum 63er Modelljahr gab es den Galaxie 500 XL neben der zweitürigen Varianten auch als viertüriges Hardtop. Mitten im Modelljahr präsentierte Ford zudem noch ein Coupe mit flach abfallendem Dach.
Auch die 64er Ford Galaxie 500 XL Modelle kamen nicht nur mit Big Block: Unter der Haube des Full-Size Coupes stecke seinerzeit serienmäßig ein 195 PS starker 298-ci-V8, als Option standen ein 250 PS starker 352-ci V8, ein 300 PS starker 390 ci-V8 sowie der 427er mit 425 PS in den Verkaufslisten.
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Optisch hatte Ford die Full-Size Modelle gefälliger gestaltet. Die Front prägte nun ein über die ganze Breite laufender Kühlergrill, in dem an den äußeren Enden die Doppelscheinwerfer nebeneinander saßen. Zudem war nun auch die Dachlinie fließender, was zu den neu konturierten Seitenteilen passte. Die Rückleuchten blieben als klassisches Erkennungszeichen der Full-Size Fords rund, allerdings in diesem Modelljahr zum letzten Mal!
Ford- & Mopar Fan
US-Car- Muscle Car Fan Marquard Klein aus Remscheid hat eine ausgesprochene Affinität zu den amerikanischen Autos aus den Sixties und Early Seventies. Vorwiegend handelt es sich dabei um Modelle aus dem Chrysler-Konzern und der Ford Motor Company nach seinem 73er Plymouth Duster (Auto der Woche) zeigt AmeriCar.de Euch seinen schicken 64er Ford Galaxie 500XL.
Im Internet gefunden...
Marquard entdeckte seinen Galaxie beim Surfen im Internet. Allerdings stand das US-Car nicht gerade in der Nähe seiner Heimatstadt Remscheid sondern in dem amerikanischen Bundesstaat Texas. Doch der 45-Jährige konnte auf die Hilfe seines Bekannten Michael Knoblauch, der in Phoenix, Arizona die Firma Knobi International betreibt, zählen.
352 ci Big Block treibt den 500 XL an
Unter der Haube des Galaxie 500 XL des Modelljahres 1964 steckte der 352 ci-V8, der als sogenannter "FE" als Big Block mit 250 PS kam und bereits mit einem 600 cfm Edelbrock-Vierfachvergaser ausgestattet worden war, was aber dank des großen blau lackierten Luftfiltergehäuses nur wenigen auffällt. Auffälliger sind da zumindest akustisch die Schalldämpfer, die ebenfalls aus dem Hause Edelbrock stammen und durch die der 5,7 Liter große Big Block sonor ausatmen darf.
Keine Radkappen - nur "Steelies"
Als Marquard den Galaxie seinerzeit kaufte, rollte dieser bereits auf den 15-Stahlfelgen mit Firestone Indy 500 Bereifung in 215/70 R15 vorne und 255/60 R15 hinten. Die Radkappen wurde im Übrigen keinesfalls vergessen, das gehört so zum Style des schwarzen Black on Black Fords.
Wer Marquard kennt, der weiß, der Remscheider baut eigentlich jedes seiner Autos mit speziellen Bauteilen um. So tauscht der 45-Jährige eigentlich immer das originale Lenkrad gegen einen der Klassiker aus dem Hause Grant aus, in diesem Falle allerdings verzichtete Marquard zu Gunsten einer originalen Optik auf das Sport-Volant und sein Markenzeichen
Text & Fotos: Thomas Frankenstein / AmeriCar.de
AmeriCar-Facts
1964 Ford Galaxie 500 XL
Antrieb: OHV-V8, 352 ci, 5768 ccm, 250 PS, Edelbrock-Vergaser, Doppelrohrauspuffanlage mit Edelbrock-Schalldämpfer, Dreistufen-Automatikgetriebe, Heckantrieb
Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung, Schraubenfedern, Gasdruckdämpfer, Stabilisator, Trommelbremsen; Hinten Starrachse, Blattfedern, Gasdruckfedern, Trommelbremsen
Räder: 15 Stahlfelgen mit Firestone Indy 500 in 215/70 R15 vorne und 255/60 R15 hinten
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2 Kommentare
Mechanik5243
7. Mai 2010 21:01 (vor über 13 Jahren)
Amischrauber
7. Mai 2010 17:04 (vor über 13 Jahren)
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