Der Chevrolet El Camino kombinierte die Vorzüge eines Pick Ups mit denen einen PKWs. Der praktische Laster entstand als Antwort auf Ford’s Ranchero, der bereits 1957 auf den US-Markt kam. Chevrolet folgte mit dem El Camino zwei Modelljahre später, stellte aber die Produktion nach dem 59er und 60er Modelljahr wieder ein. AmeriCar.de zeigt ein exzellentes 67er Modell des erfolgreichen US-Cars.

Dass GM wieder ein neuen El Camino gebracht hatte, war sicherlich, dass Ford im 60er Modelljahr einen kompakteren Personal Pick Up auf die Räder gestellt hatte. Die Rancheros der Jahre 57-59 basierten nämlich genauso wie der El Camino auf den jeweiligen Full-Size Modellen der Marke. Chevrolet zog nach drei Jahren Abwesenheit schließlich wieder nach und präsentierte - auf dem Mittelklasse Modell Chevelle basierend - den 64er Chevrolet El Camino

Wie bei dem ursprünglichen El Camino bestanden die Kabine und das Ladebett aus einem Teil. Die hinteren Seitenteile konnten dabei zum Teil von dem zweitürigen Kombi übernommen werden. Die schräge B-Säule- wie beim 1955-57er Nomad – wurde für den El Camino allerdings eigens konstruiert. Unglaublich aber wahr: In der Länge und Tiefe war die Ladefläche des neuen El Caminos sogar größer als bei der ersten Generation.

Der El Camino basierte auf dem 115” langen Radstand der Chevelle und erhielt auch das moderne Fahrwerk mit Schraubenfedern vorne und hinten, wobei die hinteren auf den Einsatz des Kleinlasters adaptiert wurden. Anstelle der normalen Dämpfer bekam der El Camino welche, die sich mit Luftdruck in der Länge ändern ließen und so als Niveauregulierung funktionierten.

Als Motorisierung standen wahlweise ein paar von Reihensechszylindern mit 194 ci (120 PS) und 230 ci (155 PS) sowie zwei Versionen des 283er V8 Motors mit 195 und 220 PS zur Wahl. Ein 327-ci-V8 kam mit 250 und 300 PS in Mitte des 64er Modelljahres in die Optionslisten, die leistungsstarke Version verkaufte sich aber gerade mal 1700 mal.

Ein Dreigang-Schaltgetriebe war serienmäßig, Overdrive optional genauso wie die Zweistufen-Automatik „PowerGlide“ oder das Muncie Viergang-Schaltgetriebe für die V8-Motorisierungen.

Dank der vielen Features und Optionen war der 64er El Camino ein echter Hit geworden und der “Gentleman's Pickup" kam gerade bei der amerikanischen Mittelschicht gut an. 32.548 El Caminos konnte Chevrolet im ersten Modelljahr der zweiten Generation absetzen und übertraf den Konkurrenten Ranchero damit um fast das Doppelte!

Zum zweiten Modelljahr verpasste Chevrolet dem El Camino ein leichtes Facelifting mit neuem Grill, Motorhaube und Stoßfänger, das für eine Verkürzung der Gesamtlänge um 2,5“ sorgte. Mit seinem neuen Design am Heck mit einfachem Rücklicht und Rückfahrscheinwerfer in der Stoßstange unterschied sich der El Camino auch mehr von den normalen Personenwagen. Der Hubraum fand sich aber auch hier auf einem kleinen Emblem auf dem vorderen Kotflügel wieder und natürlich konnte der El Camino im Super Sport Trim (SS) geordert werden.

Die Sechszylinder bildeten weiterhin die Basismotorisierung. Der 195 PS starke 283er war der Basis-V8, die Vierfachvergaser-Variante entfiel zugunsten des 300 PS starken 327-ci V8. Weiterhin im Programm waren der kleinere 250 PS Bruder sowie der 350 PS Kraftprotz (L79) des 5,4-Liter V8s. Das Fahrwerk wurde etwas überarbeitet, zusammen mit den neuen „Niederquerschnitts“-Reifen sollte so das Fahren komfortabler werden.

Zum 66er Modelljahr gab es – wie so oft bei amerikanischen Autos – erneut ein Update in Sachen Design. Der neue Look entstand auf derselben Struktur wie in den Modelljahren zuvor, doch alle Blechteile unterhalb der „Schulter“ außer dem Tailgate waren komplett neu! Von nun musste sich der El Camino auch keine Teile mehr mit dem zweitürigen Chevelle Kombi teilen, bekam aber die Rückleuchten von dem viertürigen Station Wagon.

Zum ersten Mal in der Geschichte des El Caminos trug der Kleinlaster seinen Namen stolz an der Front auf einem Emblem im neuen Grill. Im Innern gab es ein neues Armaturenbrett während unter der Haube zum ersten Mal ein Big Block ein Zuhause bekam. Ab sofort war der Kleinlaster mit einem 396-ci Turbo-Jet V8 in 325- und 360 PS Versionen im Angebot. Später folgte noch eine „L78“-Version mit 375 PS! Die Basis-Motorisierungen blieben bestehen, der der 5,4-Liter V8 leistete nun 375 PS während der 220 PS 283er auf die Optionsliste gesetzt wurde.

Mit dem neuen Big Block kam auch ein neues Heavy Duty Warner Dreigang-Schaltgetriebe serienmäßig und optional mit den anderen V8s. Das Viergang blieb bei den V8er aber im Programm. Während Chevrolet seine Trucks zum 67er Modelljahr umstylte bekam der El Camino wieder nur ein Facelift. Ein anderer Grill und geänderte Kotflügel sorgten für eine frischere Optik. Dazu prangte ein EL CAMINO Schriftzug prominent auf der Haube und neue Rückleuchten („Cheese wedge“), die nun um die Ecke gingen, machten den Pick up im Dunkeln auch von der Seite sichtbar.

Zehn von den angebotenen 15 Aussenfarben waren für das 67er Modelljahr neu! Dazu gab es ein schwarzes Vinyldach auf Wunsch. Technisch offerierte Chevrolet zum ersten Mal Scheibenbremsen vorne, die sich dann hinter den beliebten Rallye Wheels versteckten während Modelle mit Trommelbremsen mit Stahlfelgen und kleinen Radkäppchen ausgeliefert wurden.

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Die meisten Veränderungen erfuhr der El Camino allerdings unter der Haube. Wie alle 67er Modelle hatte auch der El Camino ein neues “GM key design“. Ein dreispeichiges Lenkrad auf einer Sicherheitslenksäule waren ebenfalls neu in dem ansonsten von`66 übernommenen Interieur. Dafür ändert sich einiges in Sachen „Powertrain“. Fortan war der 230 ci-Reihensechszylinder der Basis-Motor, als Upgrade gab’s den 155 PS starken 250 ci R6 während der 283-ci-V8 das Einstiegsmotörchen in Sachen V8 war.

Ein neuer aufpreispflichtiger 327 ci Small Block mit 325 PS war die High Performance Maschine unter dem gleichstarken 396 ci Big Block, der aber nun auch mit 350 PS angeboten wurde. Das dreistufige Turbo Hydra-Matic Automatikgetriebe wurde nun für die Big Block Motoren angeboten während es das Viergang-Schaltgetriebe für 327 und 396 gab. Eine Vielzahl an Hinterachsübersetzungen von ökonomischen 2,73:1 bis hin zu supersportlichen 4,88:1 waren ebenfalls im Programm.

Der 67er El Camino war das letzte Modell, das auf der 64er A-Body Plattform basierte, zum 68er Modelljahr sollte es eine komplett neue Chevelle geben und damit auch einen neuen El Camino…

Anthony Odenhoven aus Geldrop-Mierlo bei Eindhoven nennt einen 67er Chevrolet El Camino sein eigen. Der 49-jährige Kfz-Mechaniker erstand vor ein paar Jahren den Personal Pick Up in einem allgemein originalen Zustand.

Der bis dato unrestaurierte Kleinlaster wurde bis auf's nackte Blech blank geschliffen, so dass Anthony einen gänzlich ungeschweißten El Camino bewundern konnte. Nach einem neuen Lackaufbau und Neulackierung in einem DuPont-Schwarz bekam der Laster einen neuen Grill, sowie neue Zierleisten und neue Embleme. Auch das Interieur wurde von dem 49-Jährigen auf Vordermann gebracht. Neue Polsterung für die Sitze, ein neuer Himmel und Teppich sowie neue Türverkleidungen hielten Einzug. Neben dem originalen Radio bzw. in einer Konsole darunter tönt nun auch ein neues Sony MP3 Radio mit Boston-Lautsprechern.

Ein Satz schicker Leichtmetallfelgen von Car Mar in den Dimensionen 8x18“ vorne und 8,5x20“ sorgt für einen moderne Optik mit klassischem Touch.

Unter der Haube des Kleinlasters hat Anthony eigentlich nicht viel verändert – bis auf die Autogasanlage, deren Tank der Niederländer unter dem Tonneau-Cover auf der Ladefläche versteckt hat. Was sicherlich ein kluger Schritt war, denn der Kfz-Mechniker nutzt das amerikanische Auto schließlich im Alltag!



Text & Fotos: Thomas Frankenstein / AmeriCar.de

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AmeriCar-Facts

1967 Chevrolet El Camino



Antrieb: OHV-V8, 327 ci, 5358 ccm, 325 PS, Edelbrock-Vierfach-Vergaser, Doppelrohrauspuffanlage mit Flowmaster-Schalldämpfern; Zweistufen-„PowerGlide“-Automatik, Heckantrieb

Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung, Schraubenfedern, Gasdruckdämpfer, Stabilisator, Trommelbremsen; Hinten Starrachse, Längslenker, Schraubenfedern, Niveauregulierungs-Gasdruckdämpfer, Trommelbremsen

Räder: Car Mar Leichtmetallfelgen, vorne 8x18“ mit Michelin 255/40 R18 und hinten 8,5x20“ mit 255/30 R20

Sonstiges: Grant-Lenkrad, Farbe: Schwarz (DuPont), Sitzbank mit Armlehne, Woodgrain-Armaturenbrett, Originalradio plus Sony MP3 Radio, Boston-Lautsprecher, Zusatzinstrumente, Tonneau-Cover, LPG-Anlage (Autogas)

25 Bilder Fotostrecke | Personal (US-Car-)Transportation: 1967 Chevrolet El Camino: Zweierlei Maß: Personen- und Lieferwagen #01 #02