Rennnpferd Orange - 1969er Shelby GT500

Schrille Farbe und jede Menge Leistung: Muscle-Car pur!

Rennnpferd Orange - 1969er Shelby GT500: Schrille Farbe und jede Menge Leistung: Muscle-Car pur!
Erstellt am 7. September 2010

Der Name Carroll Shelby bringt bei den meisten US-Car Fans das Blut in Wallung, hat doch der ehemalige Hühnerzüchter in den 1960er Jahren mit der Cobra neue Dimensionen in Sachen sportliche amerikanische Autos erschaffen. Eines seiner Highlights ist der Shelby Mustang, von dem wir in dieser Woche das Exemplar 1969er Shelby GT500 präsentieren.

Der gebürtige Texaner Caroll Shelby diente damals bei der US Air Force. Sein Hang zur Perfektion ließ den Gedanken wachsen, Technik und Präzision in einem selbstkonstruierten Sportwagen ausleben zu können. Zunächst jedoch sollte es nur zum Rennsportteilehändler reichen, aber die Idee blieb im Hinterkopf. Wie der Zufall es wollte, suchte ein paar Jahre später die englische Firma AC für ihren zweisitzigen Roadster einen Motorzulieferer. Shelby, der wegen seiner eigenen Konstruktionsideen Kontakte zu Ford geknüpft hatte, meldete sich bei den Engländern und schlug eine Kooperation vor.

Ford kooperierte mit Shelby

So entstand ab 1962 die Shelby Cobra, welche mit Ford V8-Motoren mit 4,2 Liter (260 ci), später auch mit 4,7 Liter Hubraum (289 ci) daherkam. Die guten Fahrleistungen und erzielten Erfolge bei Rennen ließen die Ford Motor Company die Zusammenarbeit mit Caroll Shelby vertiefen, so dass man ab 1965 mit dem Bau von Sportversionen der Ford Mustangs begann.

Nach AC Cobra folgte Ford Mustang

Die amerikanischen Autos bekamen größere Motoren, bessere Fahrwerke, Karosserieveränderungen, die sowohl technischer, als auch optischer Natur waren, und die obligatorischen Le-Mans-Streifen über Haube, Dach und Heckklappe.

Shelby Mustang GT350 und GT500

Rund 14.000 Mustangs verließen die heiligen Hallen von Shelby in Kalifornien im Laufe der Jahre 1965 bis 1968. Die Baureihe 69/70 wurde unter der Leitung von Ford in Michigan gebaut. Bei diesen Modellen wurden Front – und Heckpartie stärker verändert. Die rund zweieinhalb Tausend Shelby-Mustangs aus 1969 teilten sich, wie alle Shelby Mustangs in GT350 (Small Block) und GT500 (Big Block) auf, wobei die GT500 Fastbacks mit 1535 Stück den Großteil der Produktion darstellten.

Das amerikanische Auto des Club-Präsidents

Eines dieser seltenen Shelby GT500 Fastbacks darf Ralf Martin Wurm aus Siegen sein Eigen nennen. Der Siegener erstand den seltenen Mustang vor rund 15 Jahren auf der Techno Classica in Essen. Ganz unbeleckt ging er allerdings nicht an die Sache herangegangen, war er und ist er heute doch Präsident des „First Mustang Club of Germany“ (FMCoG) und schraubt schon seit rund 28 Jahren am bekannten Pony-Car. „Für den Shelby mussten drei Mustangs weichen“, erklärt der 46-Jährige.

Der Shelby wurde in seinem Leben erst rund 80.000 Meilen bewegt, und das von fünf Vorbesitzern in den USA und Ralf in Deutschland. Nach sieben Jahren Umbauzeit, wobei Hausbau und Familiengründung den Arbeiten am Ford Mustang immer mal wieder dazwischenkamen, befindet sich der 69er Shelby GT500 heute im optischen Originalzustand.

 

Typisch Muscle Car: Hubraum statt Spoiler!

Auf den ersten Blick sticht sofort die Signalfarbe des US-Cars auf, welche vom geschulten Auge sofort als „Grabber Orange“ zu identifizieren ist. Der weiße Streifen auf Höhe der Gürtellinie versprüht Rennwagencharme. Rennwagencharme ist ein gutes Stichwort, hat das potente amerikanische Auto doch mit 428 ci, also rund sieben Litern Hubraum, feingewuchteter Kurbelwelle, ausgewogenen Pleuel, Schmiedekolben, Crane Cam-Nockenwelle, Edelbrock Aluminiumköpfen und 750er Holley Vergaser eine Verdichtung von 11,0:1 sowie eine ansehnliche Leistung von ca. 500 PS und 610 Newtonmeter Drehmoment, die man dank der Turbo Sonic Endschalldämpfer auch hören kann. Um diese Leistung auch an den Hinterrädern verarbeiten zu können, bedarf es eines originalen Ford C6 Dreistufen-Automatikgetriebes, Borg Warner-Wandler und einer originalen Differentialsperre von 60 Prozent.

 

Das Fahrwerk des US-Cars vertraut auf bewährte Technik

Damit auch das Fahrwerk nicht überfordert ist, spendierte Ford schon damals der Vorderachse Einzelradaufhängung mit Schraubenfedern, Koni-Öldruckdämpfer sowie Stabilisator und für die Negativbeschleunigung innenbelüftete Scheibenbremsen. Im Heck fanden eine klassische 9 Zoll-Starrachse mit fünflagigen Blattfedern, Koni-Öldruckdämpfer und zehn Zoll Trommelbremsen ihren Platz. Als Verbindung zum Asphalt zog der Siegener Pirelli P600 in den Dimensionen 235/60 auf die originalen Shelby-Alu-Gußfelgen von 7x15 Zoll auf.

 

 

Holz und Kunst-Leder – passend zum Muscle Car Style!

Der Innenraum wurde vollkommen original belassen und weißes (Kunst-)Leder bestimmt den Hauptteil neben den Holzapplikationen. Für Unterhaltung sorgt das originale AM-Radio – neben dem Big Block unter der Haube versteht sich!

Ralf schon das amerikanische Auto und fährt den Shelby GT500 keine 3000 Meilen im Jahr, beim jährlichen Meeting des First Mustang Club of Germany ist er aber natürlich dabei...



Text & Fotos: Joel Weyers

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AmeriCar-Facts:

1969 Ford Mustang Shelby GT500



Antrieb: OHV-V8, 428 ci, 7013 ccm, 500 PS, 610 Nm, 750 cfm-Holley-Vierfach-Vergaser, feingewuchtete Kurbelwelle, ausgewogene Pleuel, Schmiedekolben, Crane Cam-Nockenwelle, Edelbrock Aluminiumköpfe, Turbo Sonic Endschalldämpfer; Ford C6 Dreistufen-Automatikgetriebe, Borg Warner-Wandler, Differentialsperre (60%), Heckantrieb, Achsübersetzung 3,00:1

Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung mit Schraubenfedern, Koni-Öldruckdämpfer, Stabilisator, innenbelüftete Scheibenbremsen; hinten 9 Zoll-Starrachse mit fünflagigen Blattfedern, Koni-Öldruckdämpfer, 10“-Trommelbremsen

Räder: 7x15“-Shelby-Alu-Gußfelgen mit Pirelli P600 235/60 R15

26 Bilder Fotostrecke | Rennpferd Orange – 69er Shelby GT500: Schrille Farbe und jede Menge Leistung: Muscle-Car pur! #01 #02

2 Kommentare

  • Rocky00748

    Rocky00748

    Finde ich auch.
  • maseratimerlin

    Maseratimerlin

    Tolles Fahrzeug und ein würdiges Auto der Woche. Gruß Edgar

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